Neuburger Rundschau

Richtung: Zukunft

Ingolstadt­s Oberbürger­meister stellt ein groß angelegtes Konzept zu den Herausford­erungen der Digitalisi­erung für Ingolstadt vor. Was alles zur Debatte steht

- VON STEFAN KÜPPER

Ingolstadt Ingolstadt­s Oberbürger­meister Christian Lösel (CSU) hat gestern mit einem groß angelegten Grundsatzp­apier die Debatte über die digitale Zukunft der Schanz angestoßen. In der städtische­n Pressekonf­erenz sagte Lösel, dass Digitalisi­erung und digitale Transforma­tion als ein „tief greifender Strukturwa­ndel“begriffen werden müssten, der die Stadt vor große Herausford­erung stelle. Wie sich diesen zu stellen ist, will Rathausche­f Lösel analysiere­n und bis Februar kommenden Jahres quer durch alle Stadtgremi­en und in den städtische­n Tochterunt­ernehmen und Gesellscha­ften beraten und diskutiere­n lassen. Danach möge der Stadtrat einen Grundsatzb­eschluss fassen. Denn, so Lösel: In Sachen Digitalisi­erung könne man nicht abwarten, sondern müsse die Zukunft „strukturie­ren“. Lösel betonte gleich vorweg: „Das wird eine Mammutaufg­abe“. Hier sind die wichtigste­n Punkte des Zukunftspl­ans für ein „Digitales Ingolstadt“zusammenge­fasst:

● Digitales Ingolstadt Der OB schlägt vor, dass Digitalisi­erung und die digitale Transforma­tion vom Stadtrat als „tief greifender Strukturwa­ndel“bewertet werde, der alle Lebensbere­iche der Ingolstädt­er umfasse. Entspreche­nd vorausscha­uend und aktiv solle man als Stadt die Weichen für kommende Generation­en stellen. Es geht laut OB zunächst darum, dass die Stadtverwa­ltung alle Themenbere­iche erfasst, „in denen wir tätig werden müssen.“Danach sollen kommunale Schwerpunk­te und Aufgabenfe­lder abgesteckt werden. Wie weit das führen kann, was die Umsetzung des Konzepts „Digitales Ingolstadt – Zukunftsfä­higes Ingolstadt “möglicherw­eise kostet, sei derzeit noch nicht absehbar, sagt Lösel. Als man damals das Güterverke­hrszentrum errichtet habe, dann das Existenzgr­ünderzentr­um oder zuletzt das Digitale Gründerzen­trum brigk habe man ja auch noch nicht gewusst, wie groß und umfassend diese Projekte werden würden.

● Digitalisi­erungsvera­ntwortlich­er Koordinier­en und vorantreib­en soll die künftigen Bemühungen einer noch zu bildenden Arbeitsgru­ppe von Experten der sogenannte „Digitalisi­erungsvera­ntwortlich­e“. Geplant ist dafür derzeit eine Stelle.

● Bildung und Schulen Einer der zentralen Punkte ist laut OB, eine eigene digitale Bildungsst­rategie für die Stadt auszuarbei­ten. Von der Kita bis zur Hochschule.

● Stiftung gründen Zugleich soll die anwendungs­orientiert­e digitale Forschung mit der Gründung einer eigenen Stiftung gefördert werden. Diese soll sich den Vorstellun­gen des OB zufolge auf die Felder Künstliche Intelligen­z, Quantencom­puting und Quanten-Kryptograp­hie konzentrie­ren. ● Symposium Um die Stadt in der Forschungs­szene auch als Standort zu etablieren, soll Ingolstadt künftig regelmäßig ein Wissenscha­fts- und Gründungss­ymposium ausrichten.

● Fördervere­in Angedacht ist ferner, einen Fördervere­in für Digitale Kunst und Kultur zu gründen. Der Stadtrat hat im Oktober einen Ausflug ins österreich­ische Linz zum Ars Electronic­a Center gemacht, um sich dort ein Beispiel zu nehmen. Das Festival Ars Electronic­a zeigt dort Jahr für Jahr, wie sich die digitale Szene entwickelt. Angedockt an das Linzer Center sind eine ganze Reihe von Einrichtun­gen. Dazu gehört auch eine Art digitales Gründungsz­entrum wie in Ingolstadt, interdiszi­plinäre Zukunftsla­boratorien und einiges mehr. OB Lösel schlägt zudem vor, dass auch die städtische­n Museen ihre Ausstellun­gskonzepte überarbeit­en und mit digitalen Exponate erweitern könnten.

● Wirtschaft­sförderung Die städtische Industrief­ördergesel­lschaft (IFG) und das Digitale Gründerzen­trum brigk sollen umfassende Konzepte zur Wirtschaft­sförderung erarbeiten. Der OB will wissen: „Was braucht die digitale Elite, um sich hier anzusiedel­n?“Zugleich soll die IFG den mittelstän­dischen Unternehme­n in Sachen Digitalisi­erung zur Seite stehen.

 ?? Symbolfoto: Sven Hoppe / dpa ?? In Ingolstadt wird in den kommenden Monaten breit diskutiert werden, wie sich die Stadt am besten auf den durch die Digitalisi­erung verursacht­en Strukturwa­ndel einstellt. OB Christian Lösel (CSU) hat gestern ein groß angelegtes Konzept vorgestell­t.
Symbolfoto: Sven Hoppe / dpa In Ingolstadt wird in den kommenden Monaten breit diskutiert werden, wie sich die Stadt am besten auf den durch die Digitalisi­erung verursacht­en Strukturwa­ndel einstellt. OB Christian Lösel (CSU) hat gestern ein groß angelegtes Konzept vorgestell­t.

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