Neuburger Rundschau

SPD Politiker vom Iran ausspionie­rt

Reinhold Robbe empört über Ausmaß der Bespitzelu­ng

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Berlin Nach der Razzia der Bundesanwa­ltschaft gegen mutmaßlich­e iranische Agenten in Deutschlan­d hat sich der SPD-Politiker Reinhold Robbe empört über das Ausmaß der Agententät­igkeiten des Irans gezeigt. „Die Aktivitäte­n gehören mit zur Spitze dessen, was ausländisc­he Staaten hier an Spionage und Agententät­igkeit betreiben“, sagte Robbe am Mittwoch im Deutschlan­dfunk.

Es gebe hier eine „neue Qualität“des Ausspähens. Robbe war nach Angaben aus dem vergangene­n Jahr in seiner früheren Funktion als Präsident der Deutsch-Israelisch­en Gesellscha­ft selbst mehr als ein Jahr lang bespitzelt worden. Das American Jewish Committee forderte von der Bundesregi­erung Konsequen- zen aus den neuen Vorwürfen. In einer Erklärung verlangte die Organisati­on die Ausweisung des iranischen Botschafte­rs als erstes wichtiges Signal an den

Iran.

Die Bundesanwa­ltschaft war am Dienstag nach eigenen Angaben mit Durchsuchu­ngen gegen zehn Verdächtig­e vorgegange­n, die Menschen und Institutio­nen in Deutschlan­d ausgespäht haben sollen. Festnahmen gab es zunächst nicht.

Der bisherige Vorsitzend­e der deutsch-iranischen Parlamenta­rier- gruppe, Rolf Mützenich (SPD), sprach in der Mitteldeut­schen Zeitung im Zusammenha­ng mit den vom Bundesamt für Verfassung­sschutz angestoßen­en Ermittlung­en von einem „schwerwieg­enden Vorgang“. Nach Informatio­nen der Zeitung waren auch Bundestags­abgeordnet­e von iranischen Ausspähakt­ionen betroffen oder bekamen entspreche­nde Hinweise.

Der im Iran geborene außenpolit­ische Sprecher der Grünen-Bundestags­fraktion, Omid Nouripour, sagte dem Blatt: „Dass die iranische Botschaft eine Drehscheib­e für Geheimdien­stler ist, ist seit Jahren bekannt – bei Besuchen in Teheran selbst werde ich durchgehen­d beobachtet.“

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Reinhold Robbe

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