Neuburger Rundschau

Nehmen wir uns die Zeit

- VON PFR. JOHANNES SPÄTH redaktion@neuburger rundschau.de

Advent ist eine schöne Zeit im Jahr. Ihre Bräuche und Traditione­n machen sie besonders. Zu den Bräuchen mit Adventskrä­nzen und Adventskal­endern für Groß und Klein gehören auch Lebkuchen und Zimtsterne, Spekulatiu­s und Früchtebro­t. Und Schokolade! Und auf den Weihnachts­märkten auch Glühwein und Punsch. Wir kennen den Advent und mögen ihn so. Aber alte Tradition wäre es eigentlich, im Advent zu fasten.

Fasten? Im Advent? Wie soll denn das bitteschön funktionie­ren? Das wäre doch das totale Gegenteil von dem, was wir an der Adventszei­t so lieben! Das ist doch völlig überholt, oder?

So komme ich schnell zu der Frage, was ist eigentlich der Sinn und Zweck der Adventszei­t? Es die Zeit vor Weihnachte­n, eine Zeit der Vorbereitu­ng auf das große Fest. So frage ich mich: Wie mache ich das angemessen?

Wenn wir feiern, dass Gott Mensch wird und zur Welt kommt, was passt da für uns Menschen, was für eine Einstellun­g ist da bei uns angebracht? Was für Menschen sind wir eigentlich, müssen wir uns nicht ändern?

Paul Gerhardt hat sich gefragt: Noch an Gott glauben und feiern wie soll man das, wie kann ich das? „Wie soll ich dich empfangen und wie begegn’ ich dir, / o aller Welt Verlangen, o meiner Seelen Zier?“Wir können in diesen Fragen auch unsere formuliere­n.

In diesem geistigen Sinn verstehe ich das Fasten im Advent gut. Das Besondere von Fasten als Festvorber­eitung liegt darin, dass ich mich besser besinnen und besser konzentrie­ren kann. Darum möchte ich schauen, worauf ich jetzt verzichten kann bei all den Reizen. Ich will darüber nachdenken, was mich fest im Griff hat, dass ich ständig reagieren muss und zu wenig Zeit für mich selbst habe. Und so oft zu wenig Zeit für mein eigenes Fragen!

Nehmen wir uns die Zeit.

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