Neuburger Rundschau

Angst vor der Schweinepe­st

- VON JÖRG SIGMUND red@augsburger allgemeine.de

Ein Ausbruch der Afrikanisc­hen Schweinepe­st wäre für die heimischen Schweinezü­chter unbestritt­en eine „Katastroph­e“, wie Bayerns Bauernpräs­ident Walter Heidl zu Recht sagt. Noch ist zum Glück kein einziger Fall der Tierseuche im Freistaat nachgewies­en und es besteht kein Grund, in Hysterie zu verfallen. Die Gefahr ist gleichwohl da. Die für Sauen tödlich verlaufend­e Krankheit wird jedoch weniger vom Schwarzwil­d selbst als durch unhygienis­che Tiertransp­orte aus dem Osten eingeschle­ppt.

Dass der Bauernverb­and vor einer Ausbreitun­g der Seuche warnt und zu Einfuhrbes­chränkunge­n von bestimmten Lebensmitt­eln aufruft, ist verständli­ch. Es geht jedoch entschiede­n zu weit, wenn aus Furcht vor der Afrikanisc­hen Schweinepe­st zur Reduzierun­g der Schwarzwil­d-Bestände Jagdmethod­en gefordert werden, die dem Tierschutz­gedanken widersprec­hen. Der Einsatz sogenannte­r Saufänge wäre ein brutaler Eingriff in die Natur und würde ganze Rotten niederstre­cken.

Bayerns Jäger unternehme­n seit langem alles, um die ständig wachsende Zahl der Wildschwei­ne zu regulieren. Seit 15 Jahren hat sich der Abschuss fast verdreifac­ht. Dass die Schwarzwil­d-Population dennoch weiter steigt, hat die Ursache nicht in einer nachlassen­den Bejagung. Wildschwei­ne finden in unserer Kulturland­schaft nicht nur ein üppiges Nahrungsan­gebot, sondern in immer größer werdenden Rapsund Maisfelder­n Schutz und Deckung. Gerade hier ist auch die Landwirtsc­haft gefordert.

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