Gute Stimmung in der Wirtschaft
Den IHK-Unternehmen in der Region geht es gut. Fachkräfte und Infrastruktur bleiben Baustellen
Neuburg Schrobenhausen Die Stimmung der Unternehmen in der Region ist gut. Und so war die Laune auf dem Neujahrsempfang der IHK-Regionalausschüsse NeuburgSchrobenhausen und Eichstätt auch prächtig. Die beiden Gremien luden gemeinsam in die Kantine der Maschinenringe Deutschland nach Neuburg. Der Jahreswechsel ist eine günstige Gelegenheit, in die Vergangenheit, aber auch in die Zukunft zu blicken.
Und in die Zukunft blickten die Unternehmen aus der Region durchaus positiv, wie Hartmut Beutler seinen Gästen berichtete. Der Vorsitzende des Regionalausschusses Neuburg-Schrobenhausen sah sich die Strukturdaten der Region an: „Die Arbeitslosenquote auf niedrigstem Niveau, durchweg positive Konjunkturwerte, hoch gesteckte Investitionspläne. Die Stimmung in der Wirtschaft hat sich wieder verbessert.“Die aktuelle Geschäftslage sei auch deutlich besser, meinte Beutler weiter. So habe sich die Dieselaffäre zumindest bisher noch nicht negativ auf die Wirtschaftslage der IHK-Mitglieder ausgewirkt.
die Herausforderungen sind auch für das neue Jahr enorm. Beutler zählte auf: „Der Fachkräftemangel, dazu Investitionsstaus, weil Kapazitätsengpässe bei den Handwerkern herrschen, und schließlich infrastrukturelle Engpässe, die sich auf den Verkehr auswirken.“Der Fachkräftemangel bleibe nach wie vor ein Dauerproblem. Und auch die Lehrstellen könnten teilweise nicht mehr alle besetzt werden, so der Vorsitzende des Regionalausschusses Neuburg-Schrobenhausen. Auch der Ausbau der B 16 und eine zweite Donaubrücke für Neuburg beschäftigen die IHK.
Zudem beklagte Beutler die allgemeine Stimmung in Deutschland. „Schlägt man die Zeitung auf, könnAber te man meinen, Deutschland stehe am Abgrund.“Doch das Gegenteil sei der Fall. „Die Steuereinnahmen sprudeln, weil es der Wirtschaft gut geht. Und die Beschäftigungslage ist so gut wie lange nicht mehr.“Natürlich gebe es Aufgaben, die gelöst werden müssten, aber dabei helfe kein Lamentieren: „Die Gesundheitspolitik und die Digitalisierung werden die Politik und Gesellschaft beschäftigen.“Die Wirtschaft helfe dabei gerne mit. Das hörte auch Reinhard Brandl gerne. Der Bundestagsabgeordnete für Neuburg und Ingolstadt wünscht sich momentan nichts sehnlicher, als dass es endlich wieder eine normal arbeitende Regierung in Berlin gibt. „Das hier bei der IHK ist einer meiner schöneren Termine.“
Vergnügungssteuerpflichtig waren auch einige Themen des zurückliegenden Jahres für Roland Weigert nicht, wie der Neuburg-Schrobenhausener Landrat zugab. Zum Beispiel das Thema Kiesabbau. „Auf der einen Seite steht die Sicherung von Rohstoffen, auf der anderen Seite gibt es die Ansprüche der Landwirte und Anlieger.“Die IHK habe wesentlich dazu beigetragen, dass es zu einem Spagat zwischen den beiden Ansprüchen kommen konnte. Weigert sprach von einer Lösung, die sowohl den lokalen Kiesabbau-Unternehmen ihre Existenz sichere, als auch der Landwirtschaft gerecht werde.
Zum Thema „Dritter Nationalpark“kommt momentan wohl kein Neujahrsempfang in der Region vorbei. Allerdings sieht Weigert die Staatsregierung in der Entscheidungspflicht, ob das Projekt weiterhin verfolgt wird, oder eben nicht. Für Horst Seehofer sei das Projekt ganz oben auf der Agenda gestanden. Der aber sei nun ein Auslaufmodell. Und das befürchten nun einige auch für die Planungen zum Nationalpark. 2018 wird die Entscheidung bringen. Ein neues Jahr, neue Herausforderungen, neue Lösungen, so sieht es die IHK.
Bewirtet wurden die Gäste beim Neujahrsempfang übrigens von den Integra-Mitarbeitern. Dieter Moosheimer, stellvertretender Geschäftsführer, nutzt die Gelegenheit und warb für Aufträge. „Spenden sind gut, Arbeit ist besser.“Integra Soziale Dienste gGmbH kümmert sich um rund 500 Menschen mit Suchterkrankungen und psychischen Problemen. Neben der Betreuung bringt Integra diese Menschen auch in die Arbeitswelt zurück.