Grandioser Einstand für Dortmund
Batshuayi schießt zwei Tore beim 3:2 in Köln
Köln Der „neue Batsman“Michy Batshuayi und Weltmeister André Schürrle haben Peter Stöger bei dessen Rückkehr zur alten Liebe einen wichtigen Sieg und den zwischenzeitlichen Sprung auf Platz zwei beschert. Zwei Tage nach seiner Verpflichtung erzielte der Nachfolger von Torschützenkönig Pierre-Emerick Aubameyang beim 3:2 (1:0)-Erfolg von Stögers neuem Klub Borussia Dortmund bei dessen vorherigem Verein 1. FC Köln zwei Tore (35./62.). Ein weiterer Treffer wurde per Videobeweis aberkannt (43.). Die Kölner glichen durch Simon Zoller (60.) und dem ersten Bundesliga-Tor von Jorge Meré (69.) zweimal aus. Doch Schürrle gelang in einem packenden Spiel das Siegtor (84.).
Der 24 Jahre alte Belgier Batshuayi, der sich selbst in den sozialen Medien gerne als „Batsman“bezeichnet, war am Mittwoch als Ersatz für den für 63,75 Millionen zum FC Arsenal transferierten Aubameyang vom FC Chelsea zunächst bis Saisonende ausgeliehen worden.
Die Begrüßung des Ex-Trainers vom Kölner Publikum fiel 61 Tage nach seinem Abgang geschäftsmäßig aus. Einige Fans reagierten sogar kühl. Sie pfiffen zwar nicht gellend, aber deutlich vernehmbar. Dortmund kontrollierte nur in der ersten Hälfte das Spiel. Die zweite Hälfte gehörte den Gastgebern, bis Schürrle mit einem wuchtigen Schuss alle Kölner Hoffnungen zerstörte. Augsburg In der Vorrunde zählte der FC Augsburg zu den Überraschungen der Fußball-Bundesliga. Statt sich in den Niederungen des Klassements aufzuhalten, statt um den Ligaverbleib zittern zu müssen, übertraf die Mannschaft von Trainer Manuel Baum die Erwartungen. Erfolgreicher als erwartet zu sein, fühlt sich zunächst einmal gut an. Die alltägliche Arbeit auf dem Trainingsplatz geht leichter von der Hand, beziehungsweise vom Fuß, das Selbstbewusstsein ist ausgeprägter und lässt Spiele gewinnen, die in schlechten Phasen verloren gehen. Warum auch immer.
Von dieser Lockerheit, die Erfolg mit sich bringt, profitierte der FCA monatelang. Nun macht sich Trainer Manuel Baum daran, seine Mannschaft in den kommenden Wochen in der Erfolgsspur zu halten. Einfach wird das nicht. Allgemein sei die Erwartungshaltung mit den Erfolgen gewachsen, resümiert der 38-Jährige und nennt ein Beispiel: Anfangs der Saison wäre man froh gewesen, mit anderen Mannschaften mitzuhalten, jetzt würden Fragen gestellt, die Richtung Europa League zielten. Baum: „Das ist ein Punkt, der sich extrem verändert hat. Darauf muss man sich mental einstellen. Mit dieser neuen Erwartungshaltung müssen wir lernen umzugehen.“Es sei menschlich, fügt er hinzu, dass die Spieler den jetzigen Ansprüchen gerecht werden wollen. Ihm selbst würde es aber genügen, sie besinnen sich auf ihre Stärken, statt Außergewöhnliches anzustreben.
In den kommenden Wochen dürfen die Augsburger nun beweisen, wie gefestigt sie sind. Ob sie in der Hinserie von der Schwäche der Konkurrenz lebten oder ob sie der gestiegenen Erwartungshaltung genügen können? Gelegenheit, sich zu bewähren, bieten sich auf verschiedene Weise. Das hat einerseits mit den kommenden Gegnern zu tun. Am Sonntag empfängt der FCA die Eintracht aus Frankfurt (15.30 Uhr), am kommenden Freitag reist er zu FCA-Präsident Klaus Hofmanns Lieblingskontrahent, zu RB Leipzig. Beide Klubs sind in die Spitzengruppe der Bundesliga zu verorten.
Erschwerend kommt hinzu, dass die Augsburger plötzlich mit Verletzungen konfrontiert werden. Noch dazu fehlen über Wochen Profis, die zu den insgesamt 28 Punkten nach 20 Begegnungen beigetragen haben.
In der Partie gegen Köln hat sich Jeffrey Gouweleeuw einen Innenbandteilabriss im Knie zugezogen. Trainer Baum rechnet damit, dass der Niederländer mehrere Wochen ausfällt, erst Ende März erwartet der Coach eine Rückkehr seines Innenverteidigers. Gouweleeuw ersetzen soll der österreichische Jungnationalspieler Kevin Danso, der nun mit Martin Hinteregger das Abwehrzentrum bildet.
Gouweleeuws Ausfall allein wiegt schwer, am Freitag benannte Baum im Gespräch mit Medienvertretern einen weiteren Profi, der lange ausfällt. Auch er ein Erfolgsgarant, auch er eine Stütze des Teams und Mitglied im Mannschaftsrat. Alfred Finnbogason hat sich eine Muskelverletzung in der Wade zugezogen, sechs Wochen muss er voraussichtlich pausieren. Bitter für den Isländer, der in der Vorrunde elfmal getroffen hat: Bestätigt wurde die Diagnose am Donnerstag, an Finnbogasons 29. Geburtstag.
Für den Angreifer setzt sich ein unbefriedigendes 2018 fort. Erst setzte ihn eine Achillessehnenentzündung außer Gefecht, kaum gesund, ereilte ihn die nächste Verletzung. Weil auch Rani Khedira (Gelb-Sperre) gegen Frankfurt fehlt, muss Baum seine Startelf umbauen. Finnbogasons Lücke werden im Angriff Sergio Córdova oder Mimaßgeblich chael Gregoritsch füllen. Womöglich verzichtet der Trainer zudem freiwillig auf einen Profi, der bisher als gesetzt galt. Augsburgs SportGeschäftsführer Stefan Reuter und Trainer Baum reagierten verstimmt auf den montägigen Ausflug von Daniel Opare. Am Düsseldorfer Flughafen hatte sich der Ghanaer am freien Tag mit Schalke-Verantwortlichen getroffen – obwohl der 27-Jährige zuvor angedeutet hatte, seinen am Saisonende auslaufenden Vertrag beim FCA verlängern zu wollen. Opare musste zum Rapport. Ob sein Ausflug Konsequenzen nach sich zieht? Baum wollte sich dazu nicht äußern. Würde Opare gegen Frankfurt spielen, wäre dies aber überraschend.