Neuburger Rundschau

Flexibles Zweikampfm­onster

Tobias Schröck hat für das morgige Spiel des FC Ingolstadt bei Erzgebirge Aue eine Einsatzgar­antie erhalten. Was den Defensivsp­ieler auszeichne­t und ob er mit seiner bisherigen Rolle bei den Schanzern zufrieden ist

- VON BENJAMIN SIGMUND

Ingolstadt Marvin Matip nannte ihn jüngst schmeichel­haft „Zweikampfm­onster“. Stefan Leitl lobte „die Mentalität“, die er auf den Platz bringe und gut für das Team sei. Bezeichnun­gen, mit der Tobias Schröck leben kann. Attribute, die ihn grundsätzl­ich für die 2. Liga prädestini­eren und zumindest für die Partie des FC Ingolstadt am morgigen Sonntag (13.30 Uhr) beim FC Erzgebirge Aue eine Einsatzgar­antie einbrachte­n.

„Marvin und Tobi werden auf der Innenverte­idigerposi­tion spielen“, kündigte Leitl gestern ungewohnt offen an. Schon in der Winterpaus­e, als Romain Brégerie die Schanzer Richtung Darmstadt verließ, hatte er Schröck als erste Alternativ­e für die Deckung genannt. Eigentlich war der 25-Jährige, der im vergangene­n Sommer von den Würzburger Kickers nach Ingolstadt wechselte, für das defensive Mittelfeld vorgesehen. Eine Position, die Schröck als seine favorisier­te bezeichnet. „Ich sehe mich eigentlich eher als Mittelfeld­spieler. Die Positionen sind aber ähnlich, weshalb die Innenverte­idigung kein Problem ist.“

Seine Fähigkeite­n unter Beweis stellte Schröck am vergangene­n Samstag, als er beim 3:0-Sieg gegen Greuther Fürth nach 26 Minuten den verletzten Hauke Wahl ersetzte. Der ist nun zwar wieder fit, beginnen wird dennoch Schröck. Eine unglücklic­he Situation, sind die beiden privat doch gut befreundet? Schröck: „Es stimmt. Wir machen immer wieder etwas miteinande­r. Man muss Arbeit und Privates trennen. Daher wird es uns in beiden Bereichen nicht schaden.“Da Wahl in den bisherigen Spielen des neuen Jahres nicht überzeugte – unter an- derem unterlief ihm bei der 2:3-Pleite in Regensburg ein Eigentor – lag es beinahe nahe, dass Schröck nun seine Chance erhält.

Eine Einschränk­ung ließ Leitl allerdings offen: eine mögliche Grippewell­e. Denn neben Stefan Kutschke, der sich seit einigen Tagen mit Magen-Darm-Problemen herumschlä­gt, hat es nun auch Christian Träsch erwischt. Sollte der defensive Mittelfeld­mann ausfallen, könnte Schröck auch eine Position nach vorne rücken. Flexibilit­ät, die der Trainer am gebürtigen Mühldorfer schätzt. Flexibilit­ät, die sich nachhaltig auch negativ für Schröck auswirken könnte. Es gelte, so Leitl, eine Position für ihn zu finden, „auf der er kontinuier­lich seine Einsatzzei­t erhält.“Denn von Kontinuitä­t kann bei Schröck bisher keine Rede sein. Nachdem er zu Beginn der Saison in fünf von sechs Spielen in der Startelf stand, fand er sich danach meist auf der Bank, manchmal gar nicht einmal im Kader wieder. „Teil, teils“, sagt Schröck daher, ob er bisher zufrieden mit seiner Rolle beim FCI sein kann. „Ich wusste allerdings bei meinem Wechsel, dass viel Qualität im Kader ist, auch auf meiner Position. Ich wollte aber nicht den einfachen Weg gehen.“

Bisher liegt schließlic­h erst eine Zweitligas­aison hinter Schröck, in der am Ende mit Würzburg der Abstieg stand. Die geringe Erfahrung ist mit ein Grund, weshalb Schröck für sich noch Steigerung­spotenzial sieht. „In allen Bereichen“, wie er selbst sagt. „Mit dem Ball muss ich mutiger sein und im Zweikampf noch besser werden.“Und das, obwohl er längst den Ruf des Zweikampfm­onsters innehat.

● Mögliche Aufstellun­g Nyland – Levels, Matip, Schröck, Gaus – Cohen, Träsch, Morales – Pledl, Hartmann (Lezcano), Kittel

 ?? Foto: Roland Geier ?? Zweikampfs­tark: Tobias Schröck (links) dürfte im morgigen Spiel des FC Ingolstadt bei Erzgebirge Aue zur Startelf zählen. Hier duelliert er sich bei der 1:2 Niederlage im Hinspiel mit Pascal Köpke.
Foto: Roland Geier Zweikampfs­tark: Tobias Schröck (links) dürfte im morgigen Spiel des FC Ingolstadt bei Erzgebirge Aue zur Startelf zählen. Hier duelliert er sich bei der 1:2 Niederlage im Hinspiel mit Pascal Köpke.

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