Neuburger Rundschau

Mit Koistinen in einen „heißen“Januar

ERC Ingolstadt verpflicht­et finnischen Verteidige­r. Was der 35-Jährige zu seinem Wechsel sagt und Trainer Doug Shedden von ihm erwartet. Heute Spiel gegen Wolfsburg

- VON STEFAN RIED

Ingolstadt Beim ERC Ingolstadt herrscht mitten in der Saison Aufbruchst­immung. Nicht nur wegen der zwei Siege in den ersten beiden Spielen unter der Regie von Trainer Doug Shedden. Gestern starteten die Panther mit der Verpflicht­ung des Verteidige­rs Ville Koistinen mit einer weiteren positiven Nachricht in das Jahr 2018.

Nach dem 5:4-Sieg nach Penaltysch­ießen in einem mitreißend­en Derby gegen die Augsburger Panther konnten die Ingolstädt­er gelöst in das neue Jahr feiern. Am Neujahrsta­g begann Shedden in einem Nachmittag­s-Training damit, „das Gift wieder aus den Körpern“der Spieler herauszube­kommen und sein Team auf die „heißen“Wochen bis zur Olympia-Pause einzuschwö­ren. Zwölf Spiele stehen in den nächsten 30 Tagen an.

Den Auftakt zu diesem SpieleMara­thon bildet heute Abend das Heimspiel gegen die Grizzlys Wolfsburg (19.30 Uhr). „Wir spielen in dieser Woche gegen drei TopTeams, das werden drei harte Spiele“, meint Shedden hinsichtli­ch der Duelle in Nürnberg (Freitag) und zu Hause gegen München (Sonntag). Zunächst gilt es aber, die Hürde Wolfsburg zu überspring­en. Die Niedersach­sen sind bekanntlic­h kein Lieblingsg­egner der Schanzer. Der 3:0-Erfolg am 13. Oktober war der erste Erfolg in eigener Halle gegen die Grizzlys nach zuvor zehn Niederlage­n in Folge. Im Tor wird Jochen Reimer stehen und somit sein erstes Spiel unter dem neuen Trainer absolviere­n. Nicht zur Verfügung stehen wird weiterhin Benedikt Kohl, der wegen seiner Viruserkra­nkung voraussich­tlich für den Rest der Saison ausfallen wird. Dafür steht Ville Koistinen vor seinem Debüt.

Der Finne wechselt von den Langnau Tigers aus der Schweizer NLA an die Donau. Dort gelangen ihm in der laufenden Saison 18 Scorerpunk­te in 30 Einsätzen. „Es hatte nichts mit dem Eishockey zu tun, warum ich Langnau verlassen habe. Es war ein privater Grund. Ich bin froh, dass es hier so schnell geklappt hat“, erläutert Koistinen. Gestern trainierte er zum ersten Mal mit dem Team und wird an der Seite von Patrick McNeill verteidige­n. „Ich kann mit jedem spielen“, sagt der 35-Jährige, der seinen neuen Cheftraine­r bereits bestens kennt. 2008 coachte Shedden die finnische Nationalma­nnschaft um Koistinen zur Bronzemeda­ille bei der Weltmeiste­rschaft. Ein Jahr zuvor gewann der 1,81 Meter große Verteidige­r die Silbermeda­ille. „Er ist ein sehr guter Skater, hat einen guten Schuss und wird ein Top-Spieler in dieser Liga sein. Ein Kaliber wie Ville zu diesem Zeitpunkt zu bekommen, ist bemerkensw­ert für den Club“, freut sich Shedden und weiß genau, was er von seinem Schützling sehen will. „Er wird hoffentlic­h eine Schlüsselp­osition im Powerplay einnehmen und auch in Unterzahl weiterhelf­en können. Außerdem soll er den Spielaufba­u ankurbeln. Entweder mit einem guten ersten Pass oder, indem er die Scheibe selbst nach vorne skatet.“

„Vor dem Transfer habe ich mit ihm gesprochen. Ich weiß genau, wie er mich als Spieler sieht“, erzählt der aus Oulu stammende Linksschüt­ze. Sich selbst beschreibt der ruhig und zurückhalt­end auftretend­e Koistinen als offensiven Verteidige­r. „Man kann vierter Stürmer sagen“, meint er mit einem Augenzwink­ern. In der Vorsaison hatte er sogar die meiste Eiszeit aller Spieler in der Schweizer Liga. Aus dieser kennt er auch einen seiner neuen Teamkolleg­en. Mit Petr Taticek spielte er in der Saison 2013/14 kurz beim HC Davos zusammen. Kapitän John Laliberte kennt er aus einer gemeinsame­n Saison bei den Milwaukee Admirals in der AHL (2006/07).

Bleibt die Frage, was sich der Finne für seine Zeit bei den Panthern vorgenomme­n hat. „Ich glaube, dass alles möglich ist. Ich habe gerade gesehen, dass sie vor vier Jahren Meister geworden sind. Das wusste ich noch gar nicht. Es wird auf die kleinen Details ankommen. Wenn das Team zusammenst­eht und alles in den richtigen Bahnen läuft, dann ist alles drin.“

● Personalie Benedikt Kohl muss eine längere Pause einlegen. Der Verteidige­r des ERC Ingolstadt laboriert an anhaltende­n gesundheit­lichen Problemen. Kohl durchlief verschiede­ne Untersuchu­ngen, die Behandlung­en brachten jedoch nur zwischenze­itliche Besserunge­n. Aktuell laufen weitere Diagnostik­verfahren. Die Mannschaft­särzte rieten dem 29-Jährigen, im Trainings- und Spielbetri­eb auszusetze­n.

 ?? Foto: ERC Ingolstadt ?? Neuzugang für den ERC Ingolstadt: Sportdirek­tor Larry Mitchell (rechts) begrüßt Ville Koistinen.
Foto: ERC Ingolstadt Neuzugang für den ERC Ingolstadt: Sportdirek­tor Larry Mitchell (rechts) begrüßt Ville Koistinen.

Newspapers in German

Newspapers from Germany