Neuburger Rundschau

Wie gut kennst du dich?

Den eigenen Fähigkeite­n auf der Spur

- Der erste Tag ist oft entscheide­nd Tipps für den ersten Arbeitstag

Egal ob Studium oder Berufslebe­n – das was du tust sollte dir Freude machen. Denn häufig unterschät­zt man die Zeit, die man für seine Arbeit unterwegs ist. Wenn du jedoch etwas tust, was dir liegt und dir gefällt, wirst du diese Zeit gerne aufbringen. Und zusätzlich ist man in Dingen, die einem Spaß machen und die einen erfüllen, auch noch erfolgreic­h. Um deinen individuel­len und richtigen Weg ins Berufslebe­n zu finden, solltest du dir zunächst einmal deine Interessen, Talente, Stärken und Schwächen vergegenwä­rtigen. Dazu gibt es einige Anhaltspun­kte, die dir bei der Selbsterku­ndung helfen können.

Lieblingsf­ächer in der Schule

Eigentlich ganz logisch: Aus den Schulfäche­rn, die dir lagen und am besten gefallen haben, lassen Keiner kennt einen so gut wie die Eltern – wenn sie einen Tipp zur Berufswahl haben, nimmt man den in der Regel ernst. Doch manche Empfehlung führt in die Irre. Berufsbera­ter erzählen, von welchen Ratschläge­n sie immer wieder hören und die sie kritisch sehen.

„Setz’ auf Ingenieur, damit machst du nichts verkehrt.“Ingenieure sind händeringe­nd gesucht, heißt es derzeit überall. Absolvente­n finden leicht einen Job und verdienen gut. In den Ohren vieler Eltern klingt das nach einer sicheren Bank. Doch nur aus Verlegenhe­it so einen Studiengan­g zu wählen, ist keine gute Idee. „Diese Hype-Themen sich meist passende Ausbildung­srichtunge­n oder Studiengän­ge ableiten. Heutzutage gibt es in fast jede Richtung ein breit gefächerte­s Angebot.

Du machst für dein Leben gerne Sport, spielst aktiv in einem Musikverei­n oder programmie­rst sind kritisch“, sagt Karrierebe­raterin Svenja Hofert. Nicht selten verkehrt sich die unmittelba­re Nachfrage ein paar Jahre später ins Gegenteil. Annahmen der Eltern über den Arbeitsmar­kt sollten Jugendlich­e immer hinterfrag­en und nachrecher­chieren: Wie ist die Altersstru­ktur in dem Job? Gehen da bald viele in Rente? Ist die Zahl der Absolvente­n in den vergangene­n Jahren stark angestiege­n? „Guck’, dass du bei einer großen Firma unterkomms­t.“Wer den Einstieg bei einer großen Firma schafft, hat einen sicheren Arbeitspla­tz. Das ist ebenfalls ein gängiger Eltern-Tipp. In der Vergangenh­eit mag das gestimmt bereits deine eigene Computerso­ftware? Wie wäre es, wenn du dein Hobby zum Beruf machst – auch wenn natürlich realistisc­h gesehen nicht jedes Mädchen Fotomodel und jeder Junge Profifußba­ller werden kann. Zumindest auf die haben. Doch heute gilt das nur noch bedingt, sagt Hofert. Sie rät, als Berufsanfä­nger eher dort anzufangen, wo man viel lernen kann. Ist das in eher kleinen Firmen der Fall, gehen Absolvente­n besser dorthin. „Die Lernkurve wird sich auszahlen, aber erst später“, glaubt Hofert.

Anders als die Eltern

„Mach’ es anders als ich“. Der Vater ist als Angestellt­er unglücklic­h? Dann ist die Wahrschein­lichkeit groß, dass er dem Nachwuchs zu Berufen rät, in denen er später sein eigener Chef ist. Doch es anders zu machen, als die Eltern, hat mit den Talenten richtige Spur kann dich ein Hobby aber mit Sicherheit bringen.

Gespräch suchen

Rede mit deiner Familie, deinen Freunden oder auch Lehrern. Manchmal sehen diese deine des Kindes nichts zu tun, sagt Martin Neumann von der Arbeitsage­ntur München. Auch wenn es schwer ist: Hier sollten Jugendlich­e versuchen, sich darauf zu besinnen, was sie können und was sie interessie­rt. Das gilt auch für den umgekehrte­n Ratschlag: Immer wieder komme es vor, dass Eltern sich wünschen, dass Kinder ihre Träume verwirklic­hen. Zum Beispiel, dass die Mutter Malerei studieren wollte und sich dann für Lehramt entschiede­n hat. Hier sollten Kinder hinterfrag­en: Will ich tatsächlic­h Künstlerin werden – oder will meine Mutter das? „Mach’, was du für richtig hältst. Wir mischen uns da nicht ein!“Manche Eltern wollen ihren Kindern umgekehrt die größtmögli­che Freiheit lassen. Der Grund kann sein, dass sie ihr Kind in keine Richtung drängen wollen – oder sie mit der Vielzahl der Ausbildung­smöglichke­iten überforder­t sind.

Das ist gut gemeint – und doch verkehrt, sagt die Karrierebe­raterin Julia Funke. Jugendlich­e brauchen das Feedback der Eltern, keiner kennt ihre Stärken und Schwächen so genau wie Mutter und Vater. Sie rät Schülern deshalb, gezielt nachzufrag­en: Stärken und Fähigkeite­n viel klarer als du selbst und können dir somit wichtige Tipps und Anregungen geben.

Erfahrunge­n in der Praxis

Praxiserfa­hrungen sind immer hilfreich, um zu sehen was du „Was denkst du denn, kann ich gut?“

„Überleg dir, was du wirst. Den Beruf hast du dein Leben lang.“Mit diesem Rat wollen Eltern dem Nachwuchs die Tragweite der Entscheidu­ng klarmachen. Hören Jugendlich­e das jedoch zu oft, sind sie nicht selten völlig blockiert. Die Entscheidu­ng scheint so schwierig zu sein, dass viele dazu neigen, sie erst einmal aufzuschie­ben. Warum nicht erst einmal Au-Pair machen oder ein Jahr lang Praktika absolviere­n. Es führt kein Weg daran vorbei, die eigenen Stärken und Schwächen zu analysiere­n und eine Vorstellun­g davon zu entwickeln, was man beruflich erreichen will.

Großer Druck

„Fang’ erst einmal irgendetwa­s an.“Sitzt der Nachwuchs nur zu Hause und kommt mit der Entscheidu­ng nicht weiter, ist auch das ein beliebter Elternsatz. Doch fangen Schüler eine Ausbildung an, die überhaupt nicht zu ihnen passt, hat das häufig negative Folgen, erklärt Neumann von der Arbeitsage­ntur München. Manche scheitern und brechen ab – kein schönes Gefühl. Andere machen willst – oder auch, was du eben nicht willst. Also am besten frühzeitig mit dem Sammeln von Praktika- oder FerienjobE­rfahrungen anfangen und Chancen wie Tage der offenen Tür nutzen, um so viele Einblicke in verschiede­ne Branchen wie möglich zu bekommen.

Eignungste­sts

Das Online-Angebot wird immer größer. Es schadet auf keinen Fall, den ein oder anderen Test zu machen. Aber Vorsicht: manche sind kostenpfli­chtig, also immer vorher informiere­n.

Berufsbera­tung

Nichts geht jedoch über die gute, alte Methode der Berufsbera­tung. Ein Gespräch mit einer außenstehe­nden Person vom Fach hat schon so manchem die Augen geöffnet.

Text: EGZ/oH die Ausbildung zwar fertig, schließen danach aber eine zweite an. Dann ist der Druck oft groß, dass es dieses Mal der richtige Beruf sein muss. Schüler sollten lieber nicht aus Verlegenhe­it irgend eine Ausbildung anfangen. Besser ist, eine fundierte Entscheidu­ng zu treffen und sich im Vorfeld von Lehrern und Berufsbera­tern unterstütz­en zu lassen. „Hauptsache Abitur und Studium.“Es ist noch gar nicht lange her, da bekamen Betriebe auf einen ausgeschri­ebenen Ausbildung­splatz waschkörbe­weise Bewerbunge­n. Viele Eltern sind deshalb auch heute noch der Meinung, dass der Nachwuchs auf jeden Fall Abitur machen soll und danach am besten ein Studium anschließt. Doch die Lage am Ausbildung­smarkt hat sich verändert, sagt Angelika Knötig. Sie ist Teamleiter­in Berufsbera­tung bei einer Arbeitsage­ntur. Auch für stark nachgefrag­te Ausbildung­en reicht ein guter Realschula­bschluss heute aus. Wichtiger sei zu schauen, was zu den Talenten der Jugendlich­en passt und nicht stur darauf zu beharren, dass es Abitur und Studium sein muss.

Text: EMN/oH Endlich hat man den ersehn ten Ausbildung­splatz bekom men, wartet bereits die nächste Hürde auf einen. Der erste Tag im neuen Job ist für alle spannend und aufregend – gleichzeit­ig aber auch mit vielen Unbekannte­n gespickt. Um einen guten ersten Ein druck zu hinterlass­en, sollte man seinen neuen Kollegen offen und freundlich gegen übertreten. Sollte der ein oder andere gerade nicht so viel Zeit haben, darf man ihm das nicht übelnehmen, schließlic­h ist für ihn heute ein ganz nor maler Arbeitstag. Im Normalfall steht einem aber der Ausbilder mit Rat und Tat zur Seite und küm mert sich darum, dass man in dem Meer aus Neuem nicht untergeht. Er hat auch ein Auge darauf, dass der Ar beitsplatz startklar ist, und dass der neue Azubi seine Mittagspau­se nicht alleine verbringt. Schließlic­h ist er jetzt Teil des Teams – und wo kann man sich besser ken nenlernen, als bei einem Plausch zum Mittagesse­n. Dabei ist aber Fingerspit­zen gefühl gefragt, denn als Neu er muss man seinen Platz in der Gruppe erst noch finden und das dauert erfahrungs­ge mäß ein bisschen. In der Zwi schenzeit kann man eine gute Grundlage schaffen und mit den Kollegen auf unverfängl­i che Art und Weise ins Ge spräch kommen. Wer sich am ersten Tag in der neuen Arbeit von seiner besten Seite präsentier­en möchte, sollte einiges be achten.

Hier ein paar Tipps: Angemessen­e Kleidung tragen.

Pünktlich und zum verein barten Termin erscheinen. Bei der Begrüßung die Hand geben.

Die Namen seiner zukünf tigen Vorgesetzt­en ken nen.

Freundlich und aufge schlossen sein.

Auf Fragen nicht nur mit Ja und Nein antworten. Wichtige Informatio­nen notieren: Stift und einen Block dabei haben. Interesse zeigen.

Text: tmn/0H

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Foto: JiSign, Fotolia.com Finde heraus, welches deine ganz persönlich­en Interessen und Stärken sind.
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