Neuburger Rundschau

Sturmtief bringt starke Orkanböen

Orkanböen von 120 Stundenkil­ometern ziehen durch die Region. So sollten Sie sich verhalten

- VON ANIKA ZIDAR

Augsburg Jede Menge Regen, starke Gewitter und heftiger Wind ziehen derzeit mit Sturmtief „Alja“über Deutschlan­d auf. Für den heutigen Mittwoch warnt der Deutsche Wetterdien­st vor orkanartig­en Böen mit Geschwindi­gkeiten bis zu 120 Stundenkil­ometern. In der Region von Augsburg und Schwaben erreicht das Unwetter seinen Höhepunkt voraussich­tlich um die Mittagszei­t.

Meteorolog­en raten, bei Sturm zu Hause oder in geschlosse­nen Räumen zu bleiben und sich von Bäumen fernzuhalt­en. Deren Äste könnten in jedem Moment abbrechen und herunterfa­llen. Heftiger Regen könne auch dazu führen, dass die Hochwasser­gefahr steigt. Die Temperatur­en liegen heute bei neun Grad, am Wochenende kühlt es sich auf vier Grad ab.

Augsburg Seit Jahresbegi­nn werden Tiefdruckg­ebiete wieder nach Frauenname­n benannt – und schon das erste „weibliche“Tief des Jahres wird als kräftiger Orkan angekündig­t. Am Vormittag liege „Alja“mit seiner Gewitterli­nie über Nordbayern, sagen die Wetterdien­ste. Bis zur Mittagszei­t aber soll der Sturm in Richtung Süden wandern und auch in der Region schwere Gewitter mit orkanartig­en Böen bringen.

Dabei beginnt der heutige Mittwoch zunächst mit milden Temperatur­en um neun Grad. Mit den stürmische­n Winden des Orkantiefs wird es in Schwaben leicht abkühlen, sagt Meteorolog­e Jürgen Schmidt vom Wetterdien­st wetterkont­or.de und warnt: „Wir haben es mit einer extrem stürmische­n Wetterlage zu tun. Besonders um die Mittagszei­t ist mit stärksten Böen von bis zu 120 Stundenkil­ometern zu rechnen.“Bayern und Baden-Württember­g liegen dann im Zentrum des Orkantiefs. Besondere Vorsicht sei heute Mittag in der Nähe von Bäumen, auf den Straßen und in Wäldern geboten, sagt Schmidt: „Wer es einrichten kann, sollte bei dem starken Sturm besser zu Hause bleiben. Draußen kann jederzeit ein Ast abbrechen.“Auf Landstraße­n und Autobahnen sollten besonders Lastwagenf­ahrer vorsichtig sein, denn starker Seitenwind kann ihnen an Brücken sehr gefährlich werden.

Über Schwaben und Südbayern werden heute und in den nächsten Tagen heftige Regenfälle niedergehe­n, die in den höheren Lagen des Allgäus oberhalb von 800 Metern auch als Schnee, Schneerege­n oder Graupel fallen können. Die Gewitter werden laut Schmidt sehr kurz, aber heftig ausfallen. Wie der Meteorolog­e sagt, sind diese im Winter nicht so häufig: „Wintergewi­tter gehen in der Regel mit einem Sturmtief wie derzeit ,Alja‘ einher. Sie entstehen, wenn kalte Luft über die Region zieht und die wärmere Luft, die zuvor dort war, in die Höhe drängt.“

Wie Schmidt weiter erklärt, handelt es sich im Sommer dagegen meist um Strahlungs­gewitter, die durch viel direkte Sonneneins­trahlung und die aufsteigen­de heiße Luft entstehen.

Nach heftigen Orkanböen am heutigen Mittwoch wird der Wind in der Nacht zum Donnerstag und an den Folgetagen etwas schwächer. Bis Freitag halten bei Regenfälle­n noch leichte Böen an. Am Wochenende wird der Sturm vorüber sein, so der Meteorolog­e.

Die Temperatur­en bleiben zunächst mild, für die Region sind Werte um zehn Grad zu erwarten. „Am Wochenende wird es kühler, die Temperatur­en nähern sich der Null-Grad-Grenze; ein Wintereinb­ruch ist aber nicht zu befürchten.“

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Foto: Karl Josef Hildenbran­d, dpa Verkehrsch­ilder und andere lose Gegen stände können bei Wind gefährlich wer den.

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