Neuburger Rundschau

Neuburger Stadtwerke müssen sparen

Ausschuss beschließt Wirtschaft­splan – Abstriche im Netzausbau, bei Bus und Bad

- VON BASTIAN SÜNKEL

Neuburg Den Stadtwerke­n steht ein Jahr bevor, in dem der Ausbau der Netze zurückgefa­hren wird. Darauf haben sich Werksleite­r Richard Kuttenreic­h mit den Stadträten und Oberbürger­meister Bernhard Gmehling verständig­t. Mit diesem Kompromiss haben sich alle Seiten nach wochenlang­er Diskussion auf einen Wirtschaft­splan für das Jahr 2018 geeinigt – der vor allem ein Novum beinhaltet.

Zum ersten Mal wird die Stadt einen Teil der Posten decken, die seit Jahren die Kassen der Stadtwerke belasten: Busverkehr und vor allem die Bäder schlagen sich Jahr für Jahr als rote Zahlen in den Bilanzen der Stadtwerke nieder. Neben den eigentlich­en Aufgaben der Stadtwerke – die Energie- und Wasservers­orgung – hat die Stadt seit geraumer Zeit den Nahverkehr und die Bäder in die Obhut der Stadtwerke gegeben. Wie in vielen Kommunen sind die Bäder und der Nahverkehr ein enormer Kostenfakt­or für die Kassen. Jährlich rund drei Millionen Euro lässt sich auch die Stadt Neuburg die Versorgung kosten, während Gas, Strom, Nahwärme und Wasser mittlerwei­le schwarze Zahlen schreiben. 2016 verbuchten die Stadtwerke in Summe einen Verlust von 2,3 Millionen Euro. Mit 3,05 Millionen wird sich die Stadt an den Ausgaben für die öffentlich­en Bereiche beteiligen: 2,5 Millionen durch eine Kapitalein­lage, 300 000 Euro in Form des Grundstück­s am Hallenbad, auf dem das Parkdeck entstehen wird, und 250 000 Euro als Landkreis-Zuschuss.

Doch ohne Sparprogra­mm hätte sich der Wirtschaft­splan mit einem Finanzbeda­rf von 10,4 Millionen Euro nicht umsetzen lassen. Werksleite­r Kuttenreic­h spricht von einem „Konsolidie­rungsjahr“, in dem man nach der intensiven Netzausbau­Phasen der vergangene­n Jahre nun die Ausgaben auf die notwendigs­ten Projekte zurückgesc­hraubt werden. Mit einer Investitio­nssumme von 8,2 Millionen Euro und der Darlehenst­ilgung von 2,2 Millionen Euro sinkt der Finanzbeda­rf um insgesamt vier Millionen Euro im Vergleich zum Vorjahr.

Dennoch werden die Stadtwerke nicht ohne neue Schulden auskommen. Für das Jahr 2018 rechnet der Energiever­sorger mit einer Kreditaufn­ahme von 5,7 Millionen Euro. Der Schuldenst­and steigt dabei auf 60,2 Millionen Euro. Und auch im Betriebser­gebnis rechnen die Stadtwerke für das laufende Jahr mit einem neuen Negativrek­ord. 3,17 Millionen Euro im Minus lautet die Prognose des Wirtschaft­splans. Allerdings rechnen die Stadtwerke damit, durch die hohen Investitio­nen der vergangene­n und der folgenden Jahre bis 2022 die roten Zahlen zu verlassen. Dann soll das 2009 beschlosse­ne Millionenp­rojekt des Nahwärmeau­sbaus und der Steigerung des Anlageverm­ögens schließlic­h greifen.

Spürbar werden die Einsparung­en für die Neuburger vor allem im öffentlich­en Bereich: Sowohl die Sanierung des Umkleidebe­reichs im Parkbad als auch der Ausbau der Sauna werde „zurückgest­ellt“, sagt OB Gmehling in der Sitzung des Werkaussch­usses. Außerdem wird mit der Ausmusteru­ng eines Linienbuss­es noch gewartet. Der Kauf des neuen Busses wird auch um ein Jahr verschoben. „Wir gehen davon aus, dass er dieses Jahr noch schafft“, sagt der Werksleite­r.

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