Wenn das Baby nur noch schreit
Ein Aufkleber auf dem U-Heft soll Eltern in Stresssituationen helfen
Ingolstadt Babys schreien: Wenn sie Hunger haben, wenn ihnen kalt ist, wenn sie kuscheln wollen. Hören Babys aber überhaupt nicht mehr auf zu schreien, quengeln stundenlang und lassen sich mit nichts beruhigen, kann das Eltern oft an ihre Grenzen bringen. Hat der Arzt bereits körperliche Ursachen für das Schreien ausgeschlossen, können Vater und Mutter leicht überfordert sein, sie können sich hilflos fühlen und schier verzweifeln. Nicht zuletzt nagt auch die permanente Erschöpfung an den Eltern. Spezifische Fachberatungsstellen wie eine Schreibabyberatung oder -ambulanz können den Eltern jedoch ohne lange Wertezeit helfen. Viele wissen allerdings nichts von diesem Angebot.
Die Koordinationsstellen frühe Kindheit (KoKi) der Region 10 möchten in Kooperation mit den Schreibabyambulanzen mit einem Aufkleber auf dieses Hilfsangebot aufmerksam machen. Im Zusammenwirken mit dem Klinikum Ingolstadt und dem Praxisnetzwerk GO-IN sollen künftig Eltern diesen Schreibaby-Aufkleber für das gelbe U-Heft des Früherkennungsprogramms ihres Kindes ausgehändigt bekommen. Der Aufkleber enthält sowohl Tipps, was Eltern in belastenden Situationen selbst tun können, als auch Kontaktdaten von Schreibabyberatungsstellen.
Bayernweit gibt es rund 50 Schreibabyambulanzen. Die Fachberatungsstellen sind darauf bedacht, erschöpften, verzweifelten und unsicheren Eltern möglichst zeitnah einen Termin anzubieten. Ziel der Beratung ist es, nach der kinderärztlichen Abklärung gemeinsam mit den Eltern nach Ursachen, Früherkennungszeichen und Lösungen für das kindliche Verhalten zu suchen.