Fehlende Zufahrten können Probleme bereiten
Die Wasserwacht zieht eine erfreuliche Jahresbilanz. Ein Problem bereitet dem Vorsitzenden aber Angst
Neuburg Das weit über die Landesgrenzen populäre Spektakel Donauschwimmen organisiert Jahr für Jahr die Wasserwacht Neuburg. Aber die Ortsgruppe ist mehr als nur der Veranstalter Europas größten Winterschwimmens. Denn egal ob im Rettungsdienst, Wachdienst, im Natur- und Wasserschutz, in der Nachwuchsarbeit oder im gesellschaftlichen Leben: die Wasserwachtler sind in der Ottheinrichstadt und darüber hinaus eine unverzichtbare Institution. Das zeigt sich auch im Jahr 2017. Die Mitglieder absolvierten 12 748 ehrenamtlich absolvierte Arbeits- und Einsatzstunden, davon 390 Wachstunden im Brandlbad und am Weicheringer See, 3216 Stunden investierte der Verein in Aus- und Weiterbildungen.
Zu Beginn präsentierte der Vorsitzende Matthias Brendel, der seit März dieses Jahres neuer Wasserwachtchef ist, die Höhepunkte des Jahres. Untermauert wurden die Leistungen nicht nur mit Zahlen, sondern auch von den Fachgruppen in Wort und Bild. Am 1. und 6. Januar stiegen unerschrockene Wasserwachtler in die Donau, bevor Ende Januar 2259 Schwimmer aus 178 Städten beim 48. Donauschwimmen teilgenommen haben.
Mit Blick auf die 49. Auflage am 27. Januar 2018 berichtete Brendel von mehr als 1200 Anmeldungen bis jetzt – gewohnt hoher Durchschnitt. Und dass der Wasserwachtball kurz nach Anmeldebeginn in knapp zwei Tagen ausverkauft war, auch das ist laut Brendel nichts Neues. „Wir dürfen wegen hoher Auflagen und Vorschriften nicht mehr als 1800 Leute in die Mehrzweckhalle im Ostend reinlassen.“Anschließend erinnerte Brendel an beliebte Aktivitäten das ganze Jahr über, wie Preisschafkopfen, Stock- und Eisturniere, Schwimmschein-Abnahmen beim Camp Adventure und das Nikolausschwimmen. Regelmäßige Trainingsabende und kameradschaftliche Treffen runden das ganzjährige Angebot der Wasserwacht ab. Stolz ist Brendel auf aktuell 826 Mitglieder, davon sind 156 Kinder und Jugendliche (unter 18 Jahren) dabei. Einen hohen Anteil an Arbeitsstunden (4391) nimmt der Bereich mit dem Nachwuchs ein, gefolgt von den Aus- und Fortbildungen der Rettungsschwimmer (3216 Stunden). Für die Umwelt setzt sich die Abteilung Natur- und Gewässerschutz ein bei der Pflege der Nistkästen, beim Trockenrasenmähen, Errichten von Krötenzäunen und Schneiden von Kopfweiden. Der Fachdienst Boote leistet Sicherungsdienste, wie beim Donauschwimmen oder dem Fischerstechen.
Sorgen machen sich die Rettungstaucher und Rettungsschwimmer über fehlende Zufahrten zu den Gewässern. Denn nur an ganz wenigen Seen gibt es Wege und fast nirgends Möglichkeiten, ein Boot ins Wasser zu lassen. „Wenn wir zu einem Notfall alarmiert werden, aber nicht rein können, macht uns das Angst“, erklärte der technische Leiter Bastian Kutka. Was er sich wünscht, sind ähnliche Anordnungen wie vergleichsweise Zufahrten für Feuerwehren und Rettungskräfte. „An Gewässern, wo gerade im Sommer viel Betrieb herrscht, gibt es das leider nicht“, so Kutka. Er spricht das Problem bei zuständigen Behörden an. Anschließend endet der Jahresreport von Mattias Brendel mit den Sanierungsarbeiten an der Wachstation am Weicheringer Weiher. Als geselligen Höhepunkt nannte er die Teilnahme am Schloßfest. Zum Abschluss setzten Brendel und die Leiterin der Kreiswasserwacht Marlies Gubo mit Ehrungen feierliche Akzente.