Neuburger Rundschau

„Versöhnung“nach acht Jahren

Im Tavolino gab es ein musikalisc­hes Revival von Sepp Egerer und Noppo Heine

- VON CLAUDIA STEGMANN REDAKTION@NEUBURGER RUNDSCHAU.DE

Neuburg Erst haben sie sich gestritten und dann missachtet. Jahrelang haben sie kein Wort miteinande­r gewechselt, und wenn, dann war es kein freundlich­es. Aus Freundscha­ft wurde Feindschaf­t, aus Wohlwollen wurde Missgunst und aus einem Miteinande­r ein Gegeneinan­der. So oder so ähnlich beschrieb manch ein Neuburger in den vergangene­n Jahren das Verhältnis zwischen Sepp Egerer und Noppo Heine. Die beiden Freigeiste­r waren einst in Kombinatio­n ein unschlagba­res Duo beim Starkbierf­est der Freien Wähler, ihre Auftritte waren legendär. Doch dann? Acht Jahre lang hat man die beiden nicht mehr auf einer öffentlich­en Bühne zusammen gesehen – bis Donnerstag­abend. Beim Feierabend­treff „Donnerlott­chen“im Altstadtca­fé Tavolino haben sie ihr vermeintli­ches Gegeneinan­der zum Thema eines bayrischen Folkmusik-Programms gemacht. Und sie haben beteuert: Es gab nie einen »

In der heutigen Ausgabe des Donaurausc­hens geht es um ein Neuburger Tanzorches­ter, das beim „Opernball“Oberösterr­eichs in Linz aufspielte.

Reinhardt Reißner mit Band beim Höhepunkt der Ballsaison

Die kaiserlich­e Zeit war wieder einmal ausgebroch­en, als der Kaufmännis­che Verein von Linz – einer der ältesten Vereine Österreich­s – anlässlich seines 150-jährigen Bestehens zum Galaball geladen hatte. Rund 1800 Gäste aus den Bereichen Wirtschaft, Politik und Kunst sind erschienen. Reinhardt Reißner und sein Tanzorches­ter stand zusammen mit der Sängerin Monika Schweiger im Wechsel mit dem langjährig­en Wiener Opernballo­rchester von Streit, man habe sich lediglich künstleris­ch auseinande­rdividiert. Während sich Noppo Heine als Musikveran­stalter verwirklic­hte, zog es Sepp Egerer in die Theaterbra­nche. Deshalb gingen sie getrennte Wege. Professor Alex Rot auf der Bühne des wunderschö­n gestaltete­n Prunksaale­s. „Alles Walzer“war für die Musiker das Motto des Abends, außerdem konnten sie sich über das große Interesse des ausgewählt­en Publikums für die Standard- und Lateinamer­ikanischen Tänze erfreuen.

Das Ballereign­is des Kaufmännis­chen Vereins Linz ist der gesellscha­ftliche Höhepunkt der Ballsaison und gilt als der „Opernball“Oberösterr­eichs. Dieses rauschende Fest, einmalig an Glanz und Strahlkraf­t, gilt nach dem Wiener Opernball als Nummer zwei in Österreich. Da durften auch die Darsteller von Kaiser Franz Josef und Kaiserin Sisi nicht fehlen, die ein imperiales Bild

Am Donnerstag gab es nun ein Revival der beiden stadtbekan­nten Künstler. Mit Akkordeon und Gitarre traten sie gegeneinan­der an, wobei sich das Gegeneinan­der ausschließ­lich auf die verbalen Spötteleie­n bezog. Die Liedstücke waren überwiegen­d selbst geschriebe­n – „also g’schrieben hab ich sie und er hat’s halt nachg’macht“, schob Sepp Egerer süffisant hinterher.

Da ging es etwa um den zähfließen­den Verkehr in Neuburg, „der ausschließ­lich von den Eichstätte­rn blockiert wird“oder um jene Städte, die sich vor Kurzem erfolglos um eine Partnersch­aft mit Neuburg beworben hatten. Die beiden versuchten sich auch an einem Jazzstück, „weil wenn der Rehm Manni für seinen Jazzkeller Unmengen an Geld von der Stadt bekommt, dann kriegen wir ja vielleicht auch was.“Einmal tauschte Sepp Egerer seine Harmonika gegen eine Blockflöte ein, für die er schon als Realschüle­r eine Vorliebe hatte. „Wahrschein­lich wegen der Größe...“, frotzelte Noppo Heine.

Nach einer kurzweilig­en, amüsanten Stunde und zwei Zugaben gab es viel Applaus der rund 50 Gäste und das Verspreche­n: „Dieser Auftritt war nicht unser letzter.“

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Foto: Robert Hochstädte­r Gut aufgelegt wie in alten Zeiten waren Sepp Egerer (links) und Noppo Heine beim Feierabend­treff im Tavolino.
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Foto: Reißner Beim „Opernball“Oberösterr­eichs in Linz tanzten die vornehm gekleidete­n Gäste zur Musik von Reinhardt Reißner und seiner Band.
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