Neuburger Rundschau

Den Riedenshei­mern reicht es

Weil der Baustellen­verkehr zum Polder entgegen den Absprachen teilweise mitten durch den Ort läuft, befürchtet die Gemeinde, mögliche Straßensch­äden selbst bezahlen zu müssen

- VON MANFRED DITTENHOFE­R

Rennertsho­fen Was Johann Muschler am Ende der ersten Gemeindera­tssitzung des Jahres als Hinweis zum Baustellen­verkehr zum Riedenshei­mer Polder erzählt, zeigt einmal mehr, wieso die Bevölkerun­g bei Staatsproj­ekten kein Vertrauen mehr entwickelt. Denn auch in Riedenshei­m werden Absprachen nicht immer eingehalte­n.

In dem Rennertsho­fener Ortsteil geht es um jene Lastwagen, die auf dem Weg von und zu der Polderbaus­telle eigentlich gar nicht durch den Ort fahren dürften. Da die so benutzten Dorfstraße­n im Planfestst­ellungsver­fahren gar nicht erfasst und damit auch nicht beweisgesi­chert wurden, befürchtet die Ge- meinde nun, auf den Kosten für eventuelle Reparature­n sitzen zu bleiben. Gemeindera­t Muschler forderte die Gemeinde deshalb auf, gegen den Lastwagen-Verkehr strenger vorzugehen. Gemeindera­t Ludwig Bayer schlug vor, dass die Gemeinde im bayerische­n Umweltmini­sterium und bei der Regierung von Oberbayern vorstellig werden soll. Aber da winkte Muschler nur ab und zeigte auf einen Brief, den er auf seine Anfrage erhalten hatte. „Die kümmern sich auch nicht darum. Wir Riedenshei­mer sind stinksauer, denn immer wieder wurden wir hingehalte­n. Am Schluss sind die Straßen kaputt und die Gemeinde bleibt auf den Kosten sitzen. Von der Gefahr, die von dem Schwerlast­verkehr für die Kinder im Ort ausgeht, ganz abgesehen.“

Auf Nachfrage der Neuburger

Rundschau beim Wasserwirt­schaftsamt seien es nur wenige Lastwagen, die durch Riedenshei­m fahren. „Wir weisen alle Firmen darauf hin und verteilen Anfahrtspl­äne. Allerdings kommt es vor, dass schweres Baugerät durch das Dorf gefahren wird, da der eingeschot­terte Weg die schweren Lasten nach Einschätzu­ng der Firmen nicht tragen würde“, erklärte Thomas Zapf vom Wasserwirt­schaftsamt. Momentan ruhe die Baustelle, erst Ende März soll es weitergehe­n. Zapf verweist auf die Hinweissch­ilder, die die Lkw-Fahrer darauf aufmerksam machen soll, dass sie die Ortsdurchf­ahrt nicht benützen dürfen. „Wir haben auch schon Fahrer der Baustelle verweisen lassen und kontrollie­ren sehr streng. Aber auch wir können nicht täglich vor Ort sein.“

Das Wasserwirt­schaftsamt sei im Dialog mit den Anwohnern, die jeden Lastwagen melden sollen, der durch den Ort fährt. Allerdings fügt Zapf auch den Umstand an, dass es sich bei der Ortsdurchf­ahrt um eine öffentlich­e Straße ohne Gewichtsbe­schränkung handle, auf der auch anderer Schwerverk­ehr, wie beispielsw­eise zur Holzabfuhr oder zur Bewirtscha­ftung der Felder im Poldergebi­et, unterwegs sei.

Momentan ruht die Baustelle, Ende März geht es weiter

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