Neuburger Rundschau

Verzweifel­te Panther

Der ERC Ingolstadt kassiert mit dem 1:3 gegen Düsseldorf die neunte Niederlage hintereina­nder. Warum Interimstr­ainer Larry Mitchell dennoch ein relativ positives Fazit zieht

- VON STEFAN RIED

Ingolstadt Der freie Fall des ERC Ingolstadt findet kein Ende. Die 1:3-Niederlage (0:1, 0:2, 1:0) gegen die Düsseldorf­er EG am gestrigen Nachmittag war die neunte Niederlage hintereina­nder. So bleibt zu konstatier­en, dass die Trainerent­lassung bislang wirkungslo­s verpufft.

Nach der derben 1:6-Schlappe in Berlin wirbelte Interimstr­ainer Larry Mitchell alle vier Sturmreihe­n kräftig durcheinan­der. Der 50-Jährige beendete das Experiment mit Brandon Buck als Außenstürm­er und beorderte den Kanadier zurück auf die angestammt­e Centerposi­tion. Dafür durfte sich diesmal Brett Olson als Flügelstür­mer beweisen. Jochen Reimer rückte für Timo Pielmeier zwischen die Pfosten. In der fünften Minute musste der 32-Jährige gegen Maximilian Kammerer das erste mal entscheide­nd eingreifen. Die Panther, die bis dahin vor allem darauf bedacht waren, nicht in Rückstand zu geraten, wurden in der Folge mutiger. Sean Sullivan war bei einer Doppelchan­ce nicht erfolgreic­h. Zuerst parierte Düsseldorf­s Schlussman­n einen abgefälsch­ten Schuss des Ingolstädt­er Verteidige­rs mit dem Schoner. Nur Sekunden später klatschte ein Schlenzer des Deutsch-Amerikaner­s an den Pfosten. Im direkten Gegenzug hatten allerdings auch die Schanzer Glück. Marcel Brandt schloss einen Drei-auf-Eins-Konter selbst ab, der Puck rutschte Reimer unter dem Arm durch, trudelte aber knapp am Gehäuse vorbei (8.).

Nach dem Zwischensp­urt beruhigte sich die Partie wieder, ehe Patrick McNeill wegen hohen Stocks in die Kühlbox musste. Und diese Chance ließ sich die DEG nicht entgehen. Kammerer verwertete einen Abpraller zur Gäste-Führung (14.). Den Hausherren bot sich mit zwei direkt aufeinande­rfolgenden Powerplays die Gelegenhei­t, direkt zu antworten. Es gelang ihnen nicht. Buck (zweimal) und Thomas Grei- linger scheiterte­n mit ihren Abschlüsse­n (16.). Der Mittelabsc­hnitt begann mit einem doppelten Schreckmom­ent für die Gäste. Zunächst scheiterte Sullivan in Unterzahl bei einem Drei-auf-Eins-Konter an Bakala (21.), dann musste Marco Nowak mit einer Trage verletzt vom Eis gebracht werden(23.).

Trotzdem setzte die DEG die nächsten Wirkungstr­effer. Als Mike Collins wegen hohen Stocks auf der Sünderbank saß, fingen sich die Panther eine Kopie des ersten Gegentores ein. John Henrion erzielte per Nachschuss das 2:0 (26.). Die Verunsiche­rung der Hausherren wuchs minütlich. Es gelangen wenig wirklich gefährlich­e Angriffe. Bis auf die Möglichkei­ten für Darin Olver (38.) und Kael Mouilliera­t (40.) generierte­n sie meist nur Halbchance­n. Besser machten es die Rheinlände­r. Darryl Boyce brach über die rechte Seite durch, Jacob Berglund gab ihm nur Geleitschu­tz, sodass Leon Niederberg­er in der Mitte keine Mühe hatte den Querpass zu verbloß werten (33.). Mitchell wollte nichts unversucht lassen und stellte in der Pause noch mal alle Sturmreihe­n um. „Ich wollte der Mannschaft zeigen, dass ich nicht aufgebe.“Aber auch das half nichts. Gefährlich wurde es nur im Powerplay und in den letzten drei Minuten mit einem zusätzlich­en Feldspiele­r. Der Rest war viel Aufwand und wenig Ertrag. Daran änderte auch Thomas Greilinger­s Ehrentor nichts mehr (59.).

„Das Team war sehr bemüht. Wir hatten viel mehr Chancen als Düsseldorf. Wenn ich dem Kollektiv eine Note geben müsste, wäre das eine zwei oder drei. Die Effektivit­ät allerdings eine fünf oder sechs“, zog Mitchell durchaus überrasche­nd ein relativ positives Fazit. ERC Ingolstadt Reimer – Friesen, McNeill; Pelech, Sullivan; Kohl, Schopper – Mauldin, Mouilliera­t, Braun; Greilinger, Ol ver, Taticek; Olson, Buck, Laliberte; Elsner, Berglund, Collins; Swinnen. – Tore 0:1 Kammerer (14.), 0:2 Henrion (26), 0:3 L. Niederberg­er (33.), 1:3 Greilinger (59.). – Zuschauer 3572.

 ?? Foto: Xaver Habermeier ?? Keine Besserung in Sicht: Laurin Braun (von links), Patrick McNeill, Jacob Berglund und Sean Sullivan kassierten mit dem ERC Ingolstadt die inzwischen neunte Niederlage hintereina­nder. Gestern verloren die Panther mit 1:3 gegen die Düsseldorf­er EG.
Foto: Xaver Habermeier Keine Besserung in Sicht: Laurin Braun (von links), Patrick McNeill, Jacob Berglund und Sean Sullivan kassierten mit dem ERC Ingolstadt die inzwischen neunte Niederlage hintereina­nder. Gestern verloren die Panther mit 1:3 gegen die Düsseldorf­er EG.

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