Mehr als 30000 Besucher im Schloss
Die Bayerische Schlösserverwaltung hat aktuelle Zahlen veröffentlicht. Neuburg schneidet dabei gar nicht schlecht ab. Weitere Sonderausstellungen sind vorerst nicht geplant
Neuburg „Kein Schwein ruft mich an, keine Sau interessiert sich dafür“, sang Nicola Kloss jüngst beim Faschingskonzert des Liederkranzes und meinte damit das Neuburger Schloss samt Staatsgalerie. Nun hat die Bayerische Verwaltung der staatlichen Schlösser, Gärten und Seen die Besucherzahlen für 2017 veröffentlicht. Sie beweisen: Im vergangenen Jahr haben sich 30 793 Menschen für das Fürstentum Pfalz-Neuburg und die Flämische Barockmalerei interessiert.
Allein 20000 Besucher kamen 2017 während der Sonderausstellung „Fürstenmacht und wahrer Glaube“. Auch im Jahr davor gab es mit „Kunst und Glaube“eine Sonderausstellung im Neuburger Schloss, 31410 Besucher wurden Ende 2016 insgesamt verzeichnet. Damit schneiden diese beiden Jahre seit 2000 am besten ab – mit Ausnahme des Jahres der großen Landesausstellung: 2005. Damals kamen unschlagbare 136628 Menschen in das Residenzschloss. Die Landesausstellung sei jedes Jahr ein Besuchermagnet, sagt Cordula Mauß, Pressesprecherin der Schlösserverwaltung. Eine solche Ausstellung sei jedoch sehr aufwendig und eine absolute Besonderheit, die davon lebe, immer zu einem eigenen Thema an einem anderen Ort stattzufinden. Die Be- der anderen Jahre lassen sich damit also nicht vergleichen. Doch Neuburg profitiere auch von nicht ganz so groß aufgezogenen Sonderausstellungen wie 2016 und 2017, erklärt Mauß weiter. So wurde für „Kunst und Glaube“die Schlosskapelle restauriert. In den vergangenen zwei Jahrzehnten hat die Schlösserverwaltung rund 26 Millionen Euro in die Sanierung des Residenzschlosses gesteckt.
Am wenigsten erfolgreich waren die Jahre 2000 mit 14 707 Besuchern und 2014 mit 18424. Warum, lässt sich schwer sagen. Mauß: „Man kann nicht von einem Trend oder einer klaren Linie in die eine oder andere Richtung sprechen. Über weitere Besucher freuen wir uns na- türlich immer. Da unser Fokus aber auf dem Erhalt und der hochwertigen Vermittlung unserer Kulturdenkmäler liegt, ist ein besucherschwächeres Jahr kein Makel.“
Wie viel die Schlösserverwaltung allein in Neuburg an Eintrittsgeldern eingenommen hat, lässt sich nicht herunterbrechen. Einnahmen und Ausgaben der bayerischen Schlösser werden nur im Gesamten erfasst, erklärt die Pressesprecherin. Die Schlösserverwaltung hat 2017 63,2 Millionen Euro eingenommen, davon entfallen circa 43 Prozent auf Einnahmen durch Eintritte. Die Kostendeckungsquote liegt bei 47,8 Prozent, ohne Ausgaben für Bauunterhalt und Investitionen sogar bei 85,2 Prozent. Wie Finanz- und Heisucherzahlen matminister Markus Söder betont, greife im Kulturbetrieb der reine Blick auf Ein- und Ausgaben aber zu kurz. „Die bayerischen Kulturgüter bringen Wirtschaftskraft und unterstreichen den Charakter Bayerns als traditionsbewussten Kulturstaat.“In alle staatlichen Schlösser, Burgen und Residenzen kamen 2017 mehr als fünf Millionen Gäste. Damit stiegen die Besucherzahlen insgesamt um 1,7 Prozent.
Was die unmittelbare Zukunft des Neuburger Schlosses betrifft, sind zwar zunächst keine weiteren Sonderausstellungen geplant, doch will man das Objekt anderweitig mit Leben füllen, versichert Mauß. In Zusammenarbeit mit dem Verkehrsverein und der Stadt Neuburg werden Führungen zu wechselnden Themen und ein buntes Kinderführungsprogramm durch die Museumspädagogik angeboten.
2018 ist für die Bayerische Schlösserverwaltung ein besonderes Jahr. Sie feiert ihr 100-jähriges Bestehen mit speziellen Veranstaltungstagen bei freiem Eintritt. Neuburg selbst ist davon allerdings nicht betroffen, dafür aber das nicht allzu weit entfernte Schloss Höchstädt (am 20. April), außerdem die Walhalla (4. Mai), Burg Trausnitz (8. Juni), Schloss Seehof (22. Juni), die Residenzen in München (29. Juni) und Würzburg (13. Juli) sowie die Kaiserburg in Nürnberg (21. Juli).