Naturschützer kritisieren den Bauernverband
BN bezieht Stellung zum Nationalpark
Donau Ries Der Geschäftsführer des Bauernverbandes des Landkreises, Michael Stiller, hatte in unserer Zeitung die Argumente kritisiert, mit denen der Bund Naturschutz (BN) auf seiner Infoveranstaltung in Niederschönenfeld für den geplanten Nationalpark Donau-Auen warb. Nun bezieht der BN Stellung zu den Aussagen von Stiller.
Dieser hatte darauf hingewiesen, dass die Richtlinien eines Nationalparks eine zusammenhängende Mindestfläche von 10 000 Hektar vorschrieben. Die Naturschützer verweisen darauf, dass diese Fläche mit den Donauauen ab Donauwörth bis Kelheim und Teilen der Isarauen bei Freising leicht erreicht werden könne. „Das BBV-Argument, dass es zu wenig Fläche wäre, kann daher nicht mehr greifen“, sagt Alexander Helber, Kreisvorsitzender DonauRies des Bund Naturschutz. Laut Ministerium sollen nur Staatsflächen betroffen sein und in Ausnahmefällen Ausgleich und Tauschmöglichkeiten geschaffen werden, erläutert er weiter. Helber wirft dem Bauernverband zudem vor, mit seinen Aussagen „unbegründete Ängste“in der Bevölkerung zu schüren. Weitaus bedrohlicher als die Ausweisung eines Auennationalparks sind aus seiner Sicht das dramatische Insektensterben, Vogelsterben, Nitratbelastungen im Grundwasser und der Artenschwund bei heimischen Pflanzen. Auch deswegen sei der Nationalpark wichtig.
Die Natur in der Kernzone sich selbst zu überlassen, würde mehr Totholz und mehr alte Bäume bedeuten, um so den Artenreichtum sogar noch zu erhöhen. Der BN sagt, „dass wir uns dies in Bayern mit den staatseigenen Flächen leisten können und müssten. Schließlich gehören die staatlichen Auwälder dem Bürger und müssen nicht – wie sonst überall – zur Holzproduktion beitragen.“