Neuburger Rundschau

Freudiges Wiedersehe­n

Fußball Wenn der FC Ingolstadt heute den FC St. Pauli empfängt, trifft Trainer Stefan Leitl auf seinen ehemaligen „Chef“, Markus Kauczinski, der mittlerwei­le bei den „Kiez-Kickern“die sportliche­n Geschicke leitet

- VON ROLAND GEIER

Ingolstadt Für den FC Ingolstadt geht es heute (13 Uhr) im AudiSportp­ark gegen den FC St. Pauli darum, mit einem Sieg weiter Kontakt zumindest zum Aufstiegs-Relegation­splatz zu halten. Aktuell rangieren die Schanzer auf Platz fünf und weisen drei Zähler Rückstand auf den Tabellendr­itten Holstein Kiel auf.

Trainer Stefan Leitl lässt jedenfalls keinen Zweifel aufkommen, dass er mit seiner Truppe den zweiten Heimsieg im Jahr 2018 einfahren will. „Dafür müssen wir jedoch an das gute Heimspiel gegen Fürth (3:0) anknüpfen“, erklärte der Schanzer Chefcoach, der nicht ganz ohne Sorgen in die heutige Partie gegen die Hanseaten geht. Neben dem gesperrten Marcel Gaus (fünfte Gelbe Karte) muss Leitl möglicherw­eise auch auf Marvin Matip verzichten. Der Kapitän stieg nach einem Magen-Darm-Virus erst am Donnerstag wieder ins Training ein. „Wir müssen schauen, wie sein Körper reagiert. Ob er spielen kann, entscheide­t sich kurzfristi­g“, erklärt Leitl. Sollte Matip tatsächlic­h passen, würde Hauke Wahl dessen Part übernehmen. Als Nachrücker für Gaus scheint auf der linken Verteidige­r-Position Paulo Otavio festzusteh­en, der damit vor seinen sechsten Saisoneins­atz steht.

„Ich weiß noch nicht, wie sich der Trainer entscheide­t. Ich bin fit und bereit, meine Chance zu nutzen“, sagt der 23-Jährige. Sein Coach sieht ihn indes auf einem guten Weg. „Es ist noch viel Entwicklun­gs-Potenzial bei ihm vorhanden. Deshalb ist er vor allem selbst gefordert, dieses Potenzial auf den Platz zu bringen, um Gaus unter Druck zu setzen“, meint Leitl, der Otavios Stärken vor allem in seiner „großen Dynamik und seinem guten Eins-gegen-EinsVerhal­ten“sieht.

Definitiv gesetzt ist der Brasiliane­r für das heutige Duell mit dem FC St. Pauli allerdings nicht. Schließlic­h hat Leitl durchaus noch andere Optionen. So könnte er beispielsw­eise Tobias Levels auf die linke und Christian Träsch auf die rechte Verteidige­r-Position beordern. Ein Schachzug, der jedoch unwahrsche­inlich erscheint, da in diesem Fall die Defensivre­ihe durcheinan­dergewürfe­lt werden würde.

Eine Änderung könnte es indes auch im Mittelfeld des FCI geben. Angesichts der mageren Torausbeut­e ist es naheliegen­d, dass Leitl mit einem möglichen Startelf-Debüt von Patrick Ebert neue Impulse im Offensiv-Spiel der Oberbayern setzen könnte und möchte. Nach den Einwechslu­ngen gegen Fürth und Aue deutete Leitl zumindest an, dass der erfahrene Winter-Neuzugang diesmal in der Anfangsfor­mation auftauchen könnte. „Patrick ist körperlich auf einem guten Niveau, gönnt sich im Training keine Pausen und arbeitet zusätzlich auch noch individuel­l“, lobt der Ingolstädt­er Cheftraine­r seinen Routinier.

Hinsichtli­ch der zuletzt oftmals fehlenden Torgefahr nimmt Leitl jedoch den gesamten Kader in die Pflicht. „Nicht nur für die Stürmer gilt es, vor dem Tor die nötige Gier und Konsequenz mitzubring­en. Das gilt für alle“, so der 40-Jährige, für den das heutige Aufeinande­rtreffen mit dem „Kiez-Klub“zweifelsoh­ne etwas Besonderes ist. Schließlic­h kommt es zum Wiedersehe­n mit Markus Kauczinski, der 2016 nach vier Monaten als Cheftraine­r bei den Schanzern entlassen wurde und nun die sportliche­n Geschicke beim FC St. Pauli leitet.

„Ich freue mich riesig, ihn wiederzuse­hen und kann von unserer Zusammenar­beit nur Gutes erzählen“, sagt Leitl, der den ehemaligen FCI-Headcoach, unter dem er einst als U 23-Trainer arbeitete, überaus schätzt. „Das Miteinande­r war optimal. Die Tür stand immer offen – wie man sich das als Trainer der zweiten Mannschaft nur wünschen kann“, so Leitl weiter.

Dementspre­chend bringt der jetzige Ingolstädt­er Fußballleh­rer auch dem heutigen Kontrahent­en jede Menge Respekt entgegen. „Mit Markus hat sich St. Pauli stabilisie­rt. Das hat man zuletzt beim 0:0 gegen den 1. FC Nürnberg gesehen. Diese Partie hätten die Hamburger sogar gewinnen müssen“, meint Leitl.

● Mögliche Aufstellun­g: Nyland – Levels, Matip (Wahl), Schröck, Paulo Otavio – Träsch, Cohen, Ebert – Pledl, Kittel – Lezcano

 ?? Foto: Roland Geier ?? Kurzes Intermezzo beim FC Ingolstadt: Trainer Markus Kauczinski arbeitete in der vergangene­n Bundesliga Saison rund vier Mo nate bei den Schanzern, ehe er wegen Erfolgslos­igkeit seinen Hut nehmen musste.
Foto: Roland Geier Kurzes Intermezzo beim FC Ingolstadt: Trainer Markus Kauczinski arbeitete in der vergangene­n Bundesliga Saison rund vier Mo nate bei den Schanzern, ehe er wegen Erfolgslos­igkeit seinen Hut nehmen musste.

Newspapers in German

Newspapers from Germany