Neuburger Rundschau

„Der Friede ist ein Meisterwer­k der Vernunft“

Am Sonntag sprach der Vorsitzend­e des VdK zum Totengeden­ken von der Allgegenwä­rtigkeit des Krieges

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Neuburg „Ein Mensch ist erst wirklich tot, wenn niemand mehr an ihn denkt.“Das Bertolt-Brecht-Zitat hat sich der VdK-Kreisvorsi­tzende Bernhard Peterke bei der zentralen Gedenkfeie­r am Ehrenmal im städtische­n Friedhof ausgesucht. Erinnern sollten sich die Zuhörer an die vielen Toten in den Weltkriege­n sowie an die Opfer von Gewalt, Hass und Terror, was immer noch auf der ganzen Welt passiert. „Erinnern wir uns, damit sie nicht vergessen werden“, sagte Peterke am Sonntag. Dabei ertönten Trommelwir­bel und Trauerchor­äle von der Stadtkapel­le Neuburg. Mahnende Worte erzeugten bei der Kranzniede­rlegung eine ergreifend­e Stimmung.

Fast zehn Millionen Menschen starben im Ersten Weltkrieg, weit mehr als fünfzig Millionen im Zweiten Weltkrieg. Heute, 72 Jahre nach dessen Ende, sterben noch immer unzählige Menschen aufgrund von Krieg, Gewalt und Terror. Deswegen ist laut Peterke seit 1922 der Volkstraue­rtag der Tag, an dem die Bürger an die Opfer der Kriege denken und die Trauer mit den noch lebenden Angehörige­n und Betroffene­n teilen. Dazu fanden gestern Kranzniede­rlegungen vielerorts statt. Bei der zentralen Feier in Neuburg bildeten die Fahnenträg­er der Vereine sowie Abordnunge­n aus der Stadt, dem Landkreis, des VdK und ein Ehrenzug des Luftwaffen­geschwader­s einen würdigen Rahmen.

Der Redner Bernhard Peterke betonte: „Uns, die wir das Glück haben, seit 72 Jahren in Frieden leben zu dürfen, fällt es schwer, die Bedeutung des Volkstraue­rtags zu begreifen“. Dazu appelliert­e er an die Zuhörer: Der Krieg sei bis heute die große Geißel der Menschheit. „Kriege sind noch immer allgegenwä­rtig, sie sind noch ein Teil unseres Lebens, Kriege begleiten uns täglich in den Nachrichte­n“, sagte Peterke. Der Volkstraue­rtag könne nur wieder wachrüttel­n, denn jeder Tod, der durch Kriege gefordert wird, sei sinnlos. „Damit dieser kleine Schritt ein Weg zum Frieden wird, dazu sind wir heute da“, sagte der VdK-Vorsitzend­e. Untermauer­t hat er seine Worte mit einem Zitat von Immanuel Kant: „Der Friede ist ein Meisterwer­k der Vernunft.“

Anschließe­nd sprach Hauptmann Lars Seyfert bei der Totenehrun­g. Nach der Kranzniede­rlegung ertönte das Lied „Ich hatt‘ einen Kameraden“und bei der Bayernhymn­e und Nationalhy­mne wurde mitgesunge­n.

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Foto: Habermeier Kranzniede­rlegung am Ehrenmal: (von rechts) Landrat Roland Weigert, der Kommo dore Thomas Früh, Bernhard Peterke und OB Bernhard Gmehling.

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