Der ewige Lausbub kommt nach Neuburg
Fernsehstar Hansi Kraus tritt am Wochenende mit den „Lausbubengeschichten“im Stadttheater auf. Im Gespräch mit der Neuburger Rundschau verrät er, welche Streiche er privat gespielt hat
Herr Kraus, Sie haben sowohl in den „Lausbubengeschichten“als auch in den „Lümmeln von der ersten Bank“die Hauptrolle gespielt – und wurden damit berühmt. Sehen Sie sich eher als Lausbub oder doch mehr als Lümmel? Hansi Kraus: (lacht) Weder noch. Die Zeiten sind vorbei!
Und wie waren sie als Kind? Waren sie damals so, wie die Rollen, die Sie verkörpert haben?
Kraus: Ich war schon gut besetzt. Ich war schon der Typ, den ich gespielt habe.
Heißt das, Sie haben privat als Bub auch Streiche gespielt?
Kraus: Ja. Zwei Streiche haben es sogar ins Drehbuch der Lümmel-Reihe geschafft. Einmal haben wir den Schulgong mit einem Tonbandgerät aufgenommen und eine Viertelstunde vor der Pause abgespielt. So hatten wir eine längere Pause. Der Lehrer hat zu spät bemerkt, dass die anderen Schüler noch im Unterricht waren. Ein anderes Mal haben wir den Lehrern Juckpulver aufs Klopapier gestreut. Erwischt worden sind wir nicht. Aber ich habe schon ein paar Verweise in der Schule bekommen, zum Beispiel weil ich blöde Witze gemacht habe.
Und wie viel Ludwig Thoma steckt abgesehen vom Lausbuben in Ihnen? Der Autor soll ja recht schüchtern im Umgang mit Mädchen gewesen sein. Das kommt auch in den „Lausbubengeschichten“so rüber.
Kraus: Ja... was Mädchen angeht, war ich auch eher der schüchterne Typ.
Haben Sie bei den „Lausbubengeschichten“einen Lieblingsteil oder eine Lieblingsszene?
Kraus: Einen Lieblingsfilm habe ich eigentlich nicht. Vielleicht der erste... Aber der letzte war für mich auch sehr interessant. Der ist ja ein Zusammenschnitt der anderen. Ich sehe mich darin quasi wachsen. Meine Lieblingsszene ist, wenn im ersten Film das Schiff in die Luft fliegt. So etwas habe ich im richtigen Leben natürlich nie gemacht.
Glauben Sie, dass es heutzutage auch noch richtige Lausbuben oder Lümmel gibt? Oder ist das bei dem straffen Unterricht gar nicht mehr möglich? Kraus: Das kann ich von außen schlecht beurteilen. Aber ich denke schon, dass es schwieriger geworden ist. Früher ging es gemütlicher an der Schule zu, das sehe ich an meiner Enkelin.
Sie haben später eine Ausbildung zum Erzieher gemacht. Hatte diese Berufswahl etwas mit ihrer Lausbuben-Vergangenheit zu tun?
Kraus: Nein, eigentlich nicht. Ich mag Kinder sehr gerne und komme gut mit ihnen klar. Mein Vater hat damals darauf gedrängt, dass ich auch noch einen bürgerlichen Beruf erlerne. Erst wollte ich Designer werden, habe dann aber eingesehen, dass es da weitaus bessere gibt als mich. Außerdem hätte ich dann ja im Büro arbeiten müssen. Ich glaube aber, dass mir meine Vergangenheit als Lausbub bei den Kindern geholfen hat. Ich habe ein Jahr in einem Freizeitheim gearbeitet mit Kindern zwischen sechs und 18 Jahren. Dann kam ein gutes Angebot beim Fernsehen und ich musste mich entscheiden.
Heuer wurde Ludwig Thoma ja 150 Jahre alt. Hat sich das irgendwie auf Sie ausgewirkt?
Kraus: Ich hatte ein paar Auftritte mehr als sonst. Waren Sie schon einmal in Neuburg? Kraus: Ja. Ich bin schon einmal im Stadttheater aufgetreten. Aber das ist mehr als 20 Jahre her...
Zum aktuellen Theaterstück „Lausbubengeschichten“: Sie geben wieder den Ludwig Thoma – diesmal im Erwachsenenalter. Ist das richtig?
Kraus: Genau. Er sitzt mit zwei anderen beim Stammtisch zusammen und gibt dann ein paar seiner Geschichten zum Besten. Die meisten sind von Ludwig Thoma und aus den Lausbubenfilmen bekannt. Ein, zwei neue sind allerdings auch dabei.
Und diese Geschichten werden dann parallel auf der Bühne dargestellt? Kraus: Ja. Da schlüpfe ich dann auch noch in die Rolle des Schuldirektors. Den jungen Thoma spielt jemand anders. Termine Das Lustspiel „Lausbuben geschichten“nach Ludwig Thoma, auf geführt von der Komödie am Altstadt markt, ist am Samstag, 11., und Sonn tag, 12. November, jeweils um 20 Uhr im Neuburger Stadttheater zu sehen. Für die Vorstellungen gibt es noch Karten.