Neuburger Rundschau

Ran an die Natur

Der Trialog Biodiversi­tät hilft Jugendlich­en, die sich im Umweltschu­tz engagieren

- VON MANFRED DITTENHOFE­R

Ingolstadt Ob es um den Schutz von Hornissen geht oder darum, dass Vogelarten gezählt werden sollen. Viele Jugendlich­e engagieren sich ehrenamtli­ch im Umweltschu­tz. Sie sind die Zukunft. Denn diese Jugendlich­en leben bereits ganz intensiv mit der Natur. Um ihnen für ihr Engagement zu danken, ihnen ein Netzwerk von Gleichgesi­nnten anzubieten und, um ihnen neue Wege und Angebote aufzuzeige­n, dafür gibt es den Trialog der Biodiversi­tät, der am Samstag in Ingolstadt stattgefun­den hat. Über 120 Jugendlich­e sind gekommen.

Entstanden ist die Idee vor einem Jahr. Damals hatte die bayerische Umweltmini­sterin Ulrike Scharf im Münchner Maximilian­eum einen Jugendgipf­el abgehalten. „Damals wurde der Wunsch geäußert, solche Veranstalt­ungen jedes Jahr zu machen“, berichtete Peter Boye vom Umweltmini­sterium. Er hat den Tag zusammen mit der Technische­n Hochschule organisier­t.

Neben diversen Vorträgen bot die Veranstalt­ung die Möglichkei­t, Einblick in die Arbeit der vielen Naturschut­zvereine zu erlangen. Mit dabei auch der Bund Naturschut­z Kreisverba­nd Neuburg-Schrobenha­usen. „Wir setzen einen Schwerpunk­t auf die Umweltbild­ung“, erzählte Brigitte Streber. Kinder sollen wieder die verschiede­nen Arten erkennen lernen. „Wir sprechen alle Sinne an. Begreifen bedeutet, dass man einen Frosch auch mal in die Hand nimmt.“Damit würden Ängste vor Fremdem verschwind­en und der Blick für die Natur und ihre Artenvielf­alt geöffnet.

Wie noch mehr jugendlich­e Naturschüt­zer motivieren?

In einer Podiumsdis­kussion, an der sich auch die Zuhörer beteiligen konnten, beschäftig­te sich Klaus Kumutat vom bayerische­n Landesamt für Umwelt, zusammen mit Volker Mauss vom Zentrum für Wespenkund­e und mit Marvin Manzenberg­er, Jugendbots­chafter der UN-Dekade für biologisch­e Vielfalt, unter dem Thema „Biodiversi­tät stylisch machen – wie schaffen wir das?“, mit den Möglichkei- wie Jugendlich­e und Kinder für die Arbeit im Naturschut­z gewonnen werden können. Viele der jungen Leute berichtete­n von ihren Erfahrunge­n bei ihrer ehrenamtli­chen Arbeit. Dazu gehört auch: Man werde schon manchmal komisch angeschaut, wenn man bei der Umweltarbe­it am Straßenran­d in der Wiese sitze. Mauss bemängelte, dass ehrenamtli­cher Umweltschu­tz weder monetäre Vorteile noch bessere Anstellung­smöglichke­iten bringe. Oft stünden auch wirtschaft­liche Interessen der Arbeitgebe­r dem Umweltgeda­nken entgegen. „Man ist manchmal ganz schön alleine. Umso schöner ist es, so viele junge Menten, schen hier zu erleben, die die Natur schützen.“Manzenberg­er fordert für die engagierte Jugend anständige Ausrüstung und weniger Bürokratis­mus beim ehrenamtli­chen Engagement. Denn dieses Engagement könne von den Behörden noch viel flexibler und unbürokrat­ischer eingesetzt werden.

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Fotos: Manfred Dittenhofe­r Der Blick in ein Hornissenn­est zeigt die komplexe Bauweise. Die Insekten verdienen mehr Verständni­s. Auch darum ging es am Wochenende an der THI.
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Claus Kumutat (Bayerische­s Landesamt), Volker Mauss (Zentrum für Wespenkund­e) und UN Jugendbots­chafter Marvin Manzenberg­er diskutiert­en Motivation­sstrategie­n.
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Viele Umwelt Vereine stellten ihre Arbeit in der Aula der THI vor.

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