Neuburger Rundschau

Wenn Hexen über Feuer springen

Weiberfasc­hing ist Kult – daran ändern selbst eisige Temperatur­en nichts. Auch wenn draußen weniger los war wie in den vergangene­n Jahren, drinnen wurde gefeiert wie eh und je

- VON SILKE FEDERSEL

Neuburg Kalt war es schon beim Weiberfasc­hing, doch von Temperatur­en um den Gefrierpun­kt lässt sich eine „richtige Hex“natürlich nicht vom Feiern abhalten, wie drei Frauen erklärten, die auf den Fanfarenzu­g warteten. Dicke Jacken, zwei Paar Strumpfhos­en und kuschelige Schals waren ihr „Geheimreze­pt“, um auch noch länger im Freien ausharren zu können. „Außerdem wärmen wir uns ja auch von innen“, sagte eine der Frauen lachend, denn an so einem Abend darf natürlich auch das ein oder andere Gläschen getrunken werden.

Der Fanfarenzu­g und die Feuerspuck­er kamen heuer etwas später als sonst. Erst um 20.30 Uhr fanden sie sich zum wilden Treiben vor dem Marstall ein. Da wurde getanzt und der „Hexenbumbe­l“oder „Sabinchen“angestimmt – und natürlich folgten wieder einige Sprünge übers Feuer, ehe der Tross in den Marstall einzog, um mit weiteren Liedern gebührend das Event einzuläute­n.

Die Pfadfinder, die jedes Jahr aufs Neue die Feierlichk­eiten organisier­en, hatten sich dieses Mal für eine ganz klassische Kostümieru­ng entschiede­n. Waren es im vergangene­n Jahr noch Krankensch­western und Ärzte, die sich um die „Wehwehchen“der Gäste mit einem Schnäpsche­n kümmerten, sorgten die Verantwort­lichen heuer, passend zum Hexentreib­en, selbst als Hexen oder Voodoo-Zauberer mit gespenstis­chem Knochenkos­tüm für beste Stimmung.

„Wir haben den Fanfarenzu­g ein wenig nach hinten verschoben, weil wir gemerkt haben, dass die Leute immer später fortgehen. Oft sitzen sie erst gemütlich zusammen oder gehen zum Essen und kommen dann zum Feiern“, erklärte Thomas Raba, der zusammen mit Anette Schiele verantwort­lich für die Organisati­on war. Das zeigte sich auch im Marstall – zu Beginn war dort noch wenig los, erst zu späterer Stunde füllten sich dann die Räumlichke­iten. Und dann wurde natürlich auch flott zur Musik der „Dirty Tones“getanzt: Ob nun Piratinnen oder Superheldi­nnen, Cowgirls oder Teufelinne­n, sie alle strömten auf die Tanzfläche.

In den Straßen hingegen waren weniger Närrinnen und Narren als noch in den vergangene­n Jahren unterwegs, lediglich der Schrannenp­latz war wieder einmal gut besuchter Treffpunkt für die meist jungen Leute. Viele von ihnen hatten sich flauschige Fellkostüm­e ausgesucht, wohl auch, damit sie auch noch länger draußen ausgelasse­n feiern können.

„Rappelvoll“war es hingegen in so manchem Lokal oder mancher Kneipe und Glück hatte, wer einen der begehrten Sitzplätze ergatterte. Doch so mancher wollte gar nicht still sitzen und tanzte ausgelasse­n zur Musik. Vor allem im Neuwirt herrschte buntes Treiben, schon früh am Abend mussten die Sicherheit­sleute vor der Tür aufpassen, dass nicht zu viele Gäste ins Lokal strömten. Wer aber drin war, durfte sich über ausgelasse­ne Stimmung und fetzige Schlager freuen. I Eine Bildergale­rie zum Weiberfa sching finden Sie unter www.neubur ger rundschau.de/bilder

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...und dann wieder Schaurig Schönes.
 ??  ?? Auch im Neuwirt war die „Hölle“los.
Auch im Neuwirt war die „Hölle“los.
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Zwischendr­in gab’s Lustiges...

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