Ran an die Natur
Der Trialog Biodiversität hilft Jugendlichen, die sich im Umweltschutz engagieren
Ingolstadt Ob es um den Schutz von Hornissen geht oder darum, dass Vogelarten gezählt werden sollen. Viele Jugendliche engagieren sich ehrenamtlich im Umweltschutz. Sie sind die Zukunft. Denn diese Jugendlichen leben bereits ganz intensiv mit der Natur. Um ihnen für ihr Engagement zu danken, ihnen ein Netzwerk von Gleichgesinnten anzubieten und, um ihnen neue Wege und Angebote aufzuzeigen, dafür gibt es den Trialog der Biodiversität, der am Samstag in Ingolstadt stattgefunden hat. Über 120 Jugendliche sind gekommen.
Entstanden ist die Idee vor einem Jahr. Damals hatte die bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf im Münchner Maximilianeum einen Jugendgipfel abgehalten. „Damals wurde der Wunsch geäußert, solche Veranstaltungen jedes Jahr zu machen“, berichtete Peter Boye vom Umweltministerium. Er hat den Tag zusammen mit der Technischen Hochschule organisiert.
Neben diversen Vorträgen bot die Veranstaltung die Möglichkeit, Einblick in die Arbeit der vielen Naturschutzvereine zu erlangen. Mit dabei auch der Bund Naturschutz Kreisverband Neuburg-Schrobenhausen. „Wir setzen einen Schwerpunkt auf die Umweltbildung“, erzählte Brigitte Streber. Kinder sollen wieder die verschiedenen Arten erkennen lernen. „Wir sprechen alle Sinne an. Begreifen bedeutet, dass man einen Frosch auch mal in die Hand nimmt.“Damit würden Ängste vor Fremdem verschwinden und der Blick für die Natur und ihre Artenvielfalt geöffnet.
Wie noch mehr jugendliche Naturschützer motivieren?
In einer Podiumsdiskussion, an der sich auch die Zuhörer beteiligen konnten, beschäftigte sich Klaus Kumutat vom bayerischen Landesamt für Umwelt, zusammen mit Volker Mauss vom Zentrum für Wespenkunde und mit Marvin Manzenberger, Jugendbotschafter der UN-Dekade für biologische Vielfalt, unter dem Thema „Biodiversität stylisch machen – wie schaffen wir das?“, mit den Möglichkei- wie Jugendliche und Kinder für die Arbeit im Naturschutz gewonnen werden können. Viele der jungen Leute berichteten von ihren Erfahrungen bei ihrer ehrenamtlichen Arbeit. Dazu gehört auch: Man werde schon manchmal komisch angeschaut, wenn man bei der Umweltarbeit am Straßenrand in der Wiese sitze. Mauss bemängelte, dass ehrenamtlicher Umweltschutz weder monetäre Vorteile noch bessere Anstellungsmöglichkeiten bringe. Oft stünden auch wirtschaftliche Interessen der Arbeitgeber dem Umweltgedanken entgegen. „Man ist manchmal ganz schön alleine. Umso schöner ist es, so viele junge Menten, schen hier zu erleben, die die Natur schützen.“Manzenberger fordert für die engagierte Jugend anständige Ausrüstung und weniger Bürokratismus beim ehrenamtlichen Engagement. Denn dieses Engagement könne von den Behörden noch viel flexibler und unbürokratischer eingesetzt werden.