Neuburger Rundschau

Die Genossen nehmen den Kampf an

Fischer, Schafferha­ns und Widuckel heizen den Sozialdemo­kraten in Weichering ein

- VON MANFRED DITTENHOFE­R

Weichering Man könnte glauben, der Wahlkampf hat bereits begonnen. Und Andreas Fischer und Heinz Schafferha­ns scheinen heiß darauf zu sein, endlich für den Einzug in den Landtag beziehungs­weise in den Bezirkstag zu kämpfen. Die beiden sind als Hauptredne­r beim politische­n Aschermitt­woch der Kreis-SPD in Weichering aufgetrete­n. Noch flammender allerdings war die als Schlusswor­t deklariert­e Rede des SPD-Kreisvorsi­tzenden Werner Widuckel.

Fischer, der erst seit zwei Jahren SPD-Mitglied ist und bei der Wahl im Herbst für den Landtag kandidiere­n wird, nahm den Namen Schulz nicht in den Mund, dafür aber den der Bundeskanz­lerin: „Merkel will nur die zerbröckel­nde Macht festhalten.“Im Gegensatz zur Union würde sich die SPD der Realität stellen. Stillhalte­n schade der Demokratie. Die CSU übernehme leider Parolen von der AfD, statt gesellscha­ftliche Fragen zu beantworte­n. Fischer zählte die Felder auf, die ihm wichtig sind: Die Asylpoliti­k müsse weg von zusammenge­pferchten und eingesperr­ten Flüchtling­en. „Die müssen dezentral untergebra­cht werden.“Digitalisi­erung dürfe nicht dem Zweck von Großkonzer­nen dienen. „Es soll unser Leben bereichern und die Umwelt schützen. Und uns nicht gläsern machen.“Und natürlich der soziale Wohnungsba­u. Söder solle sich schämen. Zuerst habe er 33000 Sozialwohn­ungen verscherbe­lt, um das Fiasko bei der Landesbank auszugleic­hen. Und nun spreche er von einer Wohnungsba­ugesellsch­aft und 2000 Wohnungen.

Heinz Schafferha­ns will, und das betonte er ausdrückli­ch, unbedingt in den Bezirkstag. „Die Entscheidu­ngen, die dort fallen, betreffen uns alle, wenn wir krank werden oder anderweiti­g Hilfe benötigen.“Schafferha­ns prangerte die soziale Ungleichhe­it in Deutschlan­d an. „Die Fallstrick­e der überborden­den Bürokratie müssen weg.“Den Wechsel der Bundespart­eiführung sieht Schafferha­ns nicht dramatisch. „Selbst wenn die GroKo durch den Mitglieder­entscheid abgelehnt wird, sollte Andrea Nahles Parteivors­itzende werden.“Den Entscheid findet er gut. „Das ist basisdemok­ratisch. An so etwas würde sich die CSU nicht herantraue­n.“Dass Schulz zurückgetr­eten sei, sei in Ordnung. „Unser Kandidat hat sich verspekuli­ert und geopfert.“Neuwahlen seien ein Fest für die Populisten, so Schafferha­ns. Deshalb habe sich die SPD den Koalitions­verhandlun­gen nicht verschließ­en dürfen.

Und aus denen seien die Sozialdemo­kraten sehr gut hervorgega­ngen, so Werner Widuckel, der Forderunge­n in Richtung eigener Parteizent­rale stellte: „Wir müssen uns in dieser Parteienla­ndschaft nicht verstecken. Die, die gekniffen haben, fläzen nun grinsend im Bundestag. Merkel auf Abruf, Seehofer als 70-jähriger Hoffnungst­räger abgeschobe­n. Wir sind regierungs­fähig, andere aber anscheinen­d noch nicht mal opposition­sfähig.“Von der SPD erwartet er, dass sie wieder enger zusammenrü­ckt und an einem Strang zieht.

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Fotos: Manfred Dittenhofe­r Heinz Schafferha­ns kämpft gegen ein soziales Ungleichge­wicht in Bayern. Er bewirbt sich für einen Sitz im Bezirkstag von Oberbayern.
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Andreas Fischer prangert die Wohnungspo­litik der bayerische­n Staatsregi­erung an. Er stellt sich im Herbst den Landtagswa­h len.

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