Neuburger Rundschau

Kompakt und abgezockt

Der ERC Ingolstadt gewinnt nach einer konzentrie­rten Vorstellun­g überrasche­nd mit 2:1 bei den Grizzlys Wolfsburg. Der Siegtorsch­ütze feiert dabei eine Saisonprem­iere

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Wolfsburg Der ERC Ingolstadt ist auf einem guten Weg, seine Krise der vergangene­n Wochen hinter sich zu lassen. Mit einer kompakten, abgezockte­n Leistung und dank eines gut aufgelegte­n Jochen Reimer, der anstelle von Timo Pielmeier im Tor stand, gewannen die Panther gestern Abend mit 2:1 bei den Grizzlys Wolfsburg.

„Wenn man in Wolfsburg nur ein Tor zulässt, kann man von einer super Leistung sprechen. Eigentlich hätte diese sechs Punkte verdient“, sagte Siegtorsch­ütze Benedikt Schopper nach der Begegnung. Letztlich gewannen die Panther verdient, aber durchaus überrasche­nd. Denn die beiden Teams waren mit höchst unterschie­dlichen Voraussetz­ungen in die Partie gegangen. Während Wolfsburg als „Team der Stunde“von seinen jüngsten zehn Partien neun gewann und vor Selbstvert­rauen strotzte, sah es bei den Panthern ganz anders aus. Acht der vergangene­n zehn Spiele waren verloren gegangen.

Dementspre­chend offensiv legten die Grizzlys auch los. Noch keine Minute war gespielt, da hätte Tyson Mulock den Gastgeber bereits in Führung bringen können. Allerdings brachte er den Puck nicht unter Kontrolle und traf den Außenpfost­en. Nach einem schlampige­n Pass von Benedikt Schopper auf Benedikt Kohl tauchte kurze Zeit später Gerrit Fauser frei vor dem ERCTor auf, scheiterte jedoch an Reimer (5.). Nachdem der ERC-Goalie auch gegen Mark Voakes Sieger geblieben war (10.), kamen die Panther immer besser ins Spiel. Nach einem schnellen Spielzug über Greg Mauldin und Benedikt Kohl scheiterte Kael Mouilliera­t am Schoner von Wolfsburgs Schlussman­n Felix Brückmann (13.). Die letzten beiden Minuten des ersten Abschnitts gehörten einem Ingolstädt­er Duo. Nach einer schönen Vorarbeit von Jacob Berglund, der energisch über das halbe Eis gelaufen war, scheiterte Mike Collins zunächst noch an Brückmann (19.). Sechs Sekunden vor der Pausensire­ne lag die Scheibe dann doch im Netz der Grizzlys. Erneut hatte Berglund Collins freigespie­lt, der sich die Chance diesmal nicht nehmen ließ (20.) und souverän zur Gästeführu­ng abschloss.

Zu Beginn des Mittelabsc­hnitts bewiesen die Panther, dass sie inzwischen wieder über Nehmerqual­itäten verfügen. Wie bereits beim 5:3 gegen Schwenning­en schlugen sie postwenden­d nach einem Gegentreff­er zurück. Erst fälschte Fauser einen Schuss von Jeremy Dehner unhaltbar für Reimer zum 1:1 ab (23.). Kurz danach landete der Puck vor dem Schläger von Schopper, dessen folgender Gewaltschu­ss im Wolfsburge­r Tor einschlug (25.). Ein seltenes Gefühl für den nicht gerade als Torjäger bekannten Verteidige­r, war es doch sein erster Saisontref­fer. Den Rest des Drittels stand Jochen Reimer im Mittelpunk­t. Der Goalie parierte gegen Dehner (31.), zweimal gegen den allein vor ihm stehenden Kristopher Foucault (36.) und war auch ansonsten Herr der Lage. Für den ERC hatte im Mittelabsc­hnitt John Laliberte die beste Einschussm­öglichkeit, brachte aber den Puck nicht an Brückmann vorbei (32.).

Die Führung wollten sich die Panther auch im Schlussabs­chnitt der Partie, in der über die gesamte Spielzeit kein Team im Powerplay agieren durfte, nicht mehr nehmen lassen. Sie verteidigt­en konzentrie­rt, warfen sich in die Schüsse und ließen kaum klare Möglichkei­ten zu. Erst als Wolfsburg einen sechsten Feldspiele­r aufs Eis beorderte, wurde es brenzlig vor dem Ingolstädt­er Tor. Doch immer wieder brachte der ERC einen Schläger oder Körper in die Schussbahn.

ERC Ingolstadt Reimer – Wagner, McNeill; Sullivan, Pelech; Schopper, Kohl; Swinnen – Collins, Olson, Berglund; Mouil lierat, Olver, Mauldin; Laliberte, Buck, Braun; Greilinger, Taticek, Elsner – Zu schauer 2343 – Tore 0:1 Collins (20.), 1:1 Fauser (23.), 1:2 Schopper (25.)

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Foto: imago/foto2press Kein Durchkomme­n: Mal wieder führt kein Weg an ERC Goalie Jochen Reimer vorbei. Hier versucht es Wolfsburgs Kris Foucault.

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