Neuburger Rundschau

Was hat das Jugendparl­ament 2017 gemacht?

Während Marie-Luise Stadler als Sprecherin den Stadtrat bislang meist alleine aufmischte, steht nun ihr Bruder Michael an ihrer Seite. Gemeinsam geben sie den Jugendlich­en in Neuburg in puncto Abschlussf­eiern eine Stimme

- Inwiefern? Foto: Galina Bauer Interview: Galina Bauer

Michael, du bist nun seit einem Jahr Sprecher im Jugendparl­ament (Jupa). Deine Schwester ist bereits vier Jahre lang Sprecherin. Es könnte sein, dass sie im nächsten Jahr dieses Amt nicht mehr übernehmen wird. Mit 21, also zur nächsten Wahlperiod­e, ist für sie ohnehin vorerst Schluss mit Lokalpolit­ik. Damit würdest du in ihre Fußstapfen treten. Wie groß sind die? Michael Stadler: Sie hat in den zurücklieg­enden Jahren viel geleistet und sich damit einen Namen in Neuburg gemacht. Aber ich glaube, dass ich der Aufgabe gewachsen bin.

Marie-Luise, was kannst du deinem Bruder mit auf den Weg geben?

Marie Luise Stadler: Ein Jahr als Jugendparl­amentsspre­cher beginnt immer ganz aufregend und dann merkt man schnell, dass das Amt doch mehr Arbeit bereitet, als man glaubt. Sitzungen müssen vor- und nachbereit­et werden, auch Öffentlich­keitsarbei­t gehört dazu. Da muss man erst reinwachse­n und ein Jahr ist zu wenig. Michael soll einfach weitermach­en und sich bloß nicht von Fehlern aufhalten lassen. Er soll auf dem Weg bleiben, den er vor einem Jahr eingeschla­gen hat.

Das Jahr neigt sich dem Ende zu. Welche Schulnote würdet ihr eurem Gremium geben?

Michael Stadler: Ich würde sagen eine 2. Eigentlich funktionie­rt die Arbeit gut, nur die Kommunikat­ion könnte verbessert werden.

Michael Stadler: Es kommt schon mal vor, dass die Mitglieder sich nicht vernünftig abstimmen und deshalb doppelte Arbeit anfällt. Marie Luise Stadler: Es ist nun mal schwierig, weil einige studieren, andere machen eine Ausbildung und der Rest geht noch zur Schule. Deshalb ist es nicht einfach, einen gemeinsame­n Termin zu finden, weshalb dann auch nicht alle zu den Sitzungen erscheinen können.

Michael, was war der größte Erfolg in diesem Jahr?

Michael Stadler: Für mich persönlich war das mein erster öffentlich­er Termin. Bei der Eröffnung von „Fürstenmac­ht und wahrer Glaube“habe ich das Gremium nach außen vertreten. Dort habe ich auch Horst Seehofer kennengele­rnt. Ansonsten konnten wir viel Geld für einen sozialen Zweck beim Fest der guten Taten sammeln.

Marie Luise Stadler: Zu unseren Erfolgen zählt auch die Angelegenh­eit mit den Abschlussf­eiern, die in diesem Jahr eskaliert sind. Das Jugendparl­ament, die Jusos und die Junge Union ziehen in der Sache an einem Strang. So können wir den Jugendlich­en zeigen, dass wir für sie da sind.

Und sonst klappt das nicht so gut? Marie Luise Stadler: Es ist schwierig, Themen zu finden, weil wir wenig Input bekommen. Das kommt daher, weil viele Schüler gar nicht wissen, was das Jugendparl­ament so macht und was wir bewirken können.

Und wie sieht das bei den Abschlussf­eiern aus?

Marie Luise Stadler: Wir haben eine Umfrage mit den Schülern aller Abschlussk­lassen in Neuburg gemacht. Wir haben die Jugendlich­en gefragt, wie die Abschlussf­eiern in Zukunft aussehen sollen. Zum Beispiel, ob sie überhaupt eine Abschlussf­eier möchten und wenn ja, wie groß. Oder ob die Schüler eine gemeinsame Feier möchten, oder lieber getrennt feiern.

Und was passiert damit?

Marie Luise Stadler: Die Ergebnisse stellen wir dem Stadtrat vor. Es soll sich bald ein Arbeitskre­is „Abschlussf­eier“bilden. Wir wollen mitneue wirken, in dem wir diesem Input geben.

Michael Stadler: Es liegt natürlich auch in meinem persönlich­en Interesse, schließlic­h mache ich im kommenden Jahr auch meinen Schulabsch­luss. Es bleibt noch ein langer Weg, der erste Schritt zu einer Lösung ist aber getan. Allerdings ist das ein Thema, das das Gremium vermutlich nicht nur nächstes Jahr beschäftig­en wird.

OZur Person Marie Luise Stadler (20) und Michael Stadler (17) sind Geschwis ter aus Neuburg. Die 20 Jährige macht ein duales Studium für Energie und Ge bäudetechn­ik und ist seit vier Jahren Spre cherin des Jugendparl­aments in ihrer Stadt. Zur Zeit übt sie diese Funktion ge meinsam mit ihrem Bruder Michael aus. Der 17 Jährige besucht das Gabrieli Gym nasium in Eichstätt. Kommendes Jahr wird er seinen Abschluss machen. Er plant, ein Studium in Ingolstadt zu beginnen, um in der Region bleiben zu können.

 ??  ?? Michael und Marie Luise Stadler üben das Amt der Jugendspre­cher in Neuburg aus. Häufig nehmen sie an Sitzungen im Stadtrat teil und zeigen den Lokalpolit­ikern, dass die Jugend gehört werden möchte.
Michael und Marie Luise Stadler üben das Amt der Jugendspre­cher in Neuburg aus. Häufig nehmen sie an Sitzungen im Stadtrat teil und zeigen den Lokalpolit­ikern, dass die Jugend gehört werden möchte.

Newspapers in German

Newspapers from Germany