Das Feuerwehrhaus muss warten
Die Karlshulder Wehr wünscht sich seit Jahren ein neues Gerätehaus. Warum die Finanzierung mit einer finanziellen Belastung für alle Bürger verbunden sein könnte
Karlshuld Das vergangene Jahr war für die Karlshulder Feuerwehr wieder ein arbeitsintensives. Es waren zwar gegenüber dem Vorjahr weniger Einsätze, dafür wurden aber mehr Übungen zur Steigerung der Einsatzbereitschaft durchgeführt, wie Kommandant Torsten Löwe in seinem Jahresbericht feststellte. Die 58 Aktiven wurden zu 19 Einsätzen gerufen und haben dabei 197 Einsatzstunden bei vier Brandeinsätzen (darunter der Brand einer Gartenhütte) und 15 technischen Hilfeleistungen (darunter acht Verkehrsunfälle) erbracht.
Fit gehalten haben sich die Feuerwehrfrauen und -männer in 19 Monatsund Atemschutzübungen und 29 Übungen für das Leistungsabzeichen Wasser und THL, bei denen insgesamt fünf Leistungsabzeichen in Bronze, fünf in Silber, je drei in Gold, Gold-Blau und Gold-Grün und fünf in Gold-Rot erworben wurden. Unter dem Strich haben die Aktiven insgesamt 1175 Stunden geübt.
In der Brandsimulationsanlage wurden von April bis Oktober 48 Übungen mit 425 Kameraden aus 38 Feuerwehren durchgeführt. Dafür haben die 22 Ausbilder aus den Feuerwehren Karlshuld, Grasheim und Untermaxfeld in 550 Stunden ihr Wissen weitergegeben. Beteiligt hat sich die Wehr mit den Grasheimer Kameraden am Ferienprogramm der Gemeinde, hat die Schüler der 3. Klassen hinter die Türen schauen lassen und in der Kindertagesstätte die jährliche Brandschutzunterweisung durchgeführt. Alles in allem haben die Feuerwehrdienstleistenden, die 24 Stunden an 365 Tagen einsatzbereit sind, 1669 ehrenamtliche Stunden für die Gemeinde und ihre Bürger geleistet.
Während Technik und Ausrüstung modernisiert und erweitert wurden, stockt der Kauf des Gerätewagens Logistik 1, weil kein Hersteller das geforderte Fahrgestell bereitstellen konnte. Einig waren sich Bürgermeister Karl Seitle und Kreisbrandrat Stefan Kreitmeier darin, dass die Feuerwehrkameraden eine ausgezeichnete Arbeit geleitet haben. Verständlich ist der größte Wunsch der Feuerwehr nach einem neuen und zeitgemäßen Gerätehaus. Das forderte auch Kreisbrandrat Kreitmeier. Er wisse, dass die Gemeinde viele finanzielle Verpflichtungen habe. Nichtsdestotrotz wünschte er sich von der Gemeinde, nachdem das Thema nun schon zehn Jahre in der Diskussion steht, endlich eine klare Aussage. Dies sei insbesondere für die Motivation der Feuerwehrkameraden wichtig.
„Wir sind auf einem guten Weg“, sagte Bürgermeister Seitle, sieht aber derzeit wegen der Finanzierung der aktuellen Baumaßnahmen, unter anderem für das 7,5 Millionen teure Haus für Kinder, keine Möglichkeit, das Gerätehaus ohne Kredite zu finanzieren. Würde die Gemeinde dafür einen Kredit aufnehmen, müsse sie, um staatliche Zuschüsse zu erhalten, eine Straßenausbausatzung erlassen. Die würde dann aber alle Bürger belasten, und das will die Gemeinde nicht.
Erfreulicher waren dann die Ehrungen langjähriger und verdienter Kameraden. Kreisbrandrat Stefan Kreitmeier überreichte Johann Walter die Urkunde für das Feuerwehrehrenzeichen in Gold für seinen 40-jährigen aktiven Feuerwehrdienst. Dazu erhielt er von Vorsitzendem Manfred Pelzer die Ehrennadel des Feuerwehrvereins. Weiter ehrte Pelzer Christian Heigl und Julius Schiechel für zehn und Frank Traber für 30 Jahre Mitgliedschaft.