Richtung: Zukunft
Ingolstadts Oberbürgermeister stellt ein groß angelegtes Konzept zu den Herausforderungen der Digitalisierung für Ingolstadt vor. Was alles zur Debatte steht
Ingolstadt Ingolstadts Oberbürgermeister Christian Lösel (CSU) hat gestern mit einem groß angelegten Grundsatzpapier die Debatte über die digitale Zukunft der Schanz angestoßen. In der städtischen Pressekonferenz sagte Lösel, dass Digitalisierung und digitale Transformation als ein „tief greifender Strukturwandel“begriffen werden müssten, der die Stadt vor große Herausforderung stelle. Wie sich diesen zu stellen ist, will Rathauschef Lösel analysieren und bis Februar kommenden Jahres quer durch alle Stadtgremien und in den städtischen Tochterunternehmen und Gesellschaften beraten und diskutieren lassen. Danach möge der Stadtrat einen Grundsatzbeschluss fassen. Denn, so Lösel: In Sachen Digitalisierung könne man nicht abwarten, sondern müsse die Zukunft „strukturieren“. Lösel betonte gleich vorweg: „Das wird eine Mammutaufgabe“. Hier sind die wichtigsten Punkte des Zukunftsplans für ein „Digitales Ingolstadt“zusammengefasst:
● Digitales Ingolstadt Der OB schlägt vor, dass Digitalisierung und die digitale Transformation vom Stadtrat als „tief greifender Strukturwandel“bewertet werde, der alle Lebensbereiche der Ingolstädter umfasse. Entsprechend vorausschauend und aktiv solle man als Stadt die Weichen für kommende Generationen stellen. Es geht laut OB zunächst darum, dass die Stadtverwaltung alle Themenbereiche erfasst, „in denen wir tätig werden müssen.“Danach sollen kommunale Schwerpunkte und Aufgabenfelder abgesteckt werden. Wie weit das führen kann, was die Umsetzung des Konzepts „Digitales Ingolstadt – Zukunftsfähiges Ingolstadt “möglicherweise kostet, sei derzeit noch nicht absehbar, sagt Lösel. Als man damals das Güterverkehrszentrum errichtet habe, dann das Existenzgründerzentrum oder zuletzt das Digitale Gründerzentrum brigk habe man ja auch noch nicht gewusst, wie groß und umfassend diese Projekte werden würden.
● Digitalisierungsverantwortlicher Koordinieren und vorantreiben soll die künftigen Bemühungen einer noch zu bildenden Arbeitsgruppe von Experten der sogenannte „Digitalisierungsverantwortliche“. Geplant ist dafür derzeit eine Stelle.
● Bildung und Schulen Einer der zentralen Punkte ist laut OB, eine eigene digitale Bildungsstrategie für die Stadt auszuarbeiten. Von der Kita bis zur Hochschule.
● Stiftung gründen Zugleich soll die anwendungsorientierte digitale Forschung mit der Gründung einer eigenen Stiftung gefördert werden. Diese soll sich den Vorstellungen des OB zufolge auf die Felder Künstliche Intelligenz, Quantencomputing und Quanten-Kryptographie konzentrieren. ● Symposium Um die Stadt in der Forschungsszene auch als Standort zu etablieren, soll Ingolstadt künftig regelmäßig ein Wissenschafts- und Gründungssymposium ausrichten.
● Förderverein Angedacht ist ferner, einen Förderverein für Digitale Kunst und Kultur zu gründen. Der Stadtrat hat im Oktober einen Ausflug ins österreichische Linz zum Ars Electronica Center gemacht, um sich dort ein Beispiel zu nehmen. Das Festival Ars Electronica zeigt dort Jahr für Jahr, wie sich die digitale Szene entwickelt. Angedockt an das Linzer Center sind eine ganze Reihe von Einrichtungen. Dazu gehört auch eine Art digitales Gründungszentrum wie in Ingolstadt, interdisziplinäre Zukunftslaboratorien und einiges mehr. OB Lösel schlägt zudem vor, dass auch die städtischen Museen ihre Ausstellungskonzepte überarbeiten und mit digitalen Exponate erweitern könnten.
● Wirtschaftsförderung Die städtische Industriefördergesellschaft (IFG) und das Digitale Gründerzentrum brigk sollen umfassende Konzepte zur Wirtschaftsförderung erarbeiten. Der OB will wissen: „Was braucht die digitale Elite, um sich hier anzusiedeln?“Zugleich soll die IFG den mittelständischen Unternehmen in Sachen Digitalisierung zur Seite stehen.