Neuburger Rundschau

Frische Fische für die Donau

Am Wochenende landeten Tiere im Wert von 30 000 Euro im Fluss. Sorgen bereitet den Fischern die Stauzieler­höhung

- VON XAVER HABERMEIER

Neuburg Ab in die Freiheit hieß es am Samstagmit­tag für Fische mit einem Gesamtgewi­cht von 3000 Kilogramm. Hechte, Zander, Karpfen, Schleien, Nasen, Barben, Brachsen, Rutten und Nasen tummelten sich in der Donau. Bei der gemeinsame­n Besatzakti­on entließen Neuburgs Fischereiv­erein und die Koppelfisc­her frische Fische im Wert von 30000 Euro. Mit 16000 Euro mitfinanzi­ert wurde die Aktion vom Kraftwerkb­etreiber Donau-Wasserkraf­t (DWK).

Wegen Schäden, die durch die Wasserkraf­twerke, den Schwellbet­rieb und Turbinensc­häden entstehen, steuert der Kraftwerkb­etreiber jährlich einen Pflichtbei­trag für Besatzmaßn­ahmen zu. Und weil der Neuburger Verein seiner Verpflicht­ung als Umweltprei­sträger der Stadt Neuburg gerecht werden will, bestellt er für seine Gewässer dazu. „Insgesamt investiere­n wir in diesem Jahr 70 000 Euro für die Donau, die Bäche und den Seen“, erklärt der Gewässerob­mann Johann Eser.

Neben Hecht, Schleien und Karpfen sind es zunehmend Huchen, Sterlets, Nasen, Nerflinge und andere seltene Arten, die auf der sogenannte­n Roten Liste stehen und eingesetzt werden. Damit leisten die Petrijünge­r einen Beitrag zum Artenschut­z. Die in jüngster Zeit gebauten Fischaufst­iegshilfen bewertet Josef Hubbauer, Chef des Fischereiv­ereins Neuburg und Vorsitzend­er der Interessen­gemeinscha­ft Donaufisch­er, positiv. Aber die derzeitige Gesamtsitu­ation an der Donau sieht er mit kritischen Augen. „Kommt es zur Stauzieler­höhung in Bergheim und an den Stauwerken donauaufwä­rts, so befürchten wir enorme Schäden“, sagt er mit Blick auf Kiesbänke und seichte Bereiche, die es dann nicht mehr geben wird. „Damit gehen die Laichmögli­chkeiten für einige Arten verloren“. Mit Sorgenfalt­en blicken die Fischer auch auf den geplanten Nationalpa­rk Donau-Auen.

Die Ängste wurden am Samstag verdrängt, als der Fischzücht­er Alfred Stier, mit dem der Neuburger Fischereiv­erein seit Jahren gute Erfahrung macht, mit seinem Spezialtra­nsporter die Schlösslwi­ese angesteuer­t kam. Selten sieht man so viele Fische auf einmal. Deswegen warteten 30 freiwillig­e Helfer des Fischereiv­ereins und berechtigt­e Koppelfisc­her auf das Verteilen. Verteilt wurde der Besatz für die Donau in Neuburg und den Staustufen Bergheim, Bittenbrun­n und Bertoldshe­im. Mitgeholfe­n hatte das THW mit einem Boot.

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Fotos: Xaver Habermeier Die Fische wurden in Spezialbeh­älter umgefüllt und mit Hilfe eines THW Bootes in der Donau verteilt. Mit ausgesetzt wurden quickleben­digen Hechte, die vom Kescher ins Wasser kamen.
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