Den Riedensheimern reicht es
Weil der Baustellenverkehr zum Polder entgegen den Absprachen teilweise mitten durch den Ort läuft, befürchtet die Gemeinde, mögliche Straßenschäden selbst bezahlen zu müssen
Rennertshofen Was Johann Muschler am Ende der ersten Gemeinderatssitzung des Jahres als Hinweis zum Baustellenverkehr zum Riedensheimer Polder erzählt, zeigt einmal mehr, wieso die Bevölkerung bei Staatsprojekten kein Vertrauen mehr entwickelt. Denn auch in Riedensheim werden Absprachen nicht immer eingehalten.
In dem Rennertshofener Ortsteil geht es um jene Lastwagen, die auf dem Weg von und zu der Polderbaustelle eigentlich gar nicht durch den Ort fahren dürften. Da die so benutzten Dorfstraßen im Planfeststellungsverfahren gar nicht erfasst und damit auch nicht beweisgesichert wurden, befürchtet die Ge- meinde nun, auf den Kosten für eventuelle Reparaturen sitzen zu bleiben. Gemeinderat Muschler forderte die Gemeinde deshalb auf, gegen den Lastwagen-Verkehr strenger vorzugehen. Gemeinderat Ludwig Bayer schlug vor, dass die Gemeinde im bayerischen Umweltministerium und bei der Regierung von Oberbayern vorstellig werden soll. Aber da winkte Muschler nur ab und zeigte auf einen Brief, den er auf seine Anfrage erhalten hatte. „Die kümmern sich auch nicht darum. Wir Riedensheimer sind stinksauer, denn immer wieder wurden wir hingehalten. Am Schluss sind die Straßen kaputt und die Gemeinde bleibt auf den Kosten sitzen. Von der Gefahr, die von dem Schwerlastverkehr für die Kinder im Ort ausgeht, ganz abgesehen.“
Auf Nachfrage der Neuburger
Rundschau beim Wasserwirtschaftsamt seien es nur wenige Lastwagen, die durch Riedensheim fahren. „Wir weisen alle Firmen darauf hin und verteilen Anfahrtspläne. Allerdings kommt es vor, dass schweres Baugerät durch das Dorf gefahren wird, da der eingeschotterte Weg die schweren Lasten nach Einschätzung der Firmen nicht tragen würde“, erklärte Thomas Zapf vom Wasserwirtschaftsamt. Momentan ruhe die Baustelle, erst Ende März soll es weitergehen. Zapf verweist auf die Hinweisschilder, die die Lkw-Fahrer darauf aufmerksam machen soll, dass sie die Ortsdurchfahrt nicht benützen dürfen. „Wir haben auch schon Fahrer der Baustelle verweisen lassen und kontrollieren sehr streng. Aber auch wir können nicht täglich vor Ort sein.“
Das Wasserwirtschaftsamt sei im Dialog mit den Anwohnern, die jeden Lastwagen melden sollen, der durch den Ort fährt. Allerdings fügt Zapf auch den Umstand an, dass es sich bei der Ortsdurchfahrt um eine öffentliche Straße ohne Gewichtsbeschränkung handle, auf der auch anderer Schwerverkehr, wie beispielsweise zur Holzabfuhr oder zur Bewirtschaftung der Felder im Poldergebiet, unterwegs sei.
Momentan ruht die Baustelle, Ende März geht es weiter