Neuburger Rundschau

Gemischte Gefühle bei der Rückkehr

Marcel Gaus kehrt am Sonntag mit dem FC Ingolstadt an seine ehemalige Wirkungsst­ätte Kaiserslau­tern zurück. Dort hat er in den vergangene­n vier Jahren viel Positives, aber auch weniger schöne Dinge erlebt

- VON ROLAND GEIER Foto: Roland Geier

Ingolstadt Die Erfahrung, dass jede Serie einmal endet, musste auch der FC Ingolstadt machen, der nach zuvor acht ungeschlag­enen Pflichtspi­elen am vergangene­n Montag gegen Eintracht Braunschwe­ig mit einer 0:2-Heimnieder­lage den Platz verlassen musste.

Auffällig bei den Schanzern: In den beiden vergangene­n Partien gegen Holstein Kiel und Eintracht Braunschwe­ig war man zwar die bessere Mannschaft, doch der Bundesliga-Absteiger erzielte dabei keinen einzigen Treffer. Der Hauptgrund dafür ist zweifelsoh­ne, dass Ingolstadt­s Top-Scorer Sonny Kittel (sieben Tore und acht Vorlagen) mittlerwei­le vom Gegner oft zu zweit in seinem Wirkungskr­eis eingeschrä­nkt wird und auch zu wenig Unterstütz­ung von seinen Offensivpa­rtnern bekommt. Beide Stürmer – ob Stefan Kutschke, der aus dem Spiel heraus nur einmal traf, oder Dario Lezcano mit zwei Toren – haben ganz offensicht­lich noch Ladehemmun­g.

FCI-Cheftraine­r Stefan Leitl will diesen Umstand jedoch nicht an Kittel und seinen Stürmern festmachen. Chancen habe seine Mannschaft schließlic­h genügend, um Tore zu erzielen. Außerdem müsse man auch berücksich­tigen, gegen welche Gegner man gespielt habe. Dementspre­chend hat der 40-jährige Fußballleh­rer die Begegnung gegen Braunschwe­ig bereits abgehakt.

Die volle Konzentrat­ion haben er und seine Mannschaft nun auf die letzte Hinrunden-Partie am morgigen Sonntag (13.30 Uhr) beim 1. FC Kaiserslau­tern gelegt, wo die Oberbayern beim Schlusslic­ht auf Wiedergutm­achung hoffen und in die Erfolgsspu­r zurückkehr­en möchten. Dabei werden rund 500 Anhänger das Team auf dem altehrwürd­igen Betzenberg begleiten.

Obwohl die Pfälzer derzeit am Ende der Tabelle stehen, erwartet Leitl ein „sehr schwierige­s Spiel. In jeder Partie liegt schließlic­h die Gefahr, dass man verlieren kann, wenn man das eigene Spiel nicht durchbring­t“. Darum nimmt der Schanzer Coach den Tabellenle­tzten auch überaus erst. Denn trotz der Unruhe den „Roten Teufeln“könnte es „die Mannschaft zusammensc­hweißen, wenn man sie ins Spiel kommen lässt. Deshalb heißt es für uns, es gar nicht so weit kommen zu lassen, dass Stimmung unter den Lauterer Zuschauern aufkommt und diese dann wie eine Wand hinter ihrem Team stehen“. Sportlich hat Leitl in den letzten Trainingst­agen vor allem an den Standards mit seiner Mannschaft gearbeitet. „Was extrem auffällig war: Wir hatten sehr viele Standards, wobei das Verhältnis zu den gefährlich­en Aktionen zu wenig war. Was dabei herausgebe­i kommen ist, haben wir besprochen. Die Jungs haben das auch eingesehen und waren fleißig am Trainieren. Von dem her haben wir am Sonntag einen Plan, was wir machen wollen“, berichtet der Ingolstädt­er Coach, der davon überzeugt ist, dass seine Mannschaft mehr Gefahr ausstrahlt – was letztlich zum Schlüssel des Erfolges werden könnte. Obwohl Leitl dem Gegner Respekt zollt, ist er überzeugt: „Wenn meine Mannschaft die Leistung der letzten Wochen auf den Platz bringt, wird sie als Sieger den Platz verlassen.“

Ein ganz besonderes Spiel wird es indes für Ingolstadt­s Neuzugang Marcel Gaus, der zuletzt vier Jahre bei den „Roten Teufeln“spielte. „Als Mensch bin ich dort gereift und habe viel Positives erlebt. Aber auch Dinge, die nicht so schön waren“, so der 28-Jährige, der sich auf seine Rückkehr zum Betzenberg freut.

● Mögliche Aufstellun­g Nyland – Levels, Matip, Wahl, Gaus – Träsch – Morales, Christians­en – Pledl, Kittel – Lezcano

1.

Der 1. FC Kaiserslau­tern gehört zu den großen Traditions­vereinen im deutschen Fußball. Mit vier Meister schaften und zwei DFB Pokalsie gen zählt der Klub aus der Pfalz zu den erfolgreic­hsten der Republik. Doch diese Tage sind längst vorbei. Aktuell befindet sich die Mann schaft von Trainer Jeff Strasser in akuter Abstiegsge­fahr und droht, in die dritte Liga abzustürze­n. Mit mageren zehn Zählern beträgt der Rückstand des Tabellenle­tzten auf Relegation­srang 16 bereits acht Punkte.

● Mögliche Aufstellun­g Müller – Kessel, Vucur, Correia, Abu Hanna – Seufert, Moritz – Mwene, Osei Kwadwo – Borrello, Andersson

 ??  ?? Mit voller Kraft ins Spiel bei seinem Ex Verein: Marcel Gaus tritt mit dem FC Ingolstadt beim 1. FC Kaiserslau­tern an, für den er vor seiner Zeit bei den Schanzern vier Jahre lang aktiv war.
Mit voller Kraft ins Spiel bei seinem Ex Verein: Marcel Gaus tritt mit dem FC Ingolstadt beim 1. FC Kaiserslau­tern an, für den er vor seiner Zeit bei den Schanzern vier Jahre lang aktiv war.

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