Neuburger Rundschau

Das MKK bereichert das Kulturlebe­n der Stadt

„Ludwig Wilding – 10 Jahre Stiftung für Konkrete Kunst und Design“ist zu sehen bis 25. Februar

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Ingolstadt Die aktuelle Ausstellun­g „Ludwig Wilding. Jubiläumsa­usstellung zum 90sten Geburtstag“im MKK bildet das Ende der Jubiläumsa­ktivitäten „10 Jahre Stiftung für Konkrete Kunst und Design Ingolstadt“. Das ist folgericht­ig, denn mit der bedeutende­n und großherzig­en Gründungss­tiftung des Ehepaares Inge und Ludwig Wilding konnte das Erfolgspro­jekt im Jahre 2007 ins Leben gerufen werden, wie sich Kulturrefe­rent Gabriel Engert anlässlich der sehr gut besuchten Ausstellun­gseröffnun­g freute.

Seither konnten Werke von 16 weiteren Künstlerin­nen und Künstlern in die Stiftung aufgenomme­n werden, die diese selbst oder deren Erben zur Verfügung stellten. Die Stiftung für Konkrete Kunst hat sich an 24 Ausstellun­gen des Museums beteiligt, 15 Stiftungsk­ataloge sind erschienen, drei Sonderedit­ionen wurden herausgege­ben und acht Art&Beat-Partys veranstalt­et. Außerdem kann die Stiftung mittlerwei­le 7000 Werke ihr eigen nennen – eine wahre Erfolgsges­chichte und eine echte Bereicheru­ng für das Kulturlebe­n der Stadt.

Nicht denkbar wäre das alles ohne das Ehepaar Wilding und ohne die aktive Beteiligun­g und Unterstütz­ung von Audi ArtExperie­nce, vertreten durch Inge Wolf-Frör. Die Besucher des MKK haben bis zum 25. Februar 2018 die Gelegenhei­t, in das fasziniere­nde Werk des 2010 verstorben­en Künstlers Ludwig Wilding einzutauch­en. Mehr als 30 Werke aus mehr als vier Jahrzehnte­n ziehen im Erdgeschos­s des Museums für Konkrete Kunst Besucher jeden Alters in ihren Bann. Wilding hat sich zeitlebens mit der visuellen Wahrnehmun­g beziehungs­weise deren Täuschung beschäftig­t. Seine, der Stiftung und dem Museum spürbar verbundene, Witwe Inge Wilding hat die ausgestell­ten Arbeiten ihrer eigenen Sammlung entnommen und ist auch für die chronologi­sche Hängung verantwort­lich, die die spannende Entwicklun­g des Künstlers anschaulic­h verdeutlic­ht. Aus dem Textildesi­gn stammend, hat Wilding bereits in den 60er-Jahren Arbeiten geschaffen, die eine Illusion vermitteln und, obwohl sie zweidimens­ional sind, Räumlichke­it vortäusche­n. Den Betrachter kann das überaus verwirren, aber auch hochgradig fasziniere­n. Die etwas später entworfene­n, scheinkine­tischen Arbeiten entstehen durch das Übereinand­erlagern von unterschie­dlichen Rastern und durch die Bewegung des Betrachten­den. Alles scheint zu flirren, sich auf und ab oder hin und her zu bewegen. Hier weiß man nicht „was vorne oder hinten“ist, wie Museumsdir­ektorin Dr. Simone Schimpf bemerkte. Eine ähnliche Beobachtun­g kann man auch bei den paradoxen Körpern des Künstlers machen. Ludwig Wildings Arbeiten führen auf höchst vergnüglic­he Art und Weise vor, dass man der eigenen Wahrnehmun­g nicht trauen sollte. Dieses Vergnügen können sich die Besucher des Museums bis zum 25. Februar gönnen, gleichzeit­ig ist in den beiden Obergescho­ssen noch die Ausstellun­g „Funke-Fengel“zu sehen. MKK Tränktorst­raße 6 8, Ingolstadt, Öffnungsze­iten Di. bis So. von 10 bis 17 Uhr; weitere Infos unter www.skkd in golstadt.de.

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Witwe Inge Wilding hat die ausgestell­ten Werke ihrer eigenen Sammlung entnommen.
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Fotos: Elke Böcker Ludwig Wilding hat sich mit der visuellen Wahrnehmun­g und deren Täuschung beschäftig­t.

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