Die Stimmung bei der SPD
Der Wohnwagen der Karlshulder Schausteller steht in Kissing im Winterquartier, als es zu dem verheerenden Brand kommt. Die Mutter mit zwei kleinen Kindern wird in letzter Minute gerettet
Ab heute stimmen die Parteimitglieder bis zum 2. März über den Koalitionsvertrag mit der Union ab. An der Basis im Landkreis zeichnet sich ein Trend ab.
Kissing Miranda Brumbach, ihre 22-jährige Tochter Justine und deren Kinder Jean und Lyschan, die gerade erst drei bzw. ein Jahr alt sind, stehen noch unter großem Schock. Nachts wacht die junge Mutter auf und schaut alle fünf Minuten nach ihren beiden kleinen Kindern. Immer wieder haben Mutter und Oma das Bild vor ihren Augen, wie die Flammen zuerst den einen ihrer Wohnwagen vollständig zerstörten, und in Sekundenschnelle auch auf den danebenstehenden übergriffen.
Der gesamte Hausrat zweier Familien und die technische Ausstattung wurden in kurzer Zeit Opfer der Flammen. Zwei weitere Wagen sind durch die Hitze und Schadstoffe ebenfalls so stark beschädigt, dass sie nicht mehr bewohnbar sind. „Aber ich bin so froh, dass meiner Tochter und den beiden Enkeln nichts passiert ist“, sagt Miranda, die das Feuer als erste bemerkte und die drei schlafenden Personen und den Hund aus dem Wagen lebend retten konnte. Ihrem Mann gehe es nicht gut, er habe sich Verbrennungen zugezogen und leide durch den eingeatmeten Rauch unter starken Kopfschmerzen, sagt sie. Alle anderen Angehörigen der in Kissing auf einem Fabrikgelände stationierten Zirkusfamilie erlitten ebenfalls Rauchvergiftungen und manche weitere leichte Verletzungen.
Das verheerende Unglück passierte am Abend des Aschermittwochs: Um 21.42 Uhr wurde die Kissinger Feuerwehr alarmiert und kämpfte bis um 24 Uhr mit den Flammen, so die Auskunft des Kommandanten Matthias Rawein. Vermutlich hat ein Batterieladegerät das Feuer ausgelöst. Seit November befindet sich der Zirkus Othello aus Karlshuld, den es in dritter Generation seit dem Jahr 1846 gibt, in der Winterpause. Der letzte Auftritt war im Herbst in Ulm. Die Tiere, zu denen Pferde, Lamas, Kamele, aber auch Reptilien gehören, befinden sich seitdem auf einem Reiterhof. In Kürze sollte die neue Saison beginnen. Da ein traditioneller Zirkus für Jugendliche nicht mehr so interessant sei, gäbe es bei ihnen eine spannende Show mit Autos und Motorrädern und Akrobatik auf einem geteerten Gelände, erzählt Helmut Brumbach. Gerne würden sie Aufführungen auf dem Augsburger Messegelände oder einem geeigneten Gelände in anderen Orten zeigen, um sich das Geld für die notwendigen Neuanschaffungen zu verdienen. Magdalena Weiss vom Kleiderladen in Kissing konnte in der aktuellen Notlage bereits mit einigen Kleidungsstücken weiterhelfen. Die Zirkusfamilie hofft auf weitere Unterstützung, denn es fehlt immer noch an vielem: Geschirr, Betten und Bettwäsche, Fernsehgeräte, Kinderspielzeug, neue Feuerlöscher, Hundefutter, Gas und Diesel, Schuhe in Größe 38, 43, 44, Kostüme für den Auftritt im Zirkus sowie Kleidungsstücke für Frauen in Größe 36/38 und für Männer in L/XL. „Wir wären sehr froh, wenn uns jemand einen alten Wohnwagen zur Verfügung stellen könnte“, sagt Helmut Brumbach. „Wir möchten uns schon jetzt bei der Feuerwehr Kissing für ihren schnellen Einsatz und bei den privaten Spendern für ihre schnelle und großzügige Hilfe bedanken“, fügt er hinzu.
OKontakt Die Zirkusfamilie Brumbach befindet sich derzeit im Winterquartier auf dem Industriegelände, das sich rechts neben dem V Markt befindet (Grün zweigstraße 6) und ist telefonisch über 0177/5044651 oder über 0151/45543338 erreichbar. Wer Interes se hat, der Zirkusfamilie Brumbach zu helfen, sollte sich am besten vorher an melden, da das Firmengelände abge schlossen ist.