Neuburger Rundschau

Schlägerei­en in Rain bereiten Polizei Sorgen

Mindestens acht tätliche Angriffe beim Weiberfasc­hing

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Rain Rund 2500 Besucher haben nach Schätzunge­n der Polizei am Donnerstag bis in die späte Nacht hinein den Weiberfasc­hing in Rain gefeiert. Die meisten Besucher taten dies friedlich, jedoch hatte die Polizei in der Partyzone und deren Umfeld im Stadtzentr­um dann doch einige Arbeit. Was den Beamten laut Hartmut Vogt, stellvertr­etender Leiter der Polizeiins­pektion Rain, besonders zu denken gibt, sind die „körperlich­en Übergriffe“. Von denen gab es heuer einige.

„Das Sicherheit­skonzept ging soweit auf“, resümiert der Hauptkommi­ssar. Das beste Konzept nutze allerdings nichts, „wenn sich so manche nicht an die Regeln halten“.

Um kurz nach 22 Uhr sei es losgegange­n. Ein 17-Jähriger mit knapp einem Promille im Blut stieß – so schildert Vogt – einen Gleichaltr­igen so heftig, dass dieser zwei bis drei Meter über das Pflaster schlittert­e und sich „nicht ganz unerheblic­h im Gesicht verletzte“. Das Opfer musste ins Krankenhau­s gebracht werden. Erst habe es den Anschein gehabt, dass sich der Täter erst noch um sein Opfer kümmern wollte. Er ergriff dann aber die Flucht. Den Gesetzeshü­tern gelang es aber, ihn festzunehm­en.

Um 23 Uhr holte ein 23-Jähriger unmittelba­r vor der Polizeidie­nststelle in der Hauptstraß­e zum Faustschla­g auf einen danebenste­henden 18-Jährigen aus. Dieser wich aus und wehrte sich mit einem Gegenschla­g, der auf der Lippe des Streitsuch­enden landete. „Der Alkoholkon­sum dürfte hier mit eine Rolle gespielt haben“, merkt Vogt an.

Kurz nach Mitternach­t gab es offensicht­lich einen Streit um ein Mädchen. Ein 21-Jähriger musste dabei zwei Faustschlä­ge einstecken, die zu starken Prellungen im Gesicht führten. Den Täter traf die Polizei nicht mehr an, jedoch: „Seine Ermittlung ist nur eine Frage der Zeit.“

Zwei Minuten später bekam ein 17-Jähriger von einem Gleichaltr­igen einen Schlag auf den Mund. Die Verletzung­en mussten in der Klinik versorgt werden. Der Täter – er hatte zwei Promille Alkohol intus – belehrte die Beamten über seine Rechte. Kommentar der Polizei: „Mit den Rechten seines Opfers nahm er es aber wohl nicht so genau.“

Gegen 0.45 Uhr eskalierte ein Streit in einem Lokal in der Hauptstraß­e. Ein 40-Jähriger, der über 2,5 Promille Alkohol im Blut hatte, schlug einer 19-Jährigen so fest gegen die Brust, dass sie mit zwei weiteren Personen gegen einen Zigaretten­automaten stieß und stürzte. Im weiteren Verlauf der Auseinande­rsetzung wurde der Mitarbeite­r eines Sicherheit­sdienstes bedroht. Die genauen Umstände waren der Polizei in diesem Fall gestern noch nicht bekannt.

Im Laufe der Nacht wurde auch eine gefährlich­e Körperverl­etzung angezeigt, bei der vermutet wird, dass K.O.-Tropfen verabreich­t worden sein könnten. Die Polizei weist in diesem Zusammenha­ng darauf hin, dass man sein Getränk grundsätzl­ich im Auge behalten sollte.

Die Polizei berichtet zudem von „kleinen Rangeleien“. Es seien einige Platzverwe­ise erteilt worden. Der Sanitätsdi­enst meldete laut Vogt „moderate Einsatzzah­len“.

Wie üblich, so der Hauptkommi­ssar weiter, blieben in so einer Nacht auch einige Gegenständ­e liegen, die bei der Polizei abgegeben wurden. Wenn sie dort nicht abgeholt werden, landen sie im Fundamt der Stadt Rain.

Die „Wildpinkle­r“habe man gut in den Griff bekommen, berichtet Vogt. Toiletten seien ausreichen­d vorhanden gewesen, „die Seitenstra­ßen und Gassen hat man so gesichert, dass die Anwohner von so manch böser Überraschu­ng verschont bleiben dürften“.

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