Nehmen wir uns die Zeit
Advent ist eine schöne Zeit im Jahr. Ihre Bräuche und Traditionen machen sie besonders. Zu den Bräuchen mit Adventskränzen und Adventskalendern für Groß und Klein gehören auch Lebkuchen und Zimtsterne, Spekulatius und Früchtebrot. Und Schokolade! Und auf den Weihnachtsmärkten auch Glühwein und Punsch. Wir kennen den Advent und mögen ihn so. Aber alte Tradition wäre es eigentlich, im Advent zu fasten.
Fasten? Im Advent? Wie soll denn das bitteschön funktionieren? Das wäre doch das totale Gegenteil von dem, was wir an der Adventszeit so lieben! Das ist doch völlig überholt, oder?
So komme ich schnell zu der Frage, was ist eigentlich der Sinn und Zweck der Adventszeit? Es die Zeit vor Weihnachten, eine Zeit der Vorbereitung auf das große Fest. So frage ich mich: Wie mache ich das angemessen?
Wenn wir feiern, dass Gott Mensch wird und zur Welt kommt, was passt da für uns Menschen, was für eine Einstellung ist da bei uns angebracht? Was für Menschen sind wir eigentlich, müssen wir uns nicht ändern?
Paul Gerhardt hat sich gefragt: Noch an Gott glauben und feiern wie soll man das, wie kann ich das? „Wie soll ich dich empfangen und wie begegn’ ich dir, / o aller Welt Verlangen, o meiner Seelen Zier?“Wir können in diesen Fragen auch unsere formulieren.
In diesem geistigen Sinn verstehe ich das Fasten im Advent gut. Das Besondere von Fasten als Festvorbereitung liegt darin, dass ich mich besser besinnen und besser konzentrieren kann. Darum möchte ich schauen, worauf ich jetzt verzichten kann bei all den Reizen. Ich will darüber nachdenken, was mich fest im Griff hat, dass ich ständig reagieren muss und zu wenig Zeit für mich selbst habe. Und so oft zu wenig Zeit für mein eigenes Fragen!
Nehmen wir uns die Zeit.