„Versöhnung“nach acht Jahren
Im Tavolino gab es ein musikalisches Revival von Sepp Egerer und Noppo Heine
Neuburg Erst haben sie sich gestritten und dann missachtet. Jahrelang haben sie kein Wort miteinander gewechselt, und wenn, dann war es kein freundliches. Aus Freundschaft wurde Feindschaft, aus Wohlwollen wurde Missgunst und aus einem Miteinander ein Gegeneinander. So oder so ähnlich beschrieb manch ein Neuburger in den vergangenen Jahren das Verhältnis zwischen Sepp Egerer und Noppo Heine. Die beiden Freigeister waren einst in Kombination ein unschlagbares Duo beim Starkbierfest der Freien Wähler, ihre Auftritte waren legendär. Doch dann? Acht Jahre lang hat man die beiden nicht mehr auf einer öffentlichen Bühne zusammen gesehen – bis Donnerstagabend. Beim Feierabendtreff „Donnerlottchen“im Altstadtcafé Tavolino haben sie ihr vermeintliches Gegeneinander zum Thema eines bayrischen Folkmusik-Programms gemacht. Und sie haben beteuert: Es gab nie einen »
In der heutigen Ausgabe des Donaurauschens geht es um ein Neuburger Tanzorchester, das beim „Opernball“Oberösterreichs in Linz aufspielte.
Reinhardt Reißner mit Band beim Höhepunkt der Ballsaison
Die kaiserliche Zeit war wieder einmal ausgebrochen, als der Kaufmännische Verein von Linz – einer der ältesten Vereine Österreichs – anlässlich seines 150-jährigen Bestehens zum Galaball geladen hatte. Rund 1800 Gäste aus den Bereichen Wirtschaft, Politik und Kunst sind erschienen. Reinhardt Reißner und sein Tanzorchester stand zusammen mit der Sängerin Monika Schweiger im Wechsel mit dem langjährigen Wiener Opernballorchester von Streit, man habe sich lediglich künstlerisch auseinanderdividiert. Während sich Noppo Heine als Musikveranstalter verwirklichte, zog es Sepp Egerer in die Theaterbranche. Deshalb gingen sie getrennte Wege. Professor Alex Rot auf der Bühne des wunderschön gestalteten Prunksaales. „Alles Walzer“war für die Musiker das Motto des Abends, außerdem konnten sie sich über das große Interesse des ausgewählten Publikums für die Standard- und Lateinamerikanischen Tänze erfreuen.
Das Ballereignis des Kaufmännischen Vereins Linz ist der gesellschaftliche Höhepunkt der Ballsaison und gilt als der „Opernball“Oberösterreichs. Dieses rauschende Fest, einmalig an Glanz und Strahlkraft, gilt nach dem Wiener Opernball als Nummer zwei in Österreich. Da durften auch die Darsteller von Kaiser Franz Josef und Kaiserin Sisi nicht fehlen, die ein imperiales Bild
Am Donnerstag gab es nun ein Revival der beiden stadtbekannten Künstler. Mit Akkordeon und Gitarre traten sie gegeneinander an, wobei sich das Gegeneinander ausschließlich auf die verbalen Spötteleien bezog. Die Liedstücke waren überwiegend selbst geschrieben – „also g’schrieben hab ich sie und er hat’s halt nachg’macht“, schob Sepp Egerer süffisant hinterher.
Da ging es etwa um den zähfließenden Verkehr in Neuburg, „der ausschließlich von den Eichstättern blockiert wird“oder um jene Städte, die sich vor Kurzem erfolglos um eine Partnerschaft mit Neuburg beworben hatten. Die beiden versuchten sich auch an einem Jazzstück, „weil wenn der Rehm Manni für seinen Jazzkeller Unmengen an Geld von der Stadt bekommt, dann kriegen wir ja vielleicht auch was.“Einmal tauschte Sepp Egerer seine Harmonika gegen eine Blockflöte ein, für die er schon als Realschüler eine Vorliebe hatte. „Wahrscheinlich wegen der Größe...“, frotzelte Noppo Heine.
Nach einer kurzweiligen, amüsanten Stunde und zwei Zugaben gab es viel Applaus der rund 50 Gäste und das Versprechen: „Dieser Auftritt war nicht unser letzter.“