Von Stress- und Fress-Zeiten
Und? Haben Sie schon alles beieinander? Oder gehören Sie zu den ganz Verwegenen, die die Vorweihnachtszeit bis zuletzt auskosten? Wesensmerkmal der Adventszeit ist in unserer westlichen Welt ja nicht Friede, innere Einkehr und Besinnlichkeit. Das ist nur der sprachliche Tand außen herum. In der Vorweihnachtszeit geht es allein um Stress. Diese Stress-Zeit geht dann unvermindert über in die Fress-Zeit, die danach in eine neue Stress-Zeit mündet, weil all die Pfunde wieder abgespeckt werden müssen. Je später man also an seine Weihnachtsgeschenke denkt, umso größer fällt der Stress-Effekt aus, weil damit ja auch der Stressfaktor unweigerlich zunimmt.
Das setzt Glückshormone frei. Unübertroffene Künstler ihres Faches sind Männer, die am 24. Dezember kurz vor Ladenschluss herumirren und in einer lustvollen letzten Panikattacke einfach alles wegkaufen, was weniger Stresserprobte noch übrig gelassen haben. Heuer freilich gibt es noch eine Extraschippe Stress obendrauf. Die auf den letzten Drücker kommen, müssen sich sogar schon einen Tag früher auf den Weg machen, weil Heilig Abend ja diesmal auf einen Sonntag fällt. Wie schön, was für ein Zusatzstress! Dann ist Weihnachten gleich doppelt schön.