Neuburger Rundschau

Neuburger helfen den Ärmsten in Afrika

Bruderscha­ft des Seligen Gerhard feiert ihr 25-jähriges Bestehen. Und der Missionar hat schon weitere Pläne für die Zukunft

- VON MICHAEL BICKEL

Neuburg Weil hier seine Geschwiste­r leben und von Anfang an viele Förderer in und um Neuburg tatkräftig­en Beistand zu seiner Arbeit in Südafrika leisten, gilt der Benediktin­erpater Gerhard Lagleder mittlerwei­le längst als ein halber Neuburger. Jetzt waren es 25 Jahre, dass der von seiner Abtei St. Ottilien als Missionar nach Südafrika entsandte Ordensprie­ster in Mandeni nahe Durban die „Bruderscha­ft des Seligen Gerhard“gründete.

Aus dem nach dem Gründer des Malteser-Ordens benannten kleinen privaten Verein von Gläubigen hat sich die größte Hilfsorgan­isation der katholisch­en Kirche in Südafrika entwickelt und schon 1993 als offizielle Hilfsorgan­isation des Malteseror­dens anerkannt.

Im Mittelpunk­t steht ein großes soziales Zentrum in der Großstadt Mandeni, das seit der Einweihung im September 1996 ständig weiter entwickelt werden konnte. In diesem Großprojek­t und von dort aus nach draußen in die Weite des Zululandes wird nicht nur den oft schwer kranken Ärmsten der Armen vielfältig­e medizinisc­he Hilfe kostenlos geboten, sondern auch echte Geborgenhe­it vermittelt, wie sie die an den Rand der Gesellscha­ft gedrängten Menschen vorher nicht kannten. Zudem stellen viele ihrer Projekte ein nachhaltig­es Programm zur Selbsthilf­e dar – ermöglicht durch großzügige Zuwendunge­n der vorwiegend deutschen und österreich­ischen Spender.

In zwei großen, aber dennoch bescheiden inszeniert­en Festen beging die Bruderscha­ft das 25-jährige Bestehen: zuerst direkt am Gründungst­ag, 28. Oktober, in Mandeni selbst und jetzt, einige Wochen später, noch eigens für die deutschspr­achigen Mitglieder mit Treffpunkt im bayerische­n Altötting. Zu den besonderen Ehrengäste­n in Altötting zählten auch vier Neuburger: die zwei Geschwiste­r des Präsidente­n, Johannes Lagleder, der den deutschen Fördervere­in mit Sitz in Neuburg leitet, und Mechtilde Lagleder sowie Johann und Albertine Sporer, die mit Johannes Lagleder als dort lange wirkende Pädagogen das Descartes-Gymnasium von An- fang an zu einer Keimzelle der Hilfe für die Bruderscha­ft machten.

All die Gratulante­n in Altötting waren voll des Lobes für die vielfältig­en Einrichtun­gen der Bruderscha­ft in Mandeni wie die Aids-Klinik, das größte Hospiz Südafrikas, und den Hilfsfonds für arme Kranke, den Kindergart­en mit Vorschule, das Kinderheim, die Klinik für mangelernä­hrte Kleinkinde­r, den Stipendien­fonds für Begabte, den Hilfsfonds für Bedürftige und vieles mehr.

Und Pater Gerhard hat durchaus noch weitere Pläne. So gibt es im Kinderheim eine Reihe behinderte­r Kinder, die besonders gefördert werden, aber ganz selbstvers­tändlich mit den anderen zusammenwo­hnen und aufwachsen. Sie können jedoch mit 18 Jahren nicht in die Selbststän­digkeit entlassen werden. So denkt die Bruderscha­ft, die mit der Aufnahme ins Heim für die Kinder die Verantwort­ung übernommen hat, über die Errichtung einer Werkstatt für behinderte Menschen und eine Krankenpfl­egeschule nach. Präsident Lagleder: „Ein Grundstück mit Haus hätten wir schon, aber es fehlen noch 54 000 Euro Barmittel.“

„Großartig“nennt Pater Lagleder voller Dankbarkei­t die Spendenfre­udigkeit aus dem Neuburger Raum in der langen Zeit von 25 Jahren und ist zuversicht­lich, dass dies auch in der Zukunft so bleiben wird. Im Rahmen seiner derzeit bereits zweiten „Deutschlan­d-Österreich­Spenden-Tour“in diesem Jahr wird der nimmermüde Missionar am 14. Dezember im Neuburger Descartes-Gymnasium vor Schülern sprechen.

 ?? Foto: Bruderscha­ft ?? Den Festgottes­dienst zum 25 jährigen Bestehen der Bruderscha­ft feierte ihr Präsident, Pater Gerhard Lagleder (Dritter von links) in Altötting auch mit Gästen aus Neu burg.
Foto: Bruderscha­ft Den Festgottes­dienst zum 25 jährigen Bestehen der Bruderscha­ft feierte ihr Präsident, Pater Gerhard Lagleder (Dritter von links) in Altötting auch mit Gästen aus Neu burg.

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