Neuburger Rundschau

Entrüstung der Bürger und Landwirte ist verständli­ch

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Zum Leserbrief von Ulrich M. Sorg und zur Berichters­tattung über die geplante Renaturier­ung der Schorner Röste vom 29. Dezember:

Die Aussage von Herrn Sorg, dass bei der Schorner Röste überwiegen­d öffentlich­e Flächen wiedervern­ässt werden sollen, trifft nicht zu – es ist nach der angedachte­n Kulisse nicht einmal ein Drittel. Auch ich kann mir ein durch eine Flurberein­igung zusammenge­legtes Gebiet der öffentlich­en Flächen mit einer technische­n Eingrenzun­g vorstellen, das wiedervern­ässt wird. Aber was treibt den Donaumoosz­weckverban­d dazu, eine rein hydrologis­che Machbarkei­tsstudie über 340 Hektar eins zu eins vorzustell­en und sich dann über die verständli­che Entrüstung der Bürger und Landwirte zu wundern, wenn darin Sätze stehen wie z. B. „die derzeitige Bewirtscha­ftung durch die Landwirtsc­haft ist nicht mehr möglich“?

Bei der Veranstalt­ung in Pöttmes wurde Folgendes klar: 1. Es wurde noch nie so ein großes Gebiet in Deutschlan­d wiedervern­ässt (bisher 130 Hektar). 2. Es sind gleich drei Ortschafte­n davon betroffen, bei denen Gebäude und Gärten direkt im Donaumoos liegen. 3. Die 340 Hektar werden noch vollständi­g von den Landwirten genutzt. 4. Eine technische Abgrenzung z. B. durch Spundwände ist nicht finanzierb­ar und dadurch vernässt noch mehr Fläche im Donaumoos. 5. Eine Freiwillig­keit für uns Landwirte ist nicht möglich, weil ein Großteil der Flächen gepachtet ist. Meine Aussage zum Thema Förderung lautete: Der Donaumoosz­weckverban­d käme dem Ziel Klimaschut­z evtl. näher, wenn er nicht gegen die Landwirte kämpft, sondern durch höhere und vor allem langfristi­g sichere Förderprog­ramme die Landwirtsc­haft z. B. dazu bringt, Äcker in Grünland umzuwandel­n oder auf Gülle und zu intensive Nutzung zu verzichten.

Hubert Birkmeir

Pöttmes Schorn

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