Wiedergutmachung im Blick
Die Niederlage bei Jahn Regensburg hat beim FC Ingolstadt Spuren hinterlassen. Heute steht das bayerische Derby gegen Greuther Fürth auf dem Programm. Was Trainer Stefan Leitl erwartet und auf wem die Hoffnungen ruhen
Ingolstadt Für den FC Ingolstadt geht es am heutigen Samstag (13 Uhr) im Heimspiel gegen die SpVgg Greuther Fürth um Wiedergutmachung. Die unglückliche 2:3-Niederlage nach 2:0-Führung im Donauderby bei Jahn Regensburg ist noch immer in den Köpfen der Spieler und Fans. Trainer Stefan Leitl und Mittelfeldspieler Alfredo Morales haben sich zu einigen Themen geäußert.
● Aufarbeitung der Regensburg Plei te Viele Gespräche standen diese Woche bei den Schanzern auf dem Programm. „Wir haben etwas aus der Hand gegeben, was wir nicht aus der Hand geben durften“, sagt Leitl über das Regensburg-Spiel. „Es ist uns bewusst, dass wir mit der Niederlage Kredit bei unseren Fans verspielt haben.“Nun gelte es, diesen zurückzugewinnen. Dennoch so, Leitl, gelte es, „nicht mehr großartig nachzukarten oder zu verkrampfen“, sondern den Kopf „hochzunehmen“.
● Spiel gegen Greuther Fürth Die Schanzer müssen auf den gesperrten Dario Lezcano (fünfte Gelbe Karte) und Robert Leipertz (Kniestauchung) verzichten. Optimistisch gibt sich Leitl, auf die angeschlagenen Almog Cohen und Thomas Pledl zurückgreifen zu können. Die Spielanlage des Gegners dürfte der vieler anderer Gästeteams im Audi Sportpark, wo die Bilanz des FCI alles andere als überzeugend ist (drei Siege, zwei Remis, vier Niederlagen), ähneln. Leitl: „Fürth wird defensiv erst einmal gut stehen wollen und versuchen, unsere Fehler über Umschaltmomente zu nutzen.“Auch Morales erwartet keinen Fußballleckerbissen: „Fürth wird viele lange Bälle schlagen und auf den zweiten Ball gehen. Der Kampf wird wie immer in der 2. Liga im Mittelpunkt stehen.“
● System Rückt durch den Ausfall Lezcanos automatisch Stefan Kutschke als zentrale Spitze ins 4-3-3-System? Oder beginnt erstmals Moritz Hartmann? Oder beide gemeinsam in einem System mit zwei Stürmern? „Es ist sicherlich eine Option“, sagt Leitl, „mit zwei Spitzen zu spielen.“Letztlich, so der Coach, sei das System aber nicht entscheidend, sondern „unser Spiel mit Leben zu füllen.“
● Fehlendes Feuer Unter der Woche sei viel Feuer in den Trainingseinheiten gewesen, stellt Leitl heraus. Auch in den Spielen könne er der Mannschaft den nötigen Willen nicht absprechen. Die offiziellen Daten geben dem FCI-Trainer recht. In Regensburg legte die Mannschaft 125 Kliometer an Laufleistung und damit die größte der gesamten 2. Liga zurück. „Das deutet nicht daraufhin, dass die Spieler nicht gewillt sind, alles zu geben“, so Leitl.
● Glaube an den Aufstieg Eine Frage, mit der Leitl nicht viel anfangen kann. „Warum sollte der Glaube weg sein? Wir haben jetzt einen Punkt mehr Rückstand als in der Winterpause, das ist der einzige Unterschied.“Zunächst stehe man selbst in der Bringschuld, Spiele zu gewinnen. „Wenn wir gute Ergebnisse erzielen, wird sich der Glaube erhöhen, dass wir es schaffen können.“Für Morales spielt die Tabelle derzeit keine Rolle. Nur das Ziel solle am Ende bitteschön erreicht werden. „Ich will aufsteigen. Die Mannschaft, der ganze Verein will es. Wir haben die Qualität dafür.“● Patrick Ebert Der Winterneuzugang, der zuletzt ein halbes Jahr ohne Verein war, könnte erstmals in den Kader rücken. Morales kennt Ebert noch aus gemeinsamen Zeiten bei Hertha BSC. „Er ist ein typischer Berliner Jung“, sagt Morales und stellt die sportlichen Qualitäten heraus. „Er hat Ideen, einen guten Abschluss, Pässe, Flanken, Ecken, Freistöße.“Leitl warnt vor zu großen Erwartungen. „Wir sollten vorsichtig sein. Patrick hat lange nicht gespielt.“Dennoch erwartet auch Leitl einiges vom 30-Jährigen. „Er ist ein Spieler, der immer den Ball will. Diesen Mut brauchen wir, gerade wenn Verunsicherung da ist.“Außerdem, so Leitl, „erhoffen wir uns etwas aus Standardsituationen, wenn er auf dem Platz ist.“
● Max Christiansen Zuletzt fehlte der Mittelfeldspieler zweimal im Kader und scheint keine große Rolle zu spielen. Leitls Worte deuten auf eine lange mangelnde Einstellung beim 21-Jährigen hin. „Max trainiert seit mehreren Wochen richtig gut und konstant. Wir haben in der Winterpause besprochen, dass er sich einen Zustand bringt, der es ihm ermöglicht, mit seinem fußballerischen Vermögen zu einer festen Größe in Ingolstadt zu werden.“
● Mögliche Aufstellung Nyland – Levels, Matip, Wahl, Gaus – Cohen, Träsch, Morales – Pledl, Kittel – Kutschke