Ein mörderischer Plan
Ein Landwirt soll versucht haben, die Lebensgefährtin und die Eltern mit Rattengift zu töten
Ingolstadt Es war ein perfider und fast tödlicher Plan, den ein 53-jähriger Landwirt aus dem Kreis Eichstätt ausgeheckt haben soll: Mit Rattengift wollte er angeblich seine ehemalige Lebensgefährtin und seine Eltern töten. Die Ermittler werfen ihm vor, dass er sich damit das Erbe sichern wollte. Alle drei überlebten trotz ihrer lebensgefährlichen Verletzungen. Seit Februar vergangenen Jahres sitzt der Mann in Untersuchungshaft. Ab 25. Januar muss er sich vor Gericht verantworten. Ihm wird unter anderem versuchter Mord in drei Fällen vorgeworfen.
Im Frühjahr 2015 soll er zum ersten Mal Rattengift unters Essen gemischt haben. Seine damalige Lebensgefährtin erlitt schwere innere Blutungen und hätte den mutmaßlichen Giftanschlag fast nicht überlebt. Damals hatte sich noch kein konkreter Verdacht gegen den Landwirt ergeben und so kam es rund eineinhalb Jahre später zu einer erneuten Tat. Im Herbst 2016 soll der Angeklagte über das Internet in China ein geruchs- und geschmacksneutrales Rattengift bestellt haben, das er seinen ahnungslosen Eltern, die im Nachbaranwesen wohnten, unters Essen und in Getränke gemischt haben soll. „Der Angeklagte soll in der Absicht gehandelt haben, sich in Besitz des Erbes zu bringen“, heißt es in einer Ankündigung des Landgerichts. Weil die Eltern rechtzeitig ins Krankenhaus kamen, konnten sie schließlich gerettet werden.
Der Prozess vor der 1. Strafkammer beginnt am 25. Januar. Es sind zehn Verhandlungstage angesetzt. Mehr als 30 Zeugen und vier Sachverständige sollen dazu beitragen, die Taten aufzuklären. Ein Urteil könnte im März fallen.