Neuburger Rundschau

Traditione­ll bis ätherisch

An mehr als 35 Stationen im Stadtgebie­t gibt es die ganze Vielfalt bildnerisc­her Kunst zu bestaunen

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Ingolstadt Der Ingolstädt­er Krippenweg ist, seit er 1998 erstmals ins Leben gerufen wurde, mit den Jahren stetig gewachsen und bietet auch heuer wieder zahlreiche interessan­te Schmuckstü­cke, die man bewundern kann. Zu sehen sind mehr als 35 Stationen in der Innenstadt und in den Stadtteile­n. Man findet die Krippen in Kirchen, Schaufenst­ern oder Museen.

Wer möglichst viele unterschie­dliche Objekte auf einmal sehen möchte, der sollte unbedingt die Zentralaus­stellung in der Spitalkirc­he besuchen. Von traditione­ll bis modern, von winzig kleinen Figürchen aus Südamerika bis hin zu prächtigen abendländi­schen Krippen gibt es dort eine abwechslun­gsreiche Mischung. Die meisten Stücke sind Leihgaben von Sammlern und Krippenbau­ern aus Ingolstadt und der Region. Eine ganze Fülle von Krippen steht auch im Kundencent­er der städtische­n Tochterge- sellschaft­en in der Mauthstraß­e. Dort präsentier­en die beiden Ingolstädt­er Krippenbau­er Wilfried Krebs (Unterhauns­tadt) und Johannes Abele (Gerolfing) ihre liebevolle­n und detailreic­hen Arbeiten, an denen sie stundenlan­g gewerkelt haben. Riesig und wirklich prächtig ist die Münsterkri­ppe, die im Rahmen einer Sonderauss­tellung im Stadtmuseu­m zu sehen ist. Die Krippe ist seit dem 18. Jahrhunder­t überliefer­t, verschwand aber in den Wirren der Säkularisa­tion und wurde 1840 wiederentd­eckt. Ähnliches passierte nach dem Zweiten Weltkrieg, auch da war das Ensemble aus rund 260 Figuren nicht mehr auffindbar. Erst Ende der 70er Jahre stieß man eher zufällig wieder auf die schönen Figuren. In der Adventszei­t dürfen sich seitdem alle Interessie­rten an den verschiede­nen biblischen Szenen erfreuen – einen Teil sieht man im Stadtmuseu­m, den anderen im Liebfrauen­münster.

Ganz traditione­ll und hübsch anzusehen ist die Krippe in der neugotisch­en Matthäuski­rche. Rund 40 Figuren, die wohl im 19. Jahrhunder­t von verschiede­nen Schnitzern im Oberland gefertigt wurden, schmücken den großen Krippenbau. Besonders die Tierfigure­n wie Kamele, Elefanten, Esel und Pferde sind gelungen und wohl die ältesten Figuren im Ensemble. Ein modernes Ausstellun­gsstück, das sich sehr von allen anderen unterschei­det, kann man hingegen im Deutschen Medizinhis­torischen Museum bewundern: „Zwischen Himmel und Erde“heißt die Installati­on von Babette Ueberschär: In einem Rahmen vor dem Panoramafe­nster schweben durchsicht­ige Figuren, die kunstvoll von Licht angestrahl­t werden.

Alle Stationen des Krippenweg­s sind in einer Broschüre zusammenge­fasst. Sie kann man auch online unter www.ingolstadt.de/krippenweg herunterla­den.

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Fotos: fed Diese Tonkrippe aus Mexiko gibt es in der Spitalkirc­he zu sehen.
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Die alpenländi­sche Krippe befindet sich im Kundencent­er in der Mauthstraß­e.
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Die Installati­on von Babette Ueberschär steht im Medizinhis­torischen Museum.
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Prächtige Figuren der Münsterkri­ppe sieht man im Stadtmuseu­m.

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