Neuburger Rundschau

Tödliche Weißwürste?

Der Ingolstädt­er Thomas Peter hat seinen vierten Roman um Ermittler Charly Valentin veröffentl­icht. In „Zwölfuhrle­uten“geht es wieder um einen spannenden Mordfall

- VON DOROTHEE PFAFFEL

Ingolstadt Als Hans Strohmeier tot in seiner Wohnung aufgefunde­n wird, deuten alle Zeichen auf Mord hin. Wie es aussieht, wurde der ehemalige Polizist, der zuletzt als Privatdete­ktiv arbeitete, während des Zwölfuhrle­utens des Ingolstädt­er Münsters erst betäubt und dann erwürgt. Da es sich bei dem Opfer um einen Ex-Kollegen von Kommissar Charly Valentin handelt, nehmen er und sein Team die Ermittlung­en auf. Im Laufe der Aufklärung des Falls probiert sich die Gruppe nicht nur durch unterschie­dliche lokale Weißwurst-Metzgereie­n, sondern bringt auch so manches pikante Detail aus Strohmeier­s Vergangenh­eit ans Licht. Sind die chinesisch­en Triaden für den Mord verantwort­lich? Oder hängt die Tat mit Indus- triespiona­ge innerhalb der Automobilb­ranche zusammen? Valentin ermittelt in alle Richtungen – da wird eine weitere Leiche entdeckt. „Zwölfuhrle­uten“ist der vierte Fall für Kommissar Charly Valentin. Wie schon Thomas Peters vorherige Werke „Bauernopfe­r“(2011), „Teufelsste­in“(2012) und „Richtfest“(2014) spielt der Krimi im Ingolstädt­er Raum und bietet daher viel oberbayeri­sches Lokalkolor­it und einen hohen Wiedererke­nnungswert für Einheimisc­he. Der Roman ist spannend geschriebe­n und die Geschichte mit Humor erzählt.

Thomas Peter wurde 1964 in In- golstadt geboren und arbeitet seit über 30 Jahren bei der Polizei. Mehr als die Hälfte dieser Zeit ist er schon bei der Kriminalpo­lizei Ingolstadt. Seine Ideen schöpft der Polizeihau­ptkommissa­r zwar aus dem Berufsallt­ag, doch liegen seinen Romanen nie echte Fälle zugrunde. „Das wäre zu riskant“, erklärt er.

Ungefähr drei Jahre hat er an der neuen Geschichte geschriebe­n.

Sonntag ist Thomas Peters Schreibtag. Die

Fälle drehen sich immer um eine Ingolstädt­er Sehenswürd­igkeit.

Diesmal: der Pfeifturm. Dann wollte Thomas Peter noch Weißwürste mit in seinem Krimi haben. Um diese beiden Komponente­n herum habe er dann die Handlung gestrickt, erzählt der Autor. Ob ihm die Idee zum Buch tatsächlic­h beim Weißwurste­ssen gekommen ist, weiß er heute nicht mehr so genau. Obwohl einem angesichts der Geschichte die Lust an der bayerische­n Spezialitä­t vergehen könnte, sagt der Polizist lachend: „Ich kann immer noch Weißwürste mit Senf essen, ohne Angst zu haben.“

Ein Buch zu schreiben, ist für Thomas Peter ein Hobby, ein Ausgleich zum stressigen Beruf. Er könne dabei gut entspannen, sagt er. Und fügt hinzu: „Schreiben liegt mir einfach.“Angefangen hat er damit, als nach dem ersten „Kluftinger“-Roman die Regionalkr­imis „nur so aus dem Boden schossen“. Einige davon hätten die Polizeiarb­eit nicht richtig geschilder­t, erklärt Peter, das habe ihn geärgert. „Ich wollte unseren Beruf realistisc­h darstellen – wenn auch etwas überspitzt.“Seine Kollegen und auch sein Chef hätten auf seinen „Nebenjob“allesamt positiv reagiert. Hin und wieder glaube der ein oder andere sogar, sich wiederzuer­kennen.

Um was es im fünften Fall von Charly Valentin gehen soll, will Thomas Peter noch nicht verraten, aber: „Gedanklich arbeite ich schon daran.“

ODaten Der Kriminalro­man „Zwölfuhr leuten“hat 311 Seiten und ist im Verlag Ars Vivendi erschienen. Das Buch kostet 14 Euro. Es ist auch als E Book erhältlich.

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Foto: karandaev, fotolia
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Thomas Peter

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