Hepberg gelingt die Sensation
Kreisligist setzt sich im Finale gegen einen Viertligisten durch. Rangelei sorgt für unschöne Szenen
Manching Es war nahezu unglaublich, was der Kreisligist FC Hepberg in Manching bei der Futsal-Bezirksmeisterschaft Oberbayern ablieferte. Der Kreisligist marschierte ohne Niederlage durch das Turnier und holte sich durch einen 2:1-Erfolg im Finale gegen den Viertligisten TSV 1860 Rosenheim vor 400 Zuschauern den Titel.
Überragend präsentierten sich dabei erneut Hepbergs Keeper Lawal Farug und der beste Spieler des Turniers Emre Erbas. Die Halle bebte schon vor Turnierbeginn, denn die Fans des 1. FC Penzberg und der TUS Traunreut sorgten für einen ohrenbetäubenden Lärm und heizten die Stimmung so richtig an. Vor allem im Gruppenspiel zwischen Türk SV Ingolstadt und TUS Traunreut kochte die Volksseele über, als die Traunreuter Fans nach einer Rudelbildung das Parkett stürmten und sich an der Rangelei beteiligten. Doch das war die einzige unschöne Randerscheinung. Ansonsten sahen die Fans gefälligen und auf hohem Niveau stehenden Hallenfußball.
Schon ein wenig überraschend beherrschte der FC Hepberg die Gruppe 1. Der Vizemeister aus dem Kreis Donau/Isar startete mit einem 1:1-Remis gegen den 1. FC Penzberg, doch dann ließ die Truppe von Trainer Güney Gürses nichts mehr anbrennen. Das Team setzte gleich eine richtige Duftmarke, als es dem Regionalligisten TSV 1860 Rosenheim als haushohem Favoriten eine empfindliche 1:5-Klatsche verpasste. „Wir waren einfach zu behäbig, wir haben gestern Abend noch ein Turnier gespielt und sind deshalb noch ein wenig müde“, sagte TSVTrainer Tobias Strobel, der mit seiner Truppe mit Ach und Krach nur wegen des direkten Vergleichs in das Semifinale einzog.
In der Gruppe 2 zog der Landesligist FC Deisenhofen mit einer weißen Weste in das Halbfinale ein, das auch der zweite Donau/Isar-Vertreter Türk Ingolstadt souverän erreichte. So kam es im Semifinale zur Neuauflage zwischen dem amtierenden Donau/Isar-Kreismeister Türk Ingolstadt und Vizemeister FC Hepberg. Durch Treffer von Mehmed Özler und Emre Erbas gelang es Hepberg, sich für die Niederlage im Kreisfinale zu revanchieren. Im zweiten Semifinale standen sich die Topfavoriten FC Deisenhofen und TSV 1860 Rosenheim gegenüber, wobei der bis dahin überragend auftretende FC Deisenhofen mit 2:3 den Kürzeren zog. „Man sieht sich immer zweimal“, meinte Tobias Strobel, der in Hepberg wohnt und den FC früher als Interimscoach betreute.
Und es schien, als könnte der Viertligist sich für die 1:5-Klatsche revanchieren, als er in einem dramatischen Finale mit 1:0 in Führung ging. Doch der TSV hatte die Rechnung ohne FC-Keeper Lawal Farug gemacht, der die unmöglichsten Bälle hielt. Und natürlich den besten Spieler des Turniers, Emre Erbas, der den 1:1-Ausgleich vorbereitete und sieben Sekunden vor Ende den 2:1-Siegtreffer markierte.