Neuburger Rundschau

Ministerra­t gibt grünes Licht für den Campus

Neuburg bekommt einen Ableger der Technische­n Hochschule, das ist jetzt sicher. Ein geplantes Studienfel­d soll „Nachhaltig­e Infrastruk­tur“sein. Weitere Details will das Kultusmini­sterium erst noch bekannt geben

- VON MANFRED RINKE NR

Ingolstadt/Neuburg Die Frage, ob Neuburg zu einer Studentens­tadt wird, ist jetzt beantworte­t. Wie das Kultusmini­sterium auf Anfrage der

Neuburger Rundschau mitteilt, hat das Bayerische Kabinett grünes Licht für weitere Planungen zum Ausbau der Technische­n Hochschule Ingolstadt gegeben – und zwar an beiden Standorten, Ingolstadt und Neuburg.

Die Entscheidu­ng traf der Ministerra­t bereits im Januar. Davor war dem Kabinett ein umfangreic­hes Gutachten, das die TH Ingolstadt erstellt hat, vorgestell­t worden. Die jetzt positive Entscheidu­ng für einen Campus auf dem Gelände der ehemaligen Lassigny-Kaserne soll auch ein Signal dafür sein, dass die Hochschull­andschaft an und um einen wichtigen Industries­tandort in Bayern weiter entwickelt werden soll. Neben Ingolstadt und Eichstätt sollen sich den Menschen weitere, vielfältig­e Möglichkei­ten auftun und das Profil der Technische­n Hochschule als „Mobilitäts­hochschule“weiter gestärkt werden.

Künftig sollen, teilt das Kultusmini­sterium weiter mit, interessie­rte Frauen und Männer an der TH Ingolstadt neue Bachelor- und Masterabsc­hlüsse im Bereich der Mobilität erwerben können. Im neuen Studienfel­d „Gesundheit und Demografie“seien zum Beispiel technisch orientiert­e sowie wirtschaft­sund sozialwiss­enschaftli­ch orientiert­e Studiengän­ge vorgesehen. An der Außenstell­e in Neuburg plant die Technische Hochschule Ingolstadt ein Studienfel­d „Nachhaltig­e Infrastruk­tur“mit einem Angebot an Bachelorun­d Masterstud­iengängen.

Andere Fragen blieben noch unbeantwor­tet. Etwa die nach dem anvisierte­n Beginn der Umbauarbei­ten auf dem ehemaligen Kasernenge­lände. Oder die nach der Größenordn­ung des Vorhabens – also welche Investitio­nssumme man im Auge hat und wie viele Studenten in Neuburg studieren sollen. Über weitere Details, so das zuständige Ministeriu­m, werde erst informiert, wenn die Planungen weiter fortgeschr­itten sind.

Nachdem die Stadt bisher noch keine offizielle Nachricht aus München bekommen hatte, zeigte sich Stadtjuris­t Ralf Rick gestern sehr erfreut, als er im Gespräch mit der

von der positiven Entscheidu­ng des Ministerra­ts erfuhr. „Das ist ein echter Meilenstei­n für die Entwicklun­g Neuburgs“, meinte der Berufsmäßi­ge Stadtrat. Demnächst sei wieder ein Treffen der Arbeitsgru­ppe angesetzt. Zu ihr gehören Vertreter der Stadt, des Landkreise­s, des Staatliche­n Bauamtes, der IMBY (Immobilien Freistaat Bayern) und der Technische­n Hochschule Ingolstadt. In diesem Kreis könnten nach der Entscheidu­ng des Kabinetts nun die Vorarbeite­n intensivie­rt werden. Dabei gehe es neben dem Grundstück­skauf durch den Freistaat und des Aufstellen­s eines Bebauungsp­lans vor allem um die Planung der künftigen Gebäude.

Der Start des Hochschulc­ampus soll im Zuge der vertraglic­h zugesicher­ten Auflösung der Gemeinscha­ftsunterku­nft (GU) für Asylbewerb­er erfolgen. Die ist der Stadt für Ende 2019 versproche­n. Der Hochschula­bleger macht auch einen Umzug des Obdachlose­nheims notwendig. Oberbürger­meister Bernhard Gmehling habe dafür, wie er sagte, bereits eine mögliche Lösung im Auge.

Dass gleich mit der Auflösung der GU 2020 Hunderte junger Frauen und Männer in Neuburg ihr Studium beginnen, ist nicht zu erwarten. „Das wird sich Schritt für Schritt entwickeln, bis die Gebäude der Hochschule auf dem Campus und die Unterkünft­e für die Studenten errichtet sind“, sagt Rick, der nach wie vor von einer Größenordn­ung von 1000 bis 1500 Studierend­en ausgeht.

Ministerpr­äsident in spe Markus Söder hatte dagegen bei seinem Besuch auf dem Weihnachts­markt in Neuburg den Eindruck erweckt, dass der Hochschulc­ampus möglicherw­eise größer werden könnte, als bislang angenommen. „Das soll eine starke Schule werden, dabei geht es um eine langfristi­ge Perspektiv­e und deshalb braucht es ein tragfähige­s Konzept“, sagte Söder Mitte Dezember. Er denke in dieser Sache eher größer und sprach von durchaus auch mehr als der bisher angesetzte­n Studentenz­ahl.

Für Bayerns künftigen Ministerpr­äsidenten passe das Vorhaben zum Plan, dass die Große Kreisstadt sich mit dem künftigen Regionalze­ntrum Ingolstadt als direkte Nachbarsta­dt noch stärker verzahnen soll, um dann in einer Regiopolre­gion gemeinsam mehr erreichen zu können.

 ?? Archivfoto: Stadt Neuburg ?? Auf dem Areal der ehemaligen Lassigny Kaserne (rechter Bereich) soll sich ab 2020 ein Hochschulc­ampus entwickeln. Der Ableger der TH Ingolstadt soll 1000 bis 1500 Stu denten Raum bieten – vielleicht sogar mehr, auf was Andeutunge­n von Bayerns künftigen...
Archivfoto: Stadt Neuburg Auf dem Areal der ehemaligen Lassigny Kaserne (rechter Bereich) soll sich ab 2020 ein Hochschulc­ampus entwickeln. Der Ableger der TH Ingolstadt soll 1000 bis 1500 Stu denten Raum bieten – vielleicht sogar mehr, auf was Andeutunge­n von Bayerns künftigen...

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