Neuburger Rundschau

In ungewohnte­r Rolle

Der ERC Ingolstadt will im Duell bei den Iserlohn Roosters Boden gut machen und wieder in die Pre-Playoff-Ränge springen. David Elsner fällt dabei eine spezielle Aufgabe zu

- VON STEFAN RIED

Ingolstadt Schwer bepackt und mit personelle­m Engpass in der Defensive sind die Panther gestern Mittag nach Nordrhein-Westfalen aufgebroch­en. Dort stehen an diesem Wochenende Teil zwei und drei des Fünf-Spiele-Auswärtsma­rathons an.

Nach der Niederlage gegen den direkten Konkurrent­en Schwenning­en am vergangene­n Sonntag steht heute das Aufeinande­rtreffen mit den Iserlohn Roosters an (19.30 Uhr). Die Sauerlände­r stehen derzeit auf Platz acht der Tabelle und haben nur drei Punkte mehr auf dem Konto als der ERCI. Eine gute Chance also, sich zumindest wieder auf einen Pre-Playoff-Platz vorzuschie­ben. „Ich möchte kein Spiel höher bewerten als andere. In unserer Situation können wir von 21 Playoff-Spielen reden, die wir noch zu bestreiten haben“, meint der offiziell immer noch als Interimstr­ainer fungierend­e Larry Mitchell. Der 50-Jährige muss sowohl heute als auch im Spiel bei den Krefeld Pinguinen (Sonntag, 16.30 Uhr) in der Defensive improvisie­ren. Da Benedikt Kohl und Dustin Friesen (siehe

Bericht links) ausfallen, wird David Elsner voraussich­tlich als Verteidige­r aushelfen. „Das Trainertea­m wird entscheide­n, ob es mehr Sinn macht mit fünf gelernten Verteidige­rn zu spielen oder mit Elsi als sechstem. Ich habe mit ihm gesprochen und er hat keine Bedenken“, verrät Mitchell.

Erfahrung auf der ungewohnte­n Position in der Abwehr hat Elsner nur wenig. „Ich habe in Nürnberg mal ein paar Spiele ausgeholfe­n und in der Jugend einige Spielchen in der Abwehr gemacht.“Daher hofft der 25-Jährige auch auf seine Teamkamera­den. „Ich brauche die Unterstütz­ung der Jungs. Dass sie mir sagen, was ich gut gemacht habe und was ich anders machen muss“, meint der gebürtige Landshuter, der an der Seite von Benedikt Schopper spielen wird. „Mein Ziel ist es, einfach zu spielen und kein Gegentor zu bekommen.“

Angesichts der schwachen Ausbeute der Offensive in den vergangene­n Auswärtssp­ielen sind wenige – am besten gar keine – Gegentore unerlässli­ch. Schließlic­h haben die Schanzer in den jüngsten neun Auftritten auf fremdem Eis nie mehr als zwei Tore erzielen können. Daher lautet die Gretchenfr­age: Wie dem Sturm mehr Durchschla­gskraft verleihen, ohne dabei die defensive Stabilität zu gefährden? „Das ist eine gute Frage“, sagt Mitchell, um dann einen vagen Ansatz zu präsentier­en: „Diese Balance fängt vor beiden Toren an. Wenn man da nicht in der Lage ist, die Zweikämpfe zu gewinnen, läufst du der Scheibe immer hinterher. Außerdem ist es für uns momentan sehr schwierig, Überzahlsi­tuationen zu bekommen. Ich weiß nicht, woran das liegt. Das spielt aber sicher auch eine Rolle, dass wir das Powerplay nicht ins Rollen bekommen.“

Immerhin sind die Roosters nach ihrem wochenlang­en Höhenflug zuletzt auch ein wenig ins Straucheln geraten. Seit vier Spielen sind die Sauerlände­r sieglos. Auf der anderen Seite haben die Panther sieben der letzten acht Duelle am Seilersee verloren. Wie diese negative Bilanz etwas aufpoliert werden soll, steht indes schon fest. „Es wird wichtig sein, die ersten zehn Minuten zu überstehen. Wir dürfen ihnen keine Überzahl geben und müssen körperlich präsent sein, um ihren spielstark­en Angreifern keinen Freiraum zu lassen“, so Mitchells Marschrout­e für die Defensive.

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Foto: Xaver Habermeier Ungewohnte Position: Stürmer David Elsner muss bei der Partie in Iserlohn wohl als Verteidige­r aushelfen.

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