Neuburg ist einen Tagesausflug wert
2017 haben weniger Gäste in Neuburg übernachtet als im Vorjahr. Das soll sich 2018 wieder ändern. Das neue Hotel der Maschinenringe spielt dabei eine wichtige Rolle – und die Kartoffel
Neuburg Trotz großer Ausstellung und Schloßfest hat das Amt für Tourismus in Neuburg 2017 rund 4,6 Prozent weniger Übernachtungen verzeichnet als im Vorjahr. 79283 waren es laut Tourismusamtsleiterin Marieluise Kühnl (Stand Oktober 2017). 2018 will die Ottheinrichstadt aber wieder aufholen – durch ein neues Hotel und mit einem äußerst schmackhaften MarketingSchwerpunkt.
Wieso 2017 weniger Übernachtungsgäste kamen, kann sich Kühnl nicht so recht erklären. Ein möglicher Grund sei die Schließung des Hotels Kieferlbräu, wodurch 44 Betten wegfielen. Die Ausstellung „Fürstenmacht und wahrer Glaube“hätte eher Tagesbesucher angelockt, vermutet die Leiterin des Tourismusamts. Die Anzahl der Tagesbesucher schätzt sie 2017 auf ungefähr 150 000.
Einbrüche in der Statistik gab es bei den Übernachtungen vor allem im April, im Juni und im August. Im April waren es 5747 (-16,4 Prozent im Vergleich zum Vorjahr), im Juni 7730 (-21,2 Prozent) und im August 10 792 (-18 Prozent). Ein – wenn auch weniger deutliches – Plus herrschte dafür zum Beispiel im Februar (+10 Prozent), März (+6,7 Prozent), Juli (+6,4 Prozent) und Oktober (+7,7 Prozent). Stärkster Monat war der Juli mit 13 901 Übernachtungen. Ankünfte waren es heuer insgesamt 33597 (+1,1 Prozent). Die durchschnittliche Aufenthaltsdauer betrug 2,4 Tage.
Von den Übernachtungen machten 88,1 Prozent Gäste aus dem Inland und nur 11,9 Prozent Besucher aus dem Ausland aus. Geschäftsreisende, die dieses Jahr nach Neuburg kamen, stammten vor allem aus der slowakischen Republik (1223), aus Polen (1098) und aus Österreich (832). Ausländische Urlauber reisten in erster Linie aus Österreich an, gefolgt von der Schweiz und Frankreich. Die Schweizer würden immer mehr, erzählt Kühnl. Für sie sei der Urlaub in Deutschland besonders günstig. Außerdem würde der Donauradweg immer beliebter. Wie die Kulturamtsleiterin berichtet, sei Neuburg immer dann ein gefragter Ausflugsort, wenn Veranstaltungen
wie Donauschwimmen, Töpfermarkt, Mut zum Hut, Schloßfest, Kammeroper, Sommerakademie oder Christkindlmarkt anstünden.
Bei den Führungen sei die „Nachtwächterführung“nach wie vor „der Renner“, sagt die Fachfrau. 2017 wurden 439 Stadt- und Erlebnisführungen durchgeführt (2016: 359), zuzüglich 150 Routineführungen. Die Führungen finden
tendenziell eher im Frühjahr und im Herbst statt.
2018 setzt Kühnl auf das neue Hotel der Maschinenringe. Es soll im August eröffnen, den Namen „Das Acker“tragen und 116 Gäste beherbergen. Außerdem soll die Anbindung des Jacobswegs zwischen Neuburg und Bergen fertiggestellt werden. Längerfristig hofft Kühnl darauf, dass – wenn die Ar-
beiten am Polder abgeschlossen sind – der Donauradweg zwischen Bertoldsheim und Neuburg wieder entlang seiner ursprünglichen Strecke verlaufen kann, nämlich direkt am Fluss. Ein weiterer Wunsch der Expertin wäre es, die Donau überhaupt stärker in den Tourismus einzubinden, zum Beispiel durch Flussfahrten. Sie stellt sich auch spezielle, kostengünstige Unterkünfte für
Radfahrer vor, die den Donauradweg zurücklegen.
Fest eingeplant ist 2018 der Schwerpunkt „Kulinarik“, den die deutsche Zentrale für Tourismus als Dachthema ausgegeben hat. Dabei sollen regionale Produkte im Vordergrund stehen, in Neuburg die Kartoffel. Schon bald will Kühnl deshalb mit den lokalen Gasthäusern in Kontakt treten.