Panther geben Sieg aus der Hand
Warum der ERC Ingolstadt nach einer couragieren Leistung in München verliert
München Der ERC Ingolstadt hat sich gestern Abend für eine couragierte Leistung nicht mit drei Punkten belohnt. Beim EHC Red Bull München gaben die Panther kurz vor Schluss den Sieg aus der Hand und unterlagen mit 3:4 nach Penaltyschießen. Neu-Trainer Doug Shedden verfolgte den Auftritt seiner Mannschaft von der Tribüne der Olympia-Eissporthalle.
Der leichte Aufgalopp vor dem Spiel in München war gestern Vormittag gerade beendet, als Doug Shedden in der Saturn Arena eintraf. Auf der Trainerbank stand der Kanadier dann am Abend noch nicht. Die letzten Spiele der Panther hatte der 56-Jährige noch im Livestream verfolgt.
Was er von der Tribüne aus von seinen neuen Schützlingen sah, dürfte ihm durchaus gefallen haben. Nach einem temporeichen Beginn legten die Gäste vor. Nach einem Puckverlust von Derek Joslin traf Mike Collins zur Ingolstädter Führung (9.). Die Münchener suchten nach der schnellen Antwort. In einer Druckphase fälschte Frank Mauer einen Schuss an den Außenpfosten ab (13.). Die Panther zeigten die richtige Reaktion auf den zunehmenden Druck des Meisters. Brett Olson stand bei einem Abpraller von EHC-Goalie David Leggio goldrichtig und verwertete zum 2:0 (14.). Joslin machte 25 Sekunden vor dem Pausentee seinen Fehler vor dem 0:1 wieder wett und traf zum Anschluss.
Getragen von zwei Powerplays machten die Hausherren zu Beginn des Mittelabschnitts mächtig Druck. In der 26. Minute konnte sich Panther-Goalie Timo Pielmeier doppelt beim Pfosten bedanken. Keith Aucoins Schuss klatschte zunächst an den rechten Pfosten, flog auf der Linie entlang an den linken Pfosten und von dort zurück ins Spiel (26.). Zwei Zeigerumdrehungen später war der Ingolstädter Schlussmann dann doch geschlagen. Ex-Panther Patrick Hager traf im Powerplay aus dem Slot (28.).
Der ERCI ließ sich davon nicht weiter beeindrucken, war bei Fünfgegen-Fünf weiterhin mindestens gleichwertig und ging erneut in Führung. Olver war nach einem Puckverlust von Mauer frei durch und vollstreckte eiskalt (35.). Auf einen Sturmlauf der Gastgeber warteten die Zuschauer im Schlussabschnitt vergeblich. Vielmehr gelang es den Panthern, die Landeshauptstädter vom eigenen Tor fernzuhalten. Sie setzten die „Roten Bullen“immer wieder früh unter Druck, hielten das Spiel einfach und zeigten sich durchsetzungsstark im Zweikampf. Trotzdem endete das Spiel bitter für die Gäste. Zunächst „klauten“die Unparteiischen Brett Olson das Tor zum 4:2. Viel zu früh unterbrachen sie das Spiel, obwohl Leggio die Scheibe nie unter Kontrolle hatte. Der Treffer des US-Amerikaners zählte also nicht (54.). Laurin Braun und Dennis Swinnen hatten bei zwei Großchancen ebenfalls die Entscheidung auf dem Schläger (57.). So traf Jon Matsumoto 126 Sekunden vor der Schlusssirene aus dem Nichts zum Ausgleich.
Die hochklassige Verlängerung brachte keinen Sieger hervor, also musste das Penaltyschießen entscheiden. In diesem scheiterten die Panther einmal mehr mit sehr schwach ausgeführten Penaltys, während Dominik Kahun den Zusatzpunkt für die Münchener sicherte. „Wir haben ein gutes Spiel gemacht, offensiv viele Chancen kreiert und defensiv die Scheiben gut rausgebracht. Die Kleinigkeiten haben heute vielleicht gefehlt“, meinte Fabio Wagner.
ERC Ingolstadt Pielmeier – Pelech, Sulli van; Wagner, Friesen; McNeill, Schopper – Laliberte, Olson, Collins; Mouillierat, Olver, Mauldin; Berglund, Taticek, Greilinger; Swinnen, Braun. Tore 0:1 Collins (9.), 0:2 Olson (14.), 1:2 Joslin (20.), 2:2 Hager (28.), 2:3 Olver (35.), 3:3 Matsumoto (58.), 4:3 Kahun (PS). Zuschauer 4710.