Glaubensbekenntnisse hoch zu Ross
Bei der Leonhardi-Prozession in Laisacker trotzen die Reiter aus der Region dem strömenden Regen
Neuburg Laisacker „Das Wetter kann man sich nicht aussuchen“, bedauerte der Organisator des Leonhardiumzugs Bernhard Reichard gestern Vormittag bei strömendem Regen. Umso mehr freute er sich in Laisacker über 35 Reiter und vier Fiaker mit geschmückten Kutschen, die dem kühlen Nass, das von oben kam, trotzten.
Weil am vergangenen Sonntag bereits vielerorts Leonhardiumzüge angesagt waren, hatten die Organisatoren den Termin in Laisacker um eine Woche nach hinten verlegt. „Viele Pferdebesitzer wollen in Kienberg und auch bei uns teilnehmen“, erklärte Reichard. Beispielsweise Helmut Schreiber aus Rennertshofen, der an beiden Traditionsveranstaltungen teilgenommen hat. Vor dem Umritt im Dorf wurde das Ganze mit einem Festgottesdienst zu Ehren des heiligen Leonhard, nach dem auch die Kapelle im Stadtteil benannt ist, eröffnet. Pfarrer Anton Tischinger, der die Messe zelebrierte, brachte dabei die Tugenden des heiligen Leonhard, der auch gerne „Bauernheiliger“genannt wird, zum Ausdruck. Für die Kirchengemeinde Laisacker ist der Leonharditag zugleich Kirchweih. Viele Gläubige sowie die Ortsvereine nahmen in ihrer schmucken Vereinstracht, mit Fahnenabordnungen und Regenschirmen teil. Dahinter formierten sich die Reiter und Kutschen in der Rossstallstraße für die Prozession. Diese angeführt hat die Baringer Blaskapelle, die sakrales Liedgut und Märsche spielte. Die Lokalprominenz, allen voran Oberbürgermeister Bernhard Gmehling und Landratsstellvertreterin Sabine Schneider, legte die Strecke in einem von Kaltblütern gezogenen Landauer zurück. Weiter gab es Reiter zu sehen auf prächtig ausstaffierten großen und kleineren Pferden, teils von Privatställen oder Reitvereinen aus Stadt und Land. Der Umzug fand sein Ende am Kreuz in der Rossstallstraße, wo Pfarrer Tischinger Ross und Reiter segnete. Als Andenken an die stimmungsvolle Prozession erhielten die Tiere ein Stück Brot sowie eine Rosette mit dem Aufdruck „Sankt Leonhard, bitte für uns“.