Positives Selbstbild statt kritischer Blick
Wer ist schuld am Fitnesswahn? Natürlich sind das die sozialen Netzwerke, wer denn sonst? Die Verantwortung auf Plattformen wie Instagram oder Facebook zu schieben, scheint mittlerweile fast zur Normalität zu gehören. Dass man selbst dafür verantwortlich ist, wie man Informationen aus dem Netz aufnimmt und bewertet, möchten viele nicht wahrhaben.
Besonders junge Mädchen erkennen die Grenze zwischen der Wirklichkeit und den geschönten Bildern oftmals nicht. Sie eifern Fitnesstrends nach und betrachten ihren Körper mit kritischen Augen. Um diesem Problem entgegenzuwirken sind Familie, Lehrer und reale Vorbilder gefragt. Wir dürfen nicht hinnehmen, dass Jugendliche mit einem derart negativen Selbstbild aufwachsen, weil sie sich an völlig realitätsfernen Fotos orientieren. Der aktuelle Trend dagegen lautet „Body Positivity“. Blogger und sogenannte Influencer wie Louisa Dellert oder Angelique Vochezer sind einerseits Sport-Vorbilder, andererseits rufen sie zu Selbstliebe und Akzeptanz des eigenen Körpers auf. Sie posten auch die ungeschönte Wahrheit und möchten sich nicht hinter Bildbearbeitungsprogrammen verstecken. Sport machen, das bedeutet für die beiden Bloggerinnen: Sich fit halten und dabei Spaß haben.
Und darum geht es doch eigentlich: Dass man die Verantwortung für seinen Körper und seine Gesundheit selbst in die Hand nimmt und sich dafür auch gerne Inspiration aus dem Netz holen darf. Dass man den eigenen Körper kennt und ihn nicht verteufelt für Narben, Dehnungsstreifen oder ein paar Kilogramm zu viel. Kinder sollten von klein auf mit einer positiven Einstellung zu sich und ihrem Körper aufwachsen. Dann kann auch eine Flut an geschönten Postings im Internet die eigene Wahrnehmung nicht täuschen.