Neuburger Rundschau

„Die Tiere sind mein Kapital“

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Edy Laforte ist sein halbes Leben lang Tier-Dompteur und hat auch schon mit Löwen, Tigern und Pferden gearbeitet.

NR: Wie steht ein Dompteur, der seit vielen Jahrzehnte­n mit Tieren arbeitet, zu dem von vielen Kommunen angestrebt­en Wildtierve­rbot für Zirkusse?

Edy Laforte: Na, was glauben Sie? Ich bin natürlich gegen das Wildtierve­rbot. Obwohl es mich selbst nicht einschränk­t. Ich arbeite jetzt seit zwölf Jahren mit meinen Hunden. Und die fallen ja bekanntlic­h nicht unter das Wildtierve­rbot.

NR: Die Haltungsbe­dingungen werden oft angeprange­rt. Was sagen Sie dazu? Laforte: Eine sogenannte Tierschütz­er-Lobby macht Front gegen den Zirkus und will im Grunde auch Haustiere verbieten. Dabei sind die Tiere im Zirkus die am besten kontrollie­rten überhaupt. Bei uns schaut wöchentlic­h ein Mitarbeite­r vom Veterinära­mt vorbei.

NR: Aber wieso kämpfen die Tierschütz­er so sehr gegen die Tierhaltun­g in Zirkussen?

Laforte: Es gibt schon einige Fanatiker unter den Tierschütz­ern. So wie es sicherlich auch Zirkusse gegeben hat, die ihre Tierhaltun­g verbessern hätten können. Aber das wird, wie gesagt, sehr streng kontrollie­rt. Aber schauen Sie sich die Tierschutz­organisati­on PETA an. Das ist doch kein Tierschutz, wenn dort ein Großteil der eingesamme­lten Tiere nicht vermittelt, sondern getötet werden.“

NR: Was sagen Sie Menschen, die die Tierhaltun­g anprangern?

Laforte: Schauen Sie sich meine Hunde an. Ich muss mich zum Einkaufen wegschleic­hen, weil sie mich vermissen. Sie bekommen bestes Futter, denn sie sind mein Kapital. Nicht sie sind meine Sklaven, sondern ich ihrer (lacht). Sie bestimmen, wann ich aufstehe und meinen restlichen Tagesablau­f. Als Jongleur hätte ich es leichter, aber ich liebe die Arbeit mit diesen Tieren.

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