Mit Ernst und einer Prise Humor
Rund 90 Karateka nahmen in Neuburg an einem Shotokan-Lehrgang teil, bei dem auch Dan- und Kyu-Prüfungen auf dem Programm standen. Die beiden Referenten Fritz Oblinger und Josef Ries überzeugten dabei als tolle Lehrer
Neuburg Der Karateclub Neuburg hatte unter dem 1. Vorsitzenden Max Ries (3. Dan) zum sechsten Mal zu einem Shotokan-Lehrgang eingeladen. Referenten waren der Breitensport- und Stilrichtungs-Referent des Bayerischen Karatebundes, Fritz Oblinger (8. Dan), und der sportliche Leiter des KC Neuburg, Josef Ries (6. Dan). Aus ganz Bayern waren rund 90 Karateka angereist. Darunter befanden sich jeweils 20 Dan- und Kyu-Prüflinge.
Oblinger führte mit der Oberstufe Sequenzen des ersten Teils der Gojushiho Dai in Bunkai sowohl klassisch als auch in Selbstverteidigung durch. Hier wurden auch die Kyusho-Punkte angesprochen. Der zweite Teil der Kata wurde in derselben Weise geübt beziehungsweise im Anschluss der komplette Ablauf durchgenommen.
Eine weitere Einheit widmete Oblinger der Dan-Vorbereitung. Schwerpunkt waren hierbei die Verfeinerung von Kombinationen einiger Grundschul-Techniken im JiyuIppon-Kumite (vorgegebener Angriff, freie Abwehr mit Gegenangriff). Diese Form vermittelt Timing und Distanzgefühl. Anschließend übte jeder seine Kürkata, wobei Oblinger hier noch einige hilfrei- Tipps gab. Für die Unterstufe hatte er die Renshuho-Kata Heian Nidan vorbereitet. Zur Erklärung: Renshuho sind vom Lehrer selbst ausgearbeitete oder veränderte Formen und Übungen, mit denen er auf seine persönliche Art und Weise die Inhalte der Kata an seine Schüler weitergibt. Dabei kann die Form je nach Zielvorstellung des Lehrers und der Graduierung seiner Schüler variieren. Ries hatte in seinen Einheiten für die Unterstufe Übungen in Sachen Zielgenauigkeit und Distanz mit Einzeltechniken sowie Gohon-Kumite, welches die Grundprinzipien von Angriff und Verteidigung sowie Rhythmusgefühl mit dem Partner beinhaltet, vorbereitet und trainiert. Des Weiteren stand Sanbon- und Ippon-Kumite auf dem Programm, bei denen die Kuche mite-Techniken dynamischer und sowohl Konter- als auch Distanzgefühl trainiert wurden.
In einer weiteren Einheit behandelte Ries anschließend KumiteFormen in unterschiedlichen Distanzen. In der Oberstufe übte er mit seinen Lehrgangs-Teilnehmern die Kata Bassai Sho in einzelnen Sequenzen. Danach im gesamten Ablauf. Anschließend noch das Bunkai mit Angriffen durch Festhalten und Befreien mit Hebelformen und Würfen.
Der Lehrgang verlief trotz aller Anforderungen in angenehmer, kameradschaftlicher und respektvoller Atmosphäre. Oblinger und Ries verstanden es hervorragend, ihr Wissen ernsthaft und doch gewürzt mit einer Prise Humor zu vermitteln.