Ussel wird zum Forschungsfeld
Studenten aus Eichstätt waren Bibern auf der Spur und messen Grundwasserstand
Eichstätt Der Lehrstuhl für Physische Geographie an der Katholischen Universität (KU) EichstättIngolstadt erschließt derzeit im Einzugsbereich der Ussel, einem rund 30 Kilometer langen Nebenfluss der Donau, ein neues Untersuchungsgebiet für ihre Studenten, um Lehrinhalte projektbasiert und praxisnah zu vermitteln. Die vergleichsweise kompakte Größe des Areals habe den Vorteil, dass sich von der Quelle bis zur Mündung Einflüsse auf das Gewässer und seine Umgebung besser quantifizieren lassen, heißt es in einer Pressemitteilung.
Die Studenten sind von Beginn an eingebunden, um beispielsweise Geräte zur Messung des Abflusses und des Grundwasserstands zu installieren sowie zu warten. So lernen sie die eingesetzten Messgeräte und -methoden nicht nur in der Theorie kennen. In einem ersten Schritt wurde im Oktober bereits eine Wetterstation nahe der Gemeinde Monheim (Landkreis Donau-Ries) errichtet. Die mobilen und fest installierten wissenschaftlichen Instrumente wurden aus Studienmitteln der Universität beziehungsweise des Freistaats beschafft. Durch den dauerhaften Betrieb der Messeinrichtungen sollen langjährige Datenreihen entstehen, die Erkenntnisse über den Ablauf sowie Ursachen und Wechselwirkungen von Umweltprozessen wie beispielsweise Hoch- und Niedrigwasser oder Bodenabtrag ermöglichen. Die Auswertung der Daten wird in Lehrveranstaltungen und Forschungsarbeiten erfolgen. Darüber hinaus biete das Gebiet die Möglichkeit für Geländearbeiten zu Bachelor- und Masterarbeiten, die sich unter anderem mit hydrologischen, klimatologischen oder landschaftsökologischen Fragestellungen beschäftigen, so die Hochschule.
Und so starteten bereits erste Forschungsinitiativen der Studierenden an der Ussel: Beispielsweise wurde die Auswirkung der Aktivität von Bibern auf die Ufer des Bruckbachs, eines Zuflusses der Ussel, untersucht. Grundlage waren dabei Luftbilder, die mithilfe einer Drohne entstanden, und die Überflutungsbereiche und Biberspuren gut erkennen lassen.