Verquere Denkweise der Naturschützer
Reaktion auf den Leserbrief von Ulrich M. Sorg zur geplanten Renaturierung der Schorner Röste:
Es kommt nicht auf die Fördermittel für betroffene Grundbesitzer an, sondern inwieweit Naturschutz mit der Lebensqualität der Menschen vor Ort vereinbart werden kann. Hier zeigt sich schon die verquere Denkweise der Naturschützer, wo der Mensch nur eine untergeordnete Rolle spielt. Eine Machbarkeitsstudie ist eine Umfeldanalyse. Und eine gute Umfeldanalyse betrachtet nicht nur die Natur, sondern eben auch im angemessenen Maße den Menschen. Und vor allem bindet sie die Betroffenen ein. Und dies ist eben beim Projekt „Schorner Röste“nicht der Fall.
Ob es eine respektable Leistung des Pöttmeser Bürgermeisters Schindele ist, nach Gutsherrenart Politik zu betreiben und die Bürger nur ungenügend zu informieren und in die Entscheidungsprozesse einzubinden, das zu entscheiden, bleibt jedem selbst überlassen. Und dass ein Vertreter der Stadt München den Landwirten neunmalkluge Ratschläge erteilt, finde ich befremdlich. Gerade die Stadt München kompensiert ihre durch extremen Flächenverbrauch erkaufte Expansion durch Ausgleich auf dem flachen Land. Und dies auf Kosten der dortigen Bevölkerung. Da sollten sich die Vertreter der Stadt München eher mit ihrem eigenen Flächenmanagement auseinandersetzen, und die Probleme vor der eigenen Haustür lösen. Apropos eigene Haustür: Es ist natürlich immer leicht, Projekte und Vorhaben zu unterstützen, die nicht im eigenen Umfeld liegen. Denn die unmittelbaren Auswirkungen hat man ja nicht selbst zu tragen.
Gerd Kaufmann, Ehekirchen Walda
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