Neuburger helfen den Ärmsten in Afrika
Bruderschaft des Seligen Gerhard feiert ihr 25-jähriges Bestehen. Und der Missionar hat schon weitere Pläne für die Zukunft
Neuburg Weil hier seine Geschwister leben und von Anfang an viele Förderer in und um Neuburg tatkräftigen Beistand zu seiner Arbeit in Südafrika leisten, gilt der Benediktinerpater Gerhard Lagleder mittlerweile längst als ein halber Neuburger. Jetzt waren es 25 Jahre, dass der von seiner Abtei St. Ottilien als Missionar nach Südafrika entsandte Ordenspriester in Mandeni nahe Durban die „Bruderschaft des Seligen Gerhard“gründete.
Aus dem nach dem Gründer des Malteser-Ordens benannten kleinen privaten Verein von Gläubigen hat sich die größte Hilfsorganisation der katholischen Kirche in Südafrika entwickelt und schon 1993 als offizielle Hilfsorganisation des Malteserordens anerkannt.
Im Mittelpunkt steht ein großes soziales Zentrum in der Großstadt Mandeni, das seit der Einweihung im September 1996 ständig weiter entwickelt werden konnte. In diesem Großprojekt und von dort aus nach draußen in die Weite des Zululandes wird nicht nur den oft schwer kranken Ärmsten der Armen vielfältige medizinische Hilfe kostenlos geboten, sondern auch echte Geborgenheit vermittelt, wie sie die an den Rand der Gesellschaft gedrängten Menschen vorher nicht kannten. Zudem stellen viele ihrer Projekte ein nachhaltiges Programm zur Selbsthilfe dar – ermöglicht durch großzügige Zuwendungen der vorwiegend deutschen und österreichischen Spender.
In zwei großen, aber dennoch bescheiden inszenierten Festen beging die Bruderschaft das 25-jährige Bestehen: zuerst direkt am Gründungstag, 28. Oktober, in Mandeni selbst und jetzt, einige Wochen später, noch eigens für die deutschsprachigen Mitglieder mit Treffpunkt im bayerischen Altötting. Zu den besonderen Ehrengästen in Altötting zählten auch vier Neuburger: die zwei Geschwister des Präsidenten, Johannes Lagleder, der den deutschen Förderverein mit Sitz in Neuburg leitet, und Mechtilde Lagleder sowie Johann und Albertine Sporer, die mit Johannes Lagleder als dort lange wirkende Pädagogen das Descartes-Gymnasium von An- fang an zu einer Keimzelle der Hilfe für die Bruderschaft machten.
All die Gratulanten in Altötting waren voll des Lobes für die vielfältigen Einrichtungen der Bruderschaft in Mandeni wie die Aids-Klinik, das größte Hospiz Südafrikas, und den Hilfsfonds für arme Kranke, den Kindergarten mit Vorschule, das Kinderheim, die Klinik für mangelernährte Kleinkinder, den Stipendienfonds für Begabte, den Hilfsfonds für Bedürftige und vieles mehr.
Und Pater Gerhard hat durchaus noch weitere Pläne. So gibt es im Kinderheim eine Reihe behinderter Kinder, die besonders gefördert werden, aber ganz selbstverständlich mit den anderen zusammenwohnen und aufwachsen. Sie können jedoch mit 18 Jahren nicht in die Selbstständigkeit entlassen werden. So denkt die Bruderschaft, die mit der Aufnahme ins Heim für die Kinder die Verantwortung übernommen hat, über die Errichtung einer Werkstatt für behinderte Menschen und eine Krankenpflegeschule nach. Präsident Lagleder: „Ein Grundstück mit Haus hätten wir schon, aber es fehlen noch 54 000 Euro Barmittel.“
„Großartig“nennt Pater Lagleder voller Dankbarkeit die Spendenfreudigkeit aus dem Neuburger Raum in der langen Zeit von 25 Jahren und ist zuversichtlich, dass dies auch in der Zukunft so bleiben wird. Im Rahmen seiner derzeit bereits zweiten „Deutschland-ÖsterreichSpenden-Tour“in diesem Jahr wird der nimmermüde Missionar am 14. Dezember im Neuburger Descartes-Gymnasium vor Schülern sprechen.